Aufschreiber
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Pak'Anh war der diplomatische Assistent des Botschafters und gleichzeitig technischer Berater. Er hatte bisher das Protokoll strengstens beachtet, war weder positiv noch negativ aufgefallen. - Ein perfekter Schatten. Diesmal aber gab es keine Wahl. Die Angelegenheit duldete keinen Aufschub.
Ein wenig unsicher stand der Bedienstete vor der Tür zum Aufenthaltsraum seines Vorgesetzten. Normalerweise hätte er, wenn ihn Tik'Unh nicht zu sich gerufen hatte, einen Termin vereinbaren müssen. Doch das war nicht möglich. Der Botschafter würde noch am Vormittag zu einer Konferenz abreisen und dann für mindestens neun Tage unerreichbar sein.
Mit einem leisen Klicken und der Geste der Resignation öffnete er die Tür und trat in den Vorraum. Sofort ertönte ein Summen. Das entsprach dem Gong, der auf der Erde als Signalton benutzt wurde. Die gegenüberliegende Tür öffnete sich und Tik'Unh erschien, etwas verstört und anscheinend auch ein bisschen verärgert. Seine Bewegungen waren eckiger als sonst, was die Mühen der Selbstbeherrschung verriet.
"Was veranlasst dich, hier einzudringen?"
"Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber die Menschen haben einige wichtige Erkenntnisse über die neue Spezies gewonnen, die sich in ..." Er schaute kurz auf sein Kommunikationsgerät. "Die sich aktuell im Pr'aksischen Kreuzer befindet."
"Und was hat das mit uns - mit mir - zu tun?", wollte der Botschafter wissen. Pak'Anh vollführte eine komplizierte Geste, die teils Erstaunen, teils Belustigung ausdrückte. Dann erklärte er: "Die Menschen verfügen nicht über die Fähigkeit zur Hyperraum - Kommunikation. Deshalb bittet man uns", er unterbrach sich, "... dich, diese Daten an die beiden Schiffe zu übermitteln."
Tik'Unh gestikulierte Verstehen. "Wo sind die Informationen?"
"Sie sind schon vorbereitet und können sofort nach der Bestätigung des Botschafters ..."
"Gut."
Der Vorgesetzte trat an eine Konsole heran, in deren ID-Slot er einen Chip einsetzte.
"Authentifiziereung erfolgt", ertönt eine Stimme.
"Vielen Dank!", sagte Pak'Anh, "Darf ich gehen?"
"Ja. Wir treffen uns nach meiner Rückkehr."
Der Assistent zog sich zurück,
Wenige Sekunden später empfingen die beiden Raumschiffe die Daten.
* * *
Kapitän P'Koraso war erfreut, als ihm der Kommunikationsoffizier die eingegangenen Daten meldete. "Sofort analysieren und untersuchen, wie uns das nützen kann!" befahl er.
Zwei Pr'aksi sprangen auf und verließen die Brücke.
Es dauerte nur wenige Zeiteinheiten, bis die beiden Soldaten sich meldeten. Beinahe zeitgleich kontaktierten die Teloni den Kreuzer. Der Erste Offizier ließ die Teloni auf den Hauptschirm schalten.
Tok'Anh, die Leiterin der Wissenschaftsabteilung, atmete ein, um von ihren Resultaten zu berichten, doch der Pr'aksische Kapitän schnitt ihr das Wort ab. "Ich möchte, dass sie sich mit unseren Forschern kurzschließen. Erstatten sie in 27:20 Bericht!"
Die Telona überging die Respektlosigkeit und erwiderte: "Wie sie wünschen." Dann schaltete sie zum Kanal der beiden Pr'aksi um.
Ein weiterer Kontakt wurde angefragt. Diesmal handelte es sich um Tei'Anh, die eine weitere Konferenzschaltung vorschlug, sobald die beiden Teams ein Ergebnis erarbeitet hätten.
"Sehr gut", erwiderte der Pr'aksische Kapitän, "das hätte ich ohnehin vorgeschlagen."
Er unterbrach die Verbindung ohne ein weiteres Wort, was Anh, die sich - wie meist - ebenfalls auf der Brücke aufhielt, zu einem Kopfschütteln veranlasste.
Dieses rüde Benehmen gegen weibliche Wesen war eine Beleidigung, besonders gegenüber einer matriarchalischen Rasse, was nur damit zu erklären war, dass der Kapitän kein Diplomat war, sondern eben ein ... Soldat.
Nun wurde es spannend. Keiner der Anwesenden verlor viele Worte, alle waren gefangen in der Erwartung der Ergebnisse.
Endlich! Die Simultanverbindung zwischen den Schiffen stand. Der Hauptschirm auf der Brücke des Kreuzers erhellte sich und es erschien ... Tok'Anh, umringt von ihren drei Kollegen.
"R'Tasso!", rief der Kapitän, noch bevor die Telona sprechen konnte, "Was ist das Ergebnis?"
Einer der beiden Pr'aksi trat nach vorn.
"Unsere Gruppe hat sich dahingehend geeinigt, dass die Resultate von der Telona Tok'Anh vorgetragen und erläutert werden, die die Arbeit maßgeblich gefördert hat. Nimmt man es genau, ist das, was wir erreicht haben, ihr Verdienst."
Er trat zurück und die Forscherin ergriff das Wort.
"Wir haben alles, was wir bisher herausgefunden haben, korrelliert und interpoliert und sind zu einem Ergebnis gekommen, das uns hoffnungsvoll stimmt. Das Energiewesen, das von den Menschen 'Zrrgll' genannt wird, scheint prinzipiell nicht aggressiv zu sein, nicht bewusst gewalttätig. Wäre es anders, hätten wir keine Chance gehabt ...", sie unterbrach sich, "... bisher."
"Was können wir also tun?" P'Koraso war sehr ungeduldig.
"Das werden wir erklären, - zu gegebener Zeit." Tok'Anh gestikulierte leichte Empörung über den Einwurf. Sie fuhr fort: "Wir haben den Eindruck gewonnen, dass das Wesen wahrscheinlich kein ausgewachsenes Exemplar ist, sondern eher ein ... Kind." Das Potential, das dem Kraftfeld - Gemisch zur Verfügung stehen könnte, wird noch nicht annähernd ausgeschöpft. Vielmehr scheint die Existenz zu ... probieren, zu lernen."
Krächzendes Raunen, Klicken und Zischen füllten die Atmosphäre des Raumes. Anh lauschte konzentriert der Simultanübersetzung, äußerte sich aber nicht.
Als der Geräuschpegel wieder abgeebbt war, setzte die Telona ihren Bericht fort.
"Wir haben alles genau untersucht und vermuten mit großer Wahrscheinlichkeit, dass 'Zrrgll' nicht in den Hyperraum gelangen kann. Es könnte dort sicher überleben, doch der Übergang ist ihm versperrt.
Kollege R'Tasso hatte die Idee, dass wir es mit einem Netz aus Ny'Sap - Portalen umgeben könnten. Käme das Individuum diesen zu nahe, würde es in den Hyperraum geschleudert, von wo es wahrscheinlich nicht wiederkehren könnte. Diesen Ansatz haben wir ausgebaut und auf der 'Po'kh Enh'kok'Unh Anh 'grak'inh' die notwendigen Geräte herstellen lassen."
"Wieso nicht hier?", warf der Kapitän ein.
"Weil unser Schiff nicht über einen blinden Passagier verfügt." - Diesmal drückte Tok'Anhs begleitende Geste Widerwillen aus, beinahe Abscheu. "Es ist nicht geklärt, wie gut sich das Wesen den Gegebenheiten angepasst hat, beziehungsweise welche weiteren, noch unbekannten Fähigkeiten es besitzt. Eine Gegenmaßnahme im okupierten Computersystem vorzubereiten, das ist - mit Verlaub - dumm."
"Weiter!", befahl P'Koraso.
"... wäre ich bereits, wenn sie sich ein bisschen zurückhalten könnten", schnappte die Telona.
"Wir haben eine Vorrichtung entwickelt, die ein Netz aus winzigen Ny'Sap Portalen erzeugen und räumlich anordnen kann. Dank der Mithilfe der beiden Pr'aksischen Kollegen ist das Konstrukt sagenhaft vielseitig und außerdem sehr reaktionsschnell."
Tok'Anh wandte sich zu dem Trio im Hintergrund um und signalisierte Dankbarkeit.
Dann schaute sie wieder in die Kamera und schloss:
"Wir können das Gerät in wenigen Minuten testen."
"Wo ist es? Bringen sie es auf unseren Kreuzer!"
"Nein. Es lässt sich auch von der 'Po'kh Enh'kok'Unh Anh 'grak'inh' aus steuern. Es zu ihnen zu transportieren erscheint nicht sinnvoll, denn dort könnte das 'Zrrgll' sie sofort unter seine Kontrolle bringen."
