Lieber Big,
es geht hier darum, dass der Autor eigentlich nicht mehr an Dinge, die versprochen werden, glauben kann – aus Erfahrung „aufgrund von Jahren“, in denen zu viel und zu oft etwas versprochen und immer wieder nicht eingehalten wurde. Das letzte Mal an diesem Punkt angekommen, hatte man das letzte Mal daran zu glauben versucht und dies war ein fataler Fehler – verschenkte Jahre -, weil der Glauben in einem Irrglauben endete, der erhoffte neue Weg (Neuanfang) in eine Sackgasse führte. Dort entdeckt sich der Schreiber nach Erkenntnis wieder – ist aufgewacht, will aber „aufgrund von Jahren“ der Fairness halber dem Partner noch einmal eine Chance geben. Dass er nicht daran glaubt, dass sich diesmal der schon so oft erhoffte Erfolg/Wende einstellt/ergibt, zeigen die letzten vier Zeilen.
Nimm meine Hand,
wenn du sie brauchst.
Für einen Moment
kann ich sie entbehren.
Na, jetzt nachvollziehbar? Ich ziehe schon einmal den Kopf ein, denn sicher sagst du mir jetzt, dass in mir nicht nur eine unverwüstbare Romantikerin sondern obendrein noch eine unverbesserliche Optimistin wohnt!
Beides stimmt, aber ich hoffe, du hast nicht noch schlimmere Bezeichnungen ...
Das Gedicht ist ein paar Jahre alt und glaube mir, zwischendurch ist viel passiert. Mittlerweile bin ich kein unverbesserlicher Optimist mehr, sondern lediglich Optimist – die unverwüstbare Romantikerin habe ich mir allerdings erhalten können – für die Bereiche, wo es Leben, Beziehungen und Gefühle besser macht; für beide Seiten, ansonsten kann ich, das war ein Lernprozess – unverschämt unromantisch sein nämlich dann, wenn ich mich vergackeiert fühle! Tja, dann wird eine Schmusefeder zur Sprungfeder
! Nur, damit du den richtigen Eindruck hast: ich hab nicht nur Tiefgang. Wellengang mit Fähigkeit zur gefürchteten Orkanstärke ist durchaus vorhanden!
Ganz lieben Gruß an dich,
Feder