nachtnackt - nicht vorbestraft
Hallo lap,
tja - scheint so, als müsste ich mich doch noch nackicht machen...
Ich mag jetzt gar nicht mit "Großer-Dichter-Getue" kommen, a lá "Höchstens zwei Menschen auf der Welt werden -ach!- jemals das selbe Gedicht lesen - weilgenialegedichtewiemeinsimmertausenddeutigseinmüssen".
Nur war es hier so, dass ich diese *hm* Wortvision hatte - die ich wirklich so und nicht anders niederschreiben musste. Jeder kann sich *ehrlich* seine Deutung raussuchen - ich gebe zu, dass man dem ganzen durchaus einen Liebe-Touch geben kann.
Für mich war es in dem Moment fast wie eine Beschwörung der Nacht - die gesamte, verdammte, blitzende, blausamtige, wogende Nacht mit ihrer Einsamkeit und ihrer Schönheit, Grausamkeit, Kälte... (einfach alles). Wie ein Wunsch nach einem Zudecken - und dann die dritte Zeile, die das "komm über mich" wendet und die Nacht erst wirklich zum Ansprechpartner macht. (ich persönlich sehe die Nacht bis zum Ende als Ansprechpartner an)
Kleinschreibung macht vieles schön kristallin, so dass "weg bin ich" einerseits "fort" sein kann oder "Weg" und "überlaufen" auf einen Trampelpfad deuten kann, ein Gefäß oder Fahnenflüchtige.
Und irgendwie - bleibt alles im Bild (das ist es, was mich bei solchen Ein-Guß-Sachen immer hinterher am meisten verwundert)
Gerade fällt mir auf: "nachtlos" kann auch "Schicksal" sein, nicht nur "mangel" (wobei sich das dann gar nicht mal widersprechen würde)
Hm. Schlußendlich muss ich sagen (und jetzt kommt ein toller Aphorismus! Achtung! *g*) : "Es gibt Gedichte...die sind wie kosende Worte in einer fremden Sprache - man weiß nicht, was sie bedeuten - und doch...sie hörten sich einfach verdammt gut an..." (Alles notiert??
)
Liebe Grüße
Khalidah *außer puste*