Kleine Stadt (Song)

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Kleine Stadt
mit dem leeren Platz
wo ein Schatz vergraben sein soll
und die Friedhöfe voller

Erinnerung
und im Megafon
singen wir killing in the name of
und ich lieb Dich doch

so sehr
und noch viel mehr
Und der Platz ist leer
Die Friedhöfe voller

Erinnerung
Und beim alten Turm
liegt noch unser Kuss herum
ohne den wir geflohen
sind

 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Das Lied gefällt mir sehr gut - und auch die Stimme - nur leider schrammelt sich die Gitarre so sehr in den Vordergrund und übertönt und zerhackt die Stimme und den Text. Ich habe keine Ahnung, wie man so etwas macht, ich stelle mir vor, das Mikro war näher an dem Instrument als an der Stimme - oder eben die Gitarre hat einfach einen größeren Klangkörper ... der Text gewinnt als Lied :)

Liebe Grüße
Petra
 
Hi @petrasmiles

Das stimmt die Gitarre ist sehr Dominant - vielleicht zu dominant. Ein gewisses verschmelzen war beabsichtigt ein ineinadergleiten. Vermutlich habe ich es etwas übertrieben. Schön dass das Lied (die musikalische notiz) für dich passt und stimmig rüber kommt

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Dionysos
 

Mimi

Mitglied
Hallo, Dionysos,
Dein Song gefällt mir ...
Du hast hier feinfühlig eine leicht melancholische Stimmung eingefangen, und für mein Empfinden könnte der Song auch eine Art Erinnerung an eine kriegsfreie Zeit sein, zumindest lassen die Worte "killing in the name of " diese Interpretation zu...

Deine Stimme gefällt mir ebenfalls, allerdings stimme ich, bezüglich der akustischen Dominanz der Gitarre, Petrasmiles zu.
Dein Gesang geht hier fast unter, was eigentlich schade ist ...
Es ist aber auch keine einfache Sache einen Song einzuspielen ... Ich selbst versuche mich gerade an einem eigenen Song (den ich hier kürzlich eingestellt habe).
Schade, dass es hier keine Rubrik für Songtexte gibt ...

Gruß
Mimi
 
Hi @Mimi

vielen Dank für Deine Einschätzung zum Liedchen. Ich habe jetzt aufgrund Petras und Deines Feedbacks die Stimme noch mal etwas mehr in den Vordergrund geholt.

Die Assoziation zu einer "kriegsfreien Zeit" gefällt mir, gewinnt mit der "Flucht" in der letzten Strophe Klarheit und mit den "vollen Friedhöfen" auch metaphorische Stärke.

Die Band, deren Lied hier genannt wird und die später (2001) mit Chris Cornell Audioslave gründen würde, hatte 1992 mit ihrem damaligen Sänger Zach de la Roche einen Protestsong gegen (weiße) Polizeigewalt herausgebracht. Gemeint ist der Song Killing in the name (of) von Rage against the machine.

Für uns (Jahrgang 1977) wurde der Song bald zum Inbegriff der generellen Rebellion gegen das "Gift der Kleinstadt", das "Valium des Groß- und Bürgertums", die Übergriffigkeit der Einfachheit der Urteile, die "wir" über uns und andere in Vorurteilen bilden - die "geschlossene Gesellschaft" (Sartre) selbst unter Freunden, oder wie es Bad Religion so gekonnt ausgedrückt hat in ihrem Song 21st Century Boy:

My daddy's a lazy middle-class intellectual
My mommy's on Valium, so ineffectual
Ain't life a mystery?

Die Rückeroberung des "Sinns" in all seinen höchstpersönlichen Aspekten bleibt für mich ein Mysterium, an dem nicht nur der dünne Faden menschlicher Psyche zu hängen scheint, sondern auch der verlorene Kuss zweier Liebenden, denen es gelungen war zu fliehen: Alles hat eben auch seinen Preis...

Herzlichen Dank für den Hinweis auf Deinen Song. Hast du ihn auch vertont ? Ich werde den Text später mal in Ruhe wirken lassen.

Die Songs, die ich zu meinem kreativen Sandkasten zähle (und hier veröffentliche) haben in der Tat mehr den Charakter einer musikalischen Notiz an mich selbst. Ich hoffe mit dem Einstellen auch darauf, dass ich andere ermutigen kann, auch Vertonungen einzustellen, denn es kann nie genug authentische Texte und Musik geben. Übrigens bin ich ganz deiner Meinung: Es ist wirklich dringend notwendig, eine Kategorie für Songs und Songtexte hier zu schaffen.

Merci !

mes compliments

Dionysos
 
hi @revilo

freue mich sehr, dass Dir die Zeile gefallen hat. Manche Orte werden immer mit besonderen Menschen oder Situationen aufgeladen bleiben, denke ich manchmal. Merci !

mes compliments

Dio
 

sufnus

Mitglied
Hey Dio!
Ich bin grad einigermaßen tonlos unterwegs und kann daher den musikalischen Input nicht beurteilen, aber der Text als Gedicht gefällt mir bereits ausnehmend gut (ach was... "bereits"... der gefällt mir einfach gut und hat keine, im "bereits" angedeutete, Aufwertung durch außertextliche Elemente nötig). Die Doppeldeutigkeit des vergrabenen Schatzes, nämlich in der Üblichkeit eines Depotverstecks für Wertgegenstände und in der Bedeutung einer vergrabenen = bestatteten geliebten Person. Diese abgründige Bedeutung tritt natürlich erst durch die Erwähnung des Stichworts Friedhof zutage, hallt dafür dann aber umso eindrücklicher nach.
LG!
S.
 

Mimi

Mitglied
Die Band, deren Lied hier genannt wird und die später (2001) mit Chris Cornell Audioslave gründen würde, hatte 1992 mit ihrem damaligen Sänger Zach de la Roche einen Protestsong gegen (weiße) Polizeigewalt herausgebracht. Gemeint ist der Song Killing in the name (of) von Rage against the machine.
Den Song hatte ich beim Lesen gar nicht auf dem Schirm ... aber der Text funktioniert für mein Verständnis diesbezüglich auch gut ohne Hintergrundwissen.


Ich habe jetzt aufgrund Petras und Deines Feedbacks die Stimme noch mal etwas mehr in den Vordergrund geholt.
Ich finde jetzt harmonieren Gesang und Gitarre viel besser ...


Herzlichen Dank für den Hinweis auf Deinen Song. Hast du ihn auch vertont ?
Nein, bin damit noch nicht ganz fertig ... beziehungsweise zufrieden...
Mal schauen, ob ich mich traue ihn auch unter den Songtext zu posten :p ...

Gruß
Mimi
 



 
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