Diesmal schaltete die Telona ab, ohne weitere Kommentare zuzulassen.
Auf dem Monitor erschien nun ein Countdown: '01 : 30 : 00 : 00', der sofort startete.
Ein wenig unsicher stand der Bedienstete vor der Tür zum Aufenthaltsraum seines Vorgesetzten. Normalerweise hätte er, wenn ihn Tik'Unh nicht zu sich gerufen hatte, einen Termin vereinbaren müssen. Doch das war nicht möglich. Der Botschafter würde noch am Vormittag zu einer Konferenz abreisen und dann für mindestens neun Tage unerreichbar sein.
Mit einem leisen Klicken und der Geste der Resignation öffnete er die Tür und trat in den Vorraum. Sofort ertönte ein Summen. Das entsprach dem Gong, der auf der Erde als Signalton benutzt wurde. Die gegenüberliegende Tür öffnete sich und Tik'Unh erschien, etwas verstört und anscheinend auch ein bisschen verärgert. Seine Bewegungen waren eckiger als sonst, was die Mühen der Selbstbeherrschung verriet.
"Was veranlasst dich, hier einzudringen?"
"Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber die Menschen haben einige wichtige Erkenntnisse über die neue Spezies gewonnen, die sich in ..." Er schaute kurz auf sein Kommunikationsgerät. "Die sich aktuell im Pr'aksischen Kreuzer befindet."
"Und was hat das mit uns - mit mir - zu tun?", wollte der Botschafter wissen. Pak'Anh vollführte eine komplizierte Geste, die teils Erstaunen, teils Belustigung ausdrückte. Dann erklärte er: "Die Menschen verfügen nicht über die Fähigkeit zur Hyperraum - Kommunikation. Deshalb bittet man uns", er unterbrach sich, "... dich, diese Daten an die beiden Schiffe zu übermitteln."
Tik'Unh gestikulierte Verstehen. "Wo sind die Informationen?"
"Sie sind schon vorbereitet und können sofort nach der Bestätigung des Botschafters ..."
"Gut."
Der Vorgesetzte trat an eine Konsole heran, in deren ID-Slot er einen Chip einsetzte.
"Authentifiziereung erfolgt", ertönt eine Stimme.
"Vielen Dank!", sagte Pak'Anh, "Darf ich gehen?"
"Ja. Wir treffen uns nach meiner Rückkehr."
Der Assistent zog sich zurück,
Wenige Sekunden später empfingen die beiden Raumschiffe die Daten.
* * *
Kapitän P'Koraso war erfreut, als ihm der Kommunikationsoffizier die eingegangenen Daten meldete. "Sofort analysieren und untersuchen, wie uns das nützen kann!" befahl er.
Zwei Pr'aksi sprangen auf und verließen die Brücke.
Es dauerte nur wenige Zeiteinheiten, bis die beiden Soldaten sich meldeten. Beinahe zeitgleich kontaktierten die Teloni den Kreuzer. Der Erste Offizier ließ die Teloni auf den Hauptschirm schalten.
Tok'Anh, die Leiterin der Wissenschaftsabteilung, atmete ein, um von ihren Resultaten zu berichten, doch der Pr'aksische Kapitän schnitt ihr das Wort ab. "Ich möchte, dass sie sich mit unseren Forschern kurzschließen. Erstatten sie in 27:20 Bericht!"
Die Telona überging die Respektlosigkeit und erwiderte: "Wie sie wünschen." Dann schaltete sie zum Kanal der beiden Pr'aksi um.
Ein weiterer Kontakt wurde angefragt. Diesmal handelte es sich um Tei'Anh, die eine weitere Konferenzschaltung vorschlug, sobald die beiden Teams ein Ergebnis erarbeitet hätten.
"Sehr gut", erwiderte der Pr'aksische Kapitän, "das hätte ich ohnehin vorgeschlagen."
Er unterbrach die Verbindung ohne ein weiteres Wort, was Anh, die sich - wie meist - ebenfalls auf der Brücke aufhielt, zu einem Kopfschütteln veranlasste.
Dieses rüde Benehmen gegen weibliche Wesen war eine Beleidigung, besonders gegenüber einer matriarchalischen Rasse, was nur damit zu erklären war, dass der Kapitän kein Diplomat war, sondern eben ein ... Soldat.
Nun wurde es spannend. Keiner der Anwesenden verlor viele Worte, alle waren gefangen in der Erwartung der Ergebnisse.
Endlich! Die Simultanverbindung zwischen den Schiffen stand. Der Hauptschirm auf der Brücke des Kreuzers erhellte sich und es erschien ... Tok'Anh, umringt von ihren drei Kollegen.
"R'Tasso!", rief der Kapitän, noch bevor die Telona sprechen konnte, "Was ist das Ergebnis?"
Einer der beiden Pr'aksi trat nach vorn.
"Unsere Gruppe hat sich dahingehend geeinigt, dass die Resultate von der Telona Tok'Anh vorgetragen und erläutert werden, die die Arbeit maßgeblich gefördert hat. Nimmt man es genau, ist das, was wir erreicht haben, ihr Verdienst."
Er trat zurück und die Forscherin ergriff das Wort.
"Wir haben alles, was wir bisher herausgefunden haben, korrelliert und interpoliert und sind zu einem Ergebnis gekommen, das uns hoffnungsvoll stimmt. Das Energiewesen, das von den Menschen 'Zrrgll' genannt wird, scheint prinzipiell nicht aggressiv zu sein, nicht bewusst gewalttätig. Wäre es anders, hätten wir keine Chance gehabt ...", sie unterbrach sich, "... bisher."
"Was können wir also tun?" P'Koraso war sehr ungeduldig.
"Das werden wir erklären, - zu gegebener Zeit." Tok'Anh gestikulierte leichte Empörung über den Einwurf. Sie fuhr fort: "Wir haben den Eindruck gewonnen, dass das Wesen wahrscheinlich kein ausgewachsenes Exemplar ist, sondern eher ein ... Kind." Das Potential, das dem Kraftfeld - Gemisch zur Verfügung stehen könnte, wird noch nicht annähernd ausgeschöpft. Vielmehr scheint die Existenz zu ... probieren, zu lernen."
Krächzendes Raunen, Klicken und Zischen füllten die Atmosphäre des Raumes. Anh lauschte konzentriert der Simultanübersetzung, äußerte sich aber nicht.
Als der Geräuschpegel wieder abgeebbt war, setzte die Telona ihren Bericht fort.
"Wir haben alles genau untersucht und vermuten mit großer Wahrscheinlichkeit, dass 'Zrrgll' nicht in den Hyperraum gelangen kann. Es könnte dort sicher überleben, doch der Übergang ist ihm versperrt.
Kollege R'Tasso hatte die Idee, dass wir es mit einem Netz aus Ny'Sap - Portalen umgeben könnten. Käme das Individuum diesen zu nahe, würde es in den Hyperraum geschleudert, von wo es wahrscheinlich nicht wiederkehren könnte. Diesen Ansatz haben wir ausgebaut und auf der 'Po'kh Enh'kok'Unh Anh 'grak'inh' die notwendigen Geräte herstellen lassen."
"Wieso nicht hier?", warf der Kapitän ein.
"Weil unser Schiff nicht über einen blinden Passagier verfügt." - Diesmal drückte Tok'Anhs begleitende Geste Widerwillen aus, beinahe Abscheu. "Es ist nicht geklärt, wie gut sich das Wesen den Gegebenheiten angepasst hat, beziehungsweise welche weiteren, noch unbekannten Fähigkeiten es besitzt. Eine Gegenmaßnahme im okupierten Computersystem vorzubereiten, das ist - mit Verlaub - dumm."
"Weiter!", befahl P'Koraso.
"... wäre ich bereits, wenn sie sich ein bisschen zurückhalten könnten", schnappte die Telona.
"Wir haben eine Vorrichtung entwickelt, die ein Netz aus winzigen Ny'Sap Portalen erzeugen und räumlich anordnen kann. Dank der Mithilfe der beiden Pr'aksischen Kollegen ist das Konstrukt sagenhaft vielseitig und außerdem sehr reaktionsschnell."
Tok'Anh wandte sich zu dem Trio im Hintergrund um und signalisierte Dankbarkeit.
Dann schaute sie wieder in die Kamera und schloss:
"Wir können das Gerät in wenigen Minuten testen."
"Wo ist es? Bringen sie es auf unseren Kreuzer!"
"Nein. Es lässt sich auch von der 'Po'kh Enh'kok'Unh Anh 'grak'inh' aus steuern. Es zu ihnen zu transportieren erscheint nicht sinnvoll, denn dort könnte das 'Zrrgll' sie sofort unter seine Kontrolle bringen."
Diesmal schaltete die Telona ab, ohne weitere Kommentare zuzulassen.
Auf dem Monitor erschien nun ein Countdown: '01 : 30 : 00 : 00', der sofort startete.