Koma ( Überarbeitet)

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Sweetrebell

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Koma (Überarbeitet)

Als Melanie wutentbrannt die Tür hinter sich zuschlug, wusste sie noch nicht, dass dieser Tag ihr Leben für immer verändern würde.
Sie hatte sich wiedereinmal heftig mit Kai gestritten und wieder ging es darum, dass er nie zu Hause war.
Melanie stieg in ihr Auto, einen kleinen alten Ford Escort und machte sich auf den Weg zu ihren Eltern um Noah, ihren kleinen dreijährigen Liebling, abzuholen.
Manchmal fragte sie sich, warum sie sich einfach nicht von Kai löste, aber sie fand keine Antwort.
Ihre Ehe ließ sich am besten mit einer Achterbahnfahrt vergleichen.
Sie konnte ihr große Angst einjagen, aber im nächsten Moment wieder dieses unbeschreibliche Gefühl des Glücks in ihr hervorrufen.
Melanie klammerte sich an diese glücklichen Momente, wie eine Ertrinkende an dem sprichwörtlichen Strohhalm.

Noch zehn Kilometer und sie würde viel zu spät sein.
Melanie drückte aufs Gaspedal, obwohl es an diesem Abend goss wie aus Eimern.
Die Scheibenwischer kamen kaum nach, die Regenmassen von der Windschutzscheibe zu schieben.
Tränen rannen ihr übers Gesicht.
Warum ließ sie es immer wieder zu, das Kai sie so behandelte, dachte sie und suchte mit einer Hand in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch.
Mit der Anderen hielt sie das Steuer fest.
Die Landstraße war an diesem Abend kaum befahren und schien sich endlos dahin zu schlängeln. Die Tachonadel vibrierte zwischen 140 und 145kmH.
Wütend zerrte sie an dem Reißverschluss ihrer Handtasche, schob sie aber immer weiter weg.
„Mist,“ fluchte sie laut, als die Handtasche auf dem Beifahrerboden landete.
Melanie bückte sich und versuchte nach ihr zu greifen.
Endlich erreichte sie mit zwei Fingern den Henkel der Handtasche und zog sie nach oben.
Dann ging alles sehr schnell, zu schnell.
Melanie sah noch die zwei Lichter des Lkws, der auf sie zu schoss und sein lautes Hupen dröhnte in ihren Ohren.
Sie riss blitzschnell das Lenkrad herum.
Ihr Auto geriet ins Schleudern.
Mit aller Kraft trat sie das Bremspedal durch, klammerte sich am Lenkrad fest. Vergebens. Der Baum kam immer näher......

Melanie sah Lichter über sich vorbeiziehen und hörte Stimmen, verstand aber nur Wortfetzen. Sie merkte, dass sie auf einer Trage lag. Im Laufschritt geschoben und durchgeschüttelt sah sie die Gesichter der Sanitäter, Ärzte und Schwestern über sich.
Keiner schien zu bemerken, dass sie alles mitbekam.
Melanie wunderte sich, warum sie keine Schmerzen verspürte, aber wahrscheinlich hatte man ihr ein Schmerzmittel in die Infusion gegeben, die ein Sanitäter die ganze Zeit während er rannte, hochhielt.
Sie musste sich irgendwie bemerkbar machen. Ihre Versuche sich zu bewegen und zu schreien scheiterten. Panik brach in ihr aus, die schließlich alles um sie herum Dunkel werden ließ.

Melanie ahnte nicht, wie lange sie ohnmächtig gewesen sein musste und schon gar nicht, warum sie hier am Fenster saß. Sie musste sich in einem der oberen Stockwerke, des Krankenhauses befinden, denn die Autos, die unten vorbeifuhren, wirkten klein.
Langsam drehte sie sich um.
Melanie sah eine Frau in einem Krankenbett liegen.
Ihr Kopf war bandagiert und ein Monitor, der neben ihr stand, piepste im Rhythmus ihres Pulses. Überall hingen Schläuche von dieser Frau, die zu irgendwelchen ihr unbekannten Geräten führten.
Melanie sah das Gesicht der Frau nicht, aber sie schien, ohne Bewusstsein zu sein.
Langsam stand sie auf und ging auf das Bett zu.
Als sie merkte, dass sie eines dieser hässlichen weißen Krankenhaushemdchen anhatte, wo einem der Hintern rauslugte, hielt sie es mit einer Hand hinten zu.
Sie musste unendliches Glück gehabt haben, dachte sie, dass sie noch so gut davon gekommen war, denn sie verspürte keine Schmerzen.
Die Erinnerung an den Moment, wo sie gemerkt hatte, dass sie sich weder bewegen noch sprechen konnte krochen wieder in ihr hoch.
Gänsehaut übersäte ihren Körper. Die Ohnmacht hatte sie gerettet.
Als sie am Bett der Frau ankam und sich über sie beugte, stockte ihr der Atem.
Nun wünschte sie sich nichts sehnlicher, als wieder ohnmächtig zu werden, denn was sie nun sah, überstieg ihr Vorstellungsvermögen.

Die Frau, die da im Bett lag, war Sie!

