Werter Fencheltee
ich freue mich sehr darüber, dass ich eine Rückmeldung zu meinem kleinen Text bekommen habe, denn dadurch bekomme ich die Gelegenheit mehr daüber zum Ausdruck zu bringen.
Dies wäre allerdings der falsche Ort. Wenn Du das Gefühl hast, mehr über den Text zum Ausdruck bringen zu
müssen wäre dieses "mehr" im Text besser aufgehoben.
Eine vorherige Frage nach meinen Hintergedanken hätte ich besser gefunden.
Falscher Ansatz, als Leser nehme ich einen Text [blue]so, wie er ist[/blue]. Ich gehe [blue]nicht[/blue] erst hin und frage den Verfasser: "Was möchtest Du erzählen?"
Es handelt sich um ein oft zu beobachtendes soziodemographisches Phänomen, welches sich mittlerweile durch den spezifischen Terminus von eigentlich gewöhnlichen beruflichen Ausrichtungen, sowie durch den hoch differenzierten Sprachgebrauch bei den verschiedensten sonstigen Aktivitäten (z.B. Freizeit oder Hobbys) sehr extrem ausgeprägt darstellt.
Ein soziodemographisches Phänomen?
Dann muss ich ensthaft fragen:
Wieso diese fälschliche Einleitung?
Sie (die Lehrerin) fragt
Ihn (den Vater) ob er die Erklärungen bezüglich der "schulischen Leistungen" verstanden habe.
Dies deutet auf ein "Klassenziel nicht erreicht" und heißt auf gut deutsch: Sitzengeblieben.
Am Ende redet
Sie (die Lehrerin) davon, dass der Junge "aufsteigen" (versetzt) würde.
Dies passt nicht zusammen. Die Wortspielereien dazwischen sind meines Erachtens bedeutungslos - einfach zu konstruiert.
Ich fürchte, die meißten Väter denken beim Begriff "Klassenerhalt" nur an die Bundesliga und um irgendwelche Fussballvereine.
Mit dem angedeutetem Gespräch über die (vermeintlich mangelhaften) schulischen Leistungen führst Du deine Leser bewusst auf eine falsche Fährte. Der ganze Text wird mit dem Abschluss der Lehrerin (Aufstieg) hinfällig.
Die Frage an sich, die die Lehrerin stellt:
Was würden Sie von einem Aufstieg halten?
ist schon irgendwie unsinnig.
Bei schlechten schulischen Leistungen wird der Bursche nicht versetzt. Das ist nicht verhandelbar, egal, wie der Vater daherschwafelt.
Eine aufgeweckte Lehrerin hätte vermutlich dem Vater eher bestätigt: "Ja, ganz recht, Klassenerhalt. Ihr Sohn bleibt zunächst für ein Jahr der x. Klasse erhalten. Sozusagen eine Ehrenrunde."
... aber für mich handelt es sich bei dem Text um einen Wolf im Schafspelz ...
Sorry, für mich handelt es sich eher um eine schlecht konstruierte Puppe in der Form eines Wolfes, der man ein Schafspelz übergesogen hatte, weil gerade nichts anderes verfügbar war.
Klar, ist das eine vernichtende Kritik.
Der Text funktioniert für mein Empfinden nicht.
- Konstruktionsfehler im logischen Aufbau.
- Undifferenzierte Verhaltensweisen (insbesondere der Lehrerin).
Bedaure.
Aufmunternde Grüße
Frank
PS:
Stark komprimiert könnte man den elementaren Inhalt des Textes auch auf folgende Zeilen herunterbrechen:
Treffen sich zwei Väter in ihrer Stammkneipe.
Sagt der eine: "Mein Sohn ist sitzengeblieben."
Der Andere blickt auf die ausgehängte Bundesliga-Tabelle und murmelt: "Na, das ist doch auch eine Form des Klassenerhalts."
PPS:
Der Text wird auch nicht besser, wenn Du dem Vater einen Namen verpasst wie
Herr Aligaga oder
Herr Meier.