Kleines Lied

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Paul

Mitglied
süßer Schmerz

ups - hm, hätte eigentlich eine antwort hierher werden sollen - dann tippte ich wohl auf beitrag veröffentlichen, anstatt auf antworten... - nun also zu lesen unter: süßer schmerz...;-)
 

La Luna

Mitglied
Hallo Cumulus,

was wäre das Leben ohne die Träume?
Ich freue mich, dass ich dich für einen Augenblick ins Reich der Phantasie entführen durfte. :)


Liebe Grüße
Julia
 

Paul

Mitglied
ja, bald schon bald,
komm ich,
komm ich zu dir -
mit matsch an den pfoten,
matsch und laub -
zerzaust auch,
klatschnass und
nachts -
mit narben im herz und
tränen und lust -
bald schon bald
kratze ich an deiner tür,
um einlaß mein auge,
meine seele um
einen ofen...
 

La Luna

Mitglied
Leg dich
an den bullernden Ofen.
Knisternde Scheite
bringen süßen Schlaf.
Und wenn dein Atem ruhig…
erklingt ein Winterlied.
Ich sing es leis’
in die Nacht
hinaus.
 
L

Lutz Menard

Gast
Hallo la Luna,

vielleicht darf ich das gegenseitige "Bedichten" in den Kommentaren einmal durch eine trockene Sachkritik unterbrechen. Ich teile nicht die - wie meist - überspizte Meinung von "Margot", sondern halte Deine herbstlichen Bilder und Assoziationen für originell und auch stimmig und ausdrucksstark. Nur bei der Metrik habe ich - dazu wolltest Du ja etwas hören - Einwände zu machen. Du gehst innerhalb einer Strophe manchmal unerwartet (für mich) vom Trocheus zum Jambus über, z. B. in der zweiten Zeile der zweiten Strophe "...zum Tanze...(unbetont, betont statt wie vorher betont, unbetont), was durch Einfügung eines weiteren einsilbigen Wortes am Anfang zu beheben wäre, etwa "DICH zum Tanze mit den Nebelfeen". Entsprechend wären dann die nächsten Zeilen - leicht - zu verändern. Von diesem Ausgangspunkt gilt Gleiches für die nächsten Strophen, wobei nichts dagegen zu sagen wäre, einmal eine ganze Strophe in anderem Rhythmus zu bringen.
Empfinde dies bitte weniger als Kritik als als kollegiale Anregung. Möglicherweise ist es ja auch Absicht, für meine Begriffe "holpert" dann aber der Rhythmus.

Beste Grüße
LuMen
 

La Luna

Mitglied
Hallo Lutz,

keineswegs bin ich verärgert über deinen Vorschlag, im Gegenteil, ich begrüße konstruktive Kritik, denn ich bin ja hier um zu lernen.
Ich gebe zu, die Kadenzen sind mein Schwachpunkt. Ich habe jetzt aber nach bestem Wissen versucht, den zweiten Vers zu ändern.
Findest du es so in Ordnung?


Liebe Grüße
Julia


Nebelmond färbt zart die Wälder.
Lange Schatten wirft das Land.
Müde ruhen Strauch und Felder
unter Gottes sanfter Hand.

Fern der Wege träumt ein Weiher.
Es tanzen leis' die Nebelfeen,
wo vereiste Silberreiher,
Spalier zum Traumland steh’n.

Sie halten ihre treue Wacht,
lauschen wohl dem alten Lied,
das irgendwo in dieser Nacht
mit dem lauen Südwind zieht.

Es erzählt von Leid und Liebe,
von stiller Hoffnung, die vergeht.
Und vom Frieden, der selbst bliebe,
wenn dieses Liedchen längst verweht.
 
K

Kadra

Gast
Hallo La Luna!

Schönes Gedicht, es gefällt mir sehr gut! Die Metrik ist allerdings auch nach den Veränderungen noch nicht ganz sauber. Falls sie das sein soll hier eine kleine Hilfe, wenn nicht, nix für ungut :)



Nebelmond färbt zart die Wälder.
´-´-´-´-
Lange Schatten wirft das Land.
´-´-´-´
Müde ruhen Strauch und Felder
´-´-´-´-
unter Gottes sanfter Hand.
´-´-´-´

Fern der Wege träumt ein Weiher.
´-´-´-´-
Es tanzen leis' die Nebelfeen,
-´-´-´-´(!)
wo vereiste Silberreiher,
´-´-´-´-
Spalier zum Traumland steh’n.
-´-´-´(!)

