Küken

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Tula

Mitglied
Küken

..............Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.
.....................................................– Martin Luther –


Ein schwieriges Alter – klagt die Mutter
Sie beruhigt sich noch – