Krimi Schreibaufgabe 140303

Freitag 14. März 2003, 11:24 Uhr

Düsseldorf (ots) - Nach Tötungsdelikt in Derendorf -
Tatverdächtiger stellte sich gestern Abend der Polizei - Ermittler
suchen weiterhin Zeugen


Der 31-jährige Mann, der im dringenden Verdacht steht, einen 29-
Jährigen am Dienstagabend in Derendorf erstochen und einen weiteren
30-jährigen Mann mit Messerstichen schwer verletzt zu haben, hat sich
gestern um 23.30 Uhr im Beisein seiner beiden Anwältinnen im
Polizeipräsidium gestellt.

Der 31-Jährige machte bisher keine Angaben und wird heute dem
Haftrichter vorgeführt. Das Tatmesser konnte noch nicht
sichergestellt werden. Die Mordkommission sucht weiterhin Zeugen der
Tat und Zeugen, die Hinweise zu dem Aufenthalt des Tatverdächtigen
nach der Tat geben können.

Obenliegende Meldung ist eine Pressemitteilung der Polizei Düsseldorf. Ziel dieser Schreibaufgabe ist es, diesen Sachverhalt in eine Geschichte einzubauen. Wobei der Verdächtige nicht der Täter sein muß. Die Geschichte auch weiter gehen kann, aber nicht muß.

Einzige weitere Vorgabe ist, dass der geneigte Autor die Geschichte an einem anderen Ort spielen läßt. Eventuell dort, wo er sich auskennt.
 
Bitte die Geschichten normal als Beitrag in diesem Forum veröffentlichen und in diesem Beitrag eine kurze Meldung, wie die Geschichte heißt und der Link, damit wir Bescheid wissen.
Termin : 30.3.03 ( als Anreiz )
 

Roni

Mitglied
hallo renee und rote socke,

ich wende mich mal hier an euch beide und hoffe, es erreicht euch über diesen thread, ansonsten werde ich sicher an den richtigen ort verschoben.

da wir uns dem ende der deadline für die schreibaufgabe nähern, würde ich gern noch einmal die anfangsfragen aufgreifen.
wie man sich dem thema jetzt richtig nähert, weiss ich auch nicht.
vielleicht über die frage, wo lagen die grössten schwierigkeiten? vielleicht gibt es aber auch andere ansatzpunkte?
für mich lagen die probleme zunächst in der aufgabenstellung selbst, also in der tatsache, dass ich etwas finden musste, in das ein erstochener, ein verletzter und ein verdächtiger passt. aber dieses problem ergibt sich ja normalerweise beim schreiben eines krimis nicht, zumindest stehen mir da immer abänderungsmöglichkeiten zur verfügen, die sache kann sich entwickeln.
(mit der aufgabenstellung einher ging auch das bemühen, gedanklich den wahren vorfall von meiner geschichte trennen zu müssen - ohne diese distanz wäre es mir sonst nicht möglich, glaube ich.)

weiter, was war noch schwierig?
eine einigermaßen spannende krimihandlung zu finden – klar
und das schwerste überhaupt:
wie das ganze so verpacken, dass nicht wirklich alles schon vorhersehbar ist.

meine wichtigste frage aber, nämlich: wie unterscheidet sich der kurzkrimi vom krimi-roman, kann ich mir immer noch nicht beantworten. crime, spannung, plot, möglichst den leser verwirren, aber auch logik ... all das erwartet man sowohl vom krimi als auch von der kurzform.
der offensichtliche unterschied liegt natürlich in der reduktion, in der beschränkung auf die wichtigsten dinge. das bringt den kurzkrimi in die gefahr, schneller durchschaubar zu sein. allerdings bezieht sich das weglassen auf erklärendes, beschreibendens beiwerk, beim gerüst selbst kann man in beiden formen nicht reduzieren.
(wie schon zuvor gesagt: ein vergleich wie bei kurzgeschichte/ roman greift da nicht.)
ist insofern ein kurzkrimi eine schwierigere form als ein entsprechender roman? oder gibt es eben doch punkte, die das eine vom anderen unterscheiden und das schreiben erleichtern?
hat der leser andere erwartungen bei einem kurzkrimi, ausser der einen, dass er bereit ist, der kürze wegen auf beiwerk zu verzichten?

würde mich interessieren, wie ihr das seht?
vielleicht gibt’s ja auch den einen oder anderen krimi-hasen, der weiterhilft.

liebe grüße
roni
 
Meine Meinung:
Einem längeren Krimi verzeiht man eine weniger orginelle Idee, wenn der Rest stimmt. Also Personen, Spannung, etc.
Ein Kurzkrimi muss etwas besonderes sein, braucht einen besseren Plot, überraschendere Wendungen. Ich denke, der Kurzkrimi ist schwerer.
 
