Kofi Annan sagt Hallo (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

für mich ein guter Text und doch gibt es Stellen, die mein Lesefluß stören.

Hier meine Idee für eine Änderung:

Kofi Annan sagt Hallo

Lasst diesen Mann
am Fenster stehen
den Rücken zu dir.

Du sitzt da leger
mit der rauchenden Kippe
und Kofi Annan
sagt: Hallo.

Der schreit dich nicht an,
spricht ganz leise zu dir
und du hörst ihm zu.

Kofi Annan sagt
Hallo!

Und hat Berge von Leichen im Blick,
ein Kind ohne Bein am Straßenrand
und hilflose Männer
mit blauen Helmen.

Und du
bist nicht der Mann
der ihn unterbricht
wenn er Hallo sagt
und weiter geht.

LG Franka
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
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lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Franka,

ich habe mir die Stellen angeschaut und verstehe, was Du meinst.
Die Alte muss bleiben, sie gehört zur Geschichte - denke, dass es auf "die" ankam.

An der zweiten Stelle ist das "lauthals" wichtig. Es charakterisiert den Gegenüber. Wenn hier ein Lesebruch erfolgt, find ich das gut. Vielleicht ist das "doch" überflüssig. Denke ich noch drüber nach.

Vielen Dank und cu
lap
 
M

mirami

Gast
hallo lapismont,

nichts auszusetzen! bis auf eine kleinigkeit:
„Du sitzt da leger
mit der rauchenden Kippe“

hört sich in meinen augen etwas ungelenk an. „rauchende kippe?“ hm....
"rauchen" ist für mich ein vorgang den eine kippe allein nicht zu leisten vermag.
rauchen tut der mensch .... aktiv... eine kippe qualmt, dampft usw. aber rauchen ist gleich inhalieren.

mein vorschlag wäre:

„Du sitzt da leger
rauchst eine Kippe“

ist nur ne winzigkeit... ich weiß... unwichtig im grunde...
aber mein auge stockte an dieser stelle...

ansonsten find ich dein gedicht sehr gelungen.

lg
mirami
 
D

DerKleinePrinz

Gast
Hallo lapismont,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut.

Die rauchende Kippe sehe ich nicht als problematisch an, im Gegenteil. Zum einen finde ich, kann eine Kippe rauchen, da dieses Verb nicht aktiv interpretiert werden muss. Zum anderen liegt doch genau, jedenfalls sehe ich das so, in solchen Überlegungen die Stärke der Lyrik.
Nimmt man nämlich eine aktivere Verwendung des Rauchens, dann wird die aktive Rolle des Lyrischen Ichs bzw. Dus ins Passive gedrängt. Dies wiederum korreliert wunderbar mit dem Inhalt, da dem Du nur diese passive Rolle bleibt.
Ich weiß nicht, ob dies deine Intention war, lapismont, und ob ich diese verstanden habe, aber das, was ich für mich verstanden habe, fand ich sehr ansprechend.

Liebe Grüße
DerKleinePrinz
 
P

penelope

Gast
ein text, der nicht abdriftet und eine sehr persönliche atmosphäre aufbaut... die ungelenken teile scheinen beabsichtigt zu sein, um den lesefluß zu unterbrechen, um aufmerksam zu machen, um sichtbarkeiten zu erzeugen...

wo eine art globalisierung der welt zu vermuten ist, erkennbar die industrialisierung, der bevölkerungszuwachs, um unseren lebensraum einen tribut abzuverlangen, das, was eben nicht passieren sollte, steht jemand dafür ein, und der protagonist stört ihn keineswegs dabei, auch wenn ein gewisses desinteresse spürbar ist....

ob hier ein ethnozentrischer blick auf uns menschen, als eine von jeder artvielfalt unabhängige spezies aufgezeigt wird will ich nicht vermuten, es wird aber deutlich untermauert, dass wir menschen die ausbeutung natürlicher ressourcen vorantreiben und damit desaströse folgen in gang setzen, was in dem text eindeutig aufgenommen ist...

soviel von mir

lg penelope
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ihr Lieben,

ich habe überlegt, ob ich rauchend durch qualmend ersetze, aber der Bezug fühlt sich dann nicht mehr ganz so direkt an. Hingegen ist mir "rauchst eine Kippe" wieder zu nett. Ich wollte eigentlich eher eine negative Assoziation wecken.

Vielen Dank fürs Lesen und kommentieren.

cu
lap
 
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