Kriminalgedicht

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sufnus

Mitglied
Kriminalgedicht

Eine Hand wird sichtbar, fahl
ist des Mondes Szenerie.
Messerklinge! Schrei der Qual!
Sherlock, übernehmen Sie.

Pfeifenqualm und Stirn gefaltet:
Dieser Kasus ist verzwickt,
wer die Untat hier gestaltet,
der agierte sehr geschickt!

Denn kein Gärtner und kein Diener
bieten sich als Täter an,
lieber Watson, nur ein kühner
Schluss bleibt uns noch übrig dann:

Diesen Mord beging ein Dichter
ruchlos mittels Poesie,
dieser Sorte Nachtgelichter
schreibt sich selbst ein Alibi!

Sherlock, Sherlock, sehr betroffen
steh ich vor Dir ganz enthüllt,
ach, wie konnte ich nur hoffen,
dass nicht eines Tags erfüllt,

dank des Meisters klugem Schließen,
sich Gerechtigkeit an mir.
Doch muss ich die Tat nur büßen
ppa auf dem Papier!

Darum werd ich weitermachen
und ich weiß noch viele Tricks!
Flucht im Nebel. Irres Lachen.
Dammit, Watson, das war nix.
 

Scal

Mitglied
Wir haben es hier mit einem Täter zu tun, der mit gewitzter Akribie seine Stiche ausgeheckt und durchgeführt hat.
Die fast völlig geleerte Whiskey-Flasche deutet darauf hin, dass der Bösewicht sein Vorhaben nicht ohne komödiantische Lustaufwallungen vollstreckt haben dürfte, woraus ich schließe, dass es sich um einen Künstler mit Sympathie für britischen Humor handelt.

Inspektor Scal
(Kommisariat Ottakring, Wien, z.Zt. Praktikant in London)
 

Didi Costaire

Mitglied
Verbrechen überall im Äther
und böse Buben gibt's zuhauf.
Die Schlimmsten sind die Schreibtischtäter,
sie hören einfach nicht mehr auf.

Gut gemacht, sufnus!

Herzliche Grüße,
Dirk
 

sufnus

Mitglied
Hey Dirk!
Ein sehr schicker Vierzeiler - behalte den mal im Auge, der könnte ein Kristallisationskeim für ein sehr schönes Gedicht sein. Vielleicht ein Sonett? :)
Und vielen Dank natürlich in alle Richtungen für den Sterneregen! :)
LG!
S.
 



 
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