R

Rote Socke

Gast
Hi roni,

da bringst Du wirklich sehr interesante Fragen ins Spiel.

Zunächst: Mein Problem ist stets das Gleiche und wurde ja auch in meinem Thread angesprochen: Ich neige dazu Elemente einzufügen, die zwar von Bedeutung und Spannung sind, die aber noch ausbaufähig sind, weil sie eben weitere Fragen für den Leser aufwerfen. Und unbeantwortete Fragen für den Leser sind tödlich für einen Text.

Ja, eindeutig, Kurzgeschichten sind nicht einfach und hier spielt es für mich keine Rolle welches Genre sie behandeln. Im Roman steht mehr Raum für Erklärungen zur Verfügung, aber auch für ausführlichere Plotkonstruktionen. Die Kurzgeschichte ist eben die komprimierte Romanfassung und da gilt es höllisch aufzupassen. Obwohl die KG in aller Regel auch mit weniger Elementen und Figuren auskommen soll.

Selbstbewusst behaupte ich aber, wir Drei haben uns in dieser ersten Aufgabe wacker geschlagen. Und das macht doch Mut für weitere Aufgaben.

Schöne Grüße
Volkmar
 
R

Rote Socke

Gast
Na Michael, wenn du als Urheber des Ganzen zufrieden bist, dann will ich es allemal sein ;)
 
Unzufrieden bin ich nur mit dem Fehlen eines eigenen Beitrages.
Wenn ihr wollt werde ich eine neue Aufgabe stellen, was aber nicht heißen soll, dass diese Schreibaufgabe nicht mehr gelöst werden darf. Weitere Geschichten sind stets willkommen.
 

Roni

Mitglied
hi michael und socke,

ja, ich glaube auch, dass der kurzkrimi die schwierigere form ist.
der komprimierte roman, da stimme ich dir zu, socke.
aber ich denke doch, dass es da genreunterschiede gibt, oder?

ohne jetzt lange nachzudenken,
aber eine kurzgeschichte kann durchaus einfach ein schlaglicht sein. einen blick auf eine beziehung werfen, ein momentanes gefuehl beschreiben, einen von vielen tagen beschreiben. sie darf eben doch auch ahnungen raum geben und sogar ein paar fragen offen lassen, vor allem gegen ende. (wie wird sich die beziehung wohl weiterentwickeln, ob man sich ein solch momentanes gefuehl erhalten kann, ob der morgige tag wohl wird wie der gestrige?)
aber in einem krimi, da hast du recht, sind offene fragen toedlich. und ein schlaglicht reicht auch nicht, um einen krimi zu erzaehlen, er braucht einfach ... mal ganz platt:
anfang - mitte - ende, oder?

bei einer neuen schreibaufgabe bin ich gerne dabei,
aber ich wuerde auch gerne noch ein bisschen darueber nachgruebeln, wie man es denn hinbekommen kann, einen kurzkrimi spannend zu gestalten.

mfg
roni
 
R

Rote Socke

Gast
Roni, ich stimme Dir zu. Aber allzu viel möchte ich gar nicht Theoretisieren. Lass es uns doch im Laufe der Zeit durch das Schreiben der Aufgaben herausfinden.

Ich bin dabei.

Ja Michael, zeige Dich mal nicht so faul ;) und reiche Deinen Text nach.

Grüßle
 

Renee Hawk

Mitglied
ja, auch ich sage jetzt Hallo

oh man, was war das ein streichen und streichen und streichen.
Dank sei Michael, bekam ich dann doch noch 1000 Bonusworte und konnte meiner Geschichte einen anständigen Strich verpassen.

Die Aufgabenstellung war für mich nicht das Problem, ich hatte mit der Wortbegrenzung zu kämpfen. Ich bin auch der Meinung, ausgedehnte Krimis geben reichlich Raum und beantworten alle Fragen.
In einer erotischen Geschichte ist es (manchmal) völlig nebensächlich wie die Personen zu einander stehen, da spielt Atmosphäre, Gefühl, Aufbau und Timing eine Rolle.
Schwieriger wird es dann, wenn man eine erotische KG nicht allein auf den Akt bezieht, sondern ihr noch etwas Niveau und Sinn befügen will, dann benötigt man auch 1000 Bonusworte.
Ja und so komme ich zu meinem persönlichen Fazit - üben, üben, üben ...

... und manchmal da streichen wo es wichtig ist.

liebe Grüße
Reneè


PS.: Wann ist die nächste Aufgabe?
 



 
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