Krieg

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Markus Veith

Mitglied
Krieg

Stellung!
Weg Vom Fenster!
Finger Von Der Maus!
Hände Neben Die Tasten!
Der Stift Ist Kein Zauberstab! Er Ist Waffe!
Urlaub Gestrichen!
Keine Laute Mehr Außer Schrei!
Wer Desertiert Fliegt Raus!
Wo Gehobelt Wird Fällt Späne!
Meldung!
Sieben Brücken Sind Überquert!

der krieg tobt seit sieben jahren
der soldat liegt an der mürben heimatfront
am tag kämpft er gegen gerüchte die wie partisanen die hecken schützen und den hintern halten
nachts gegen schatten die sehen aus wie jeder mann und wärmen sich ergeben am sperrfeuer
nie gibt es gefangene
nie gibt es tote
nie gibt es verluste
aber
so gibt es auch nie siege

man erzählt
Es Geht Nicht Darum Zu Siegen! Es Geht Darum Zu Gewinnen! Gewinnend Auszusehen! Am Ende! Wo Alles Beginnt! Wenn Man Pech Hat Von Vorne!
man erzählt
Es Gibt Keine Feinde! Nur Gegner! Sie Sind Schlüpfrig! Wie Fremde Worte! Es Geht Doch Nichts Über Zwei Silben! Höchstens Drei! Da Weiß Man Was Man Hat! Was Gesagt Wird! Was Befolgt Werden Muss! Das Leben Ist Nackt! Flinten In Den Wind! Zum Angriff Blasen! Die Befehle Sind Klar! Die Taktik Lautet! Gegner Überzeugen! Von Der Notdurft!
die er nie benötigt

der soldat duckt sich
ohne grund
beugt sich tief hinunter
leckt kalten speichel
bürstet die scham von seinen lidern
nur diesseits der grenze bedarf das land der not
denn ohne not
wohin mit der gewohnheit nichts zu haben als schlüpfrige sprache
wohin mit den vielen tränen
das land würde von der salzflut geschwemmt

Heimat Eltern Jugend Lieben Damals Früher Besser
Besitz In Sechs Buchstaben! Soldat! Behalte Nichts Was Du Nicht Nach Zwei Silben Entbehren Kannst! Wenn Es Fort Ist War Es Nichts Wert!

der soldat weint in die mündung seiner waffe
lässt tränen im lauf gefrieren
und speit sie in die nacht
der wind ist laut
er brüllt seit sieben jahren
schabt die haare vom schädel vom körper von den zähnen
trocken und rau zieht der wind über das schlachtfeld
keuchend
als sei ihm die luft geraubt

Meldung! Die Brücken!

sie sind gesprengt
 
B

bonanza

Gast
ich verstehe wohl die aussage.
leider kommt sie blaß rüber von einem, der nie im krieg war.
du versuchst das mit der form wett zu machen.
damit kannst du mich nicht täuschen.
dein gedicht bleibt künstlich und nur künstlich.
es ist sogar schwierig für mich zu entdecken, ob du hinter
deinen worten stehst, oder ob du nur gefallen hattest,
dieses thema sprachlich einzukisten.

schade.

bon.
 

Markus Veith

Mitglied
bon,
Warst DU im Krieg und kannst es besser beurteilen? Ich versichere dir, dass meine letzten sieben Jahre in Vogelfreiheit ein Krieg waren, der auch ohne Schußwechsel zu vergleichen ist.
Ich habe in diesem Forum schon so viel gute Kritik jeglicher Wertung abbekommen, dass ich beim Lesen einzig deiner ewig gleichen Bemerkungen nur noch gähnen kann. Kommentare Ewig-Nörgelnder wirft man irgendwann mit leerer Hand über die Schulter.
:-O
nicht schade drum
Markus Veith
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Markus,

ich überlege, ob Dich ein Film dazu inspiriert hat?

Einzig zu bmängeln..
oder vielleicht auch nicht?
"Wo Gehobelt Wird Fällt Späne!"
Heißt es nicht "fallen"??

lG
Sanne
 

Markus Veith

Mitglied
Nö, eigentlich kein Film. Mein Leben in der Freischaffenheit jährt sich eben just heute (1. Oktober) zum siebten Mal und ich hatte immer jenes Gefühl, das im Lied beschrieben ist, dass man über sieben Brücken gehen müsse. So kam eins zum anderen.
Markus
 



 
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