Sie halten ihre treue Wacht,
-´-´-´-´ (!)
lauschen wohl dem alten Lied,
´-´-´-´
das irgendwo in dieser Nacht
-´-´-´-´ (!)
mit dem lauen Südwind zieht.
´-´-´-´

Es erzählt von Leid und Liebe,
´-´-´-´-
von stiller Hoffnung, die vergeht.
-´-´-´-´ (!)
Und vom Frieden, der selbst bliebe,
´-´-´-´-
wenn dieses Liedchen längst verweht.
-´-´-´-´ (!)


´= betont
-= unbetont

in den Zeilen mit einem (!) wechselst du das Metrum

SO, genug geschlaumeiert ;)

Lieben Gruss von
Kadra
 
L

Lutz Menard

Gast
Hallo la Luna,

Kadra hat Recht. Darf ich es mal "umgekehrt" versuchen und eine Strophe, möglichst ohne daß von Deinem (schönen) lyrischen Ausdruck etwas verloren geht, umformulieren:
Fern der Wege träumt ein Weiher,
leise tanzen Nebelfeen,
wo vereiste Silberreiher
als Spalier zum Traumland steh´n.
Für "als" könnte man auch "im" setzen. Eigentlich ist das Ganze mehr oder minder eine "Übungssache"!
Die nächste Strophe, jetzt im Jambus, könnte lauten:
Sie halten ihre treue Wacht
und lauschen still dem alten Lied,
das irgendwo in dieser Nacht
wohl mit dem lauen Südwind zieht.
Für "wohl" in der zweiten Zeile habe ich "still" gesetzt,
weil mir das "wohl" in der letzten Zeile besser zu passen scheint.

Herzlichen Gruß
LuMen
 

La Luna

Mitglied
Liebe Kadra,
lieber Lutz,

tausend Dank euch beiden für die hervorragende Hilfestellung.
Lutz, deine beiden Verse hab ich jetzt frecherweise einfach mal so übernommen, denn sie klingen jetzt wirklich viel flüssiger.
Die letzte Strophe hab’ ich anhand Kadras schematischer Darstellung selbst umgestrickt.
Ich hoffe, ich hab’s richtig umgesetzt?!
Hier also noch mal alle Verse, die nun auf euren Segen warten, damit ich sie oben einfügen kann. :)


Liebe Grüße
Julia


Nebelmond färbt zart die Wälder.
Lange Schatten wirft das Land.
Müde ruhen Strauch und Felder
unter Gottes sanfter Hand.

Fern der Wege träumt ein Weiher.
Leise tanzen Nebelfeen,
wo vereiste Silberreiher,
im Spalier zum Traumland steh’n.

Sie halten ihre treue Wacht
und lauschen still dem alten Lied,
das irgendwo in dieser Nacht
wohl mit dem lauen Südwind zieht.

Es erzählt von Leid und Liebe,
von der Hoffnung, die vergeht.
Und vom Frieden, der selbst bliebe,
wenn dies Liedchen längst verweht.
 
K

Kadra

Gast
Liebe La Luna,

perfekt würde ich sagen. Du wechselst das Metrum, aber es ist stimmig innerhalb der Strophen.

Glückwunsch zu deinem wirklich schönen Gedicht!

Lieben Gruss von
Kadra
 
L

Lutz Menard

Gast
Hallo la Luna,

ich sehe es jetzt ebenso wie Kadra und freue mich, daß unsere Anregungen Dir genützt haben.
Ich wünsche Dir weiterhin so gute lyrische Einfälle!

Beste Grüße
LuMen
 
T

Thys

Gast
Hi Julia,

wie aus einer anderen Zeit für mich.
Was keinesfalls schlecht sein muss.
Manche hier sind ja ein wenig geschmacklich enger ausgelegt, in der Beziehung (toll formuliert.... obs einer kapiert *grins*).

Dein Spezial-Freund-Feind hat ja mächtig zugeschlagen ;-)


Guß

Thys
 

La Luna

Mitglied
Tagchen Matthias, :eek:)

etwas angestaubt klingt wahrscheinlich so manch einer meiner Texte, denn sie entspringen immer einem besonderen Gefühl. Und naja, Gefühle sind in unserer schnelllebigen Zeit ja eh ein bissl aus der Mode gekommen, deshalb höre ich schon hin und wieder Begriffe wie "Kitsch" oder "Schnee von gestern". Doch stören tut mich das herzlich wenig, wenn ich ehrlich sein soll. Solche Begriffe werden am Morgen nach der Party mit den Special-Guests einfach aus dem Haus gefegt. ;o)

Ich danke dir für deine Meinung.


Lieber Gruß
Julia
 



 
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