Erst jetzt sah Melanie, dass sich nur ein Bett in diesem Zimmer befand, und zwar dass, in dem Sie lag, bzw. davor stand.
Heiße und kalte Schauer rieselten ihr den Rücken hinunter. Sie zitterte wie Espenlaub.
Bitte lasse mich aus diesem Albtraum erwachen, flehte sie und klammerte sich am Bettgitter fest.
Ich muss Tod sein, stellte sie mit entsetzen fest, aber das war unmöglich, denn sonst würde sie doch den Monitor, der regelmäßig mit einem Piepsen ihren Puls wiedergab, nicht hören. Behalt einen klaren Kopf sagte sie immer wieder zu sich selbst.
Vielleicht war ja alles auch nur ein Traum. Vielleicht waren es die starken Medikamente, die man ihr bestimmt verabreicht hatte.
Melanie betrachtete ihr Ich, dass da im Bett lag und sich nicht rührte. Ihr Kopf war bandagiert und ihr Gesicht angeschwollen und mit Hämatomen überseht. Sie sah fürchterlich aus.

Sie dachte an Kai und den Streit, den sie hatten und an Noah, den sie über alles liebte.
Melanie musste wissen, was da vor sich ging, auch wenn es ihr das Herz brechen würde.
Seit Langem hegte sie eine ungute Vorahnung.
Haben alle, die sie vor ihm warnten vielleicht doch Recht behalten?
Das, was sie die ganze Zeit noch an ihn gebunden hatte, war Noah.

Tränen verschleierten ihren Blick, als sie sich plötzlich in ihrer Wohnung wiederfand.
Melanie sah sich in ihrem Wohnzimmer um, aber weder Noah noch Kai waren zu sehen.
Sie sah in der Küche nach. Nichts. Sah in Noahs Zimmer nach. Nichts.
Dann hörte sie Gemurmel aus ihrem Schlafzimmer. Die Tür war zu.
Ihr Herz schlug bis ihr zum Hals. Auf Zehenspitzen ging sie zur Tür und lauschte. Ihre Knie gaben nach und sie sackte auf den Boden, denn das, was sie hörte, war mehr als eindeutig.
„Noah“, dachte Melanie erschrocken, „wo ist Noah?“
Im nächsten Moment fand sie sich in der Küche ihrer Eltern wieder. Sie saßen mit Noah am Küchentisch und spielten Karten. Erleichterung breitete sich in Melanie aus, als sie Noah lachen hörte.

Schweißgebadet wachte Melanie auf.
Nie hatte sie gewagt, jemandem von ihren ausserkörperlichen Erlebnissen zu erzählen, aus Angst für verrückt erklärt zu werden.
Nur in ihren Träumen fand die Zeit ihres Komas noch ab und an Zuflucht.
Der Mond erhellte ihr Schlafzimmer und sie sah ihren Mann friedlich neben sich schlafen. Glücklich kuschelte sie sich an Sascha, den sie nach ihrem Unfall vor zwei Jahren im Krankenhaus kennen und lieben lernte. Er würde ihr nie so weh tun, wie Kai es getan hatte.
Der Albtraum hatte endlich ein Ende.
 

Sweetrebell

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nur eine 4? ohne verbesserungsvorschläge? hm...
hätte schon gerne gewusst woran es liegt, dass der text so schlecht ist.
lg
an unbekannt
sweetrebell
 

petrasmiles

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Hallo Sweetrebell,

das war keine 4, sondern eine 6 - nein, nicht von mir, weil ich nicht werte, unter anderem aus dem Grund, weil die Wertung vom System beeinflusst wird, je nach dem, ob man überwiegend gut, schlecht oder ausgeglichen wertet. Aber das führt hier zu weit.

Ich habe Deine Geschichte gelesen, und halte die 6 für gerechtfertigt. Du hast ein wichtiges Erlebnis geschildert, aber Du benutzt zu viele Allgemeinplätze, manche Formulierungen sind unnötig umständlich und hemmen den harmonischen Sprachfluss, mal abgesehen von vielen Kommafehlern.

Dann steht das paranormale Erlebnis gar nicht im Vordergrund. Das Ende, dass der neue Mann im Leben der Protagonistin sie nun nicht mehr unglücklich machen wird, und der Albtraum ein Ende habe, ist fast ein bisschen kitschig. Das Phänomen wird bagatellisiert, wenn am Ende nicht ein Reifeprozess eine positivere Lebenssituation bewirkt hat, sondern einfach ein neuer Mann.

Das finde ich schade, und vielleicht denkst Du noch einmal darüber nach, was wirklich das Besondere an dieser Koma-Situation war, und erzählst uns eine spannende Geschichte.

Liebe Grüße
Petra
 

Sweetrebell

Mitglied
hallo petra
vielen dank für deine verbesserungsvorschläge. damit lässt sich doch was anfangen.
mit dem ende war ich auch nicht so glücklich. der text beinhaltet teile meines zweiten romanes, an dem ich gerade arbeite und sich noch völlig im rohzustand befindet.
ja, ja, dass mit den kommafehlern, ist schon eine schwäche von mir. bekenne mich im sinne der anklage schuldig. ;)
lg
sweetrebell
 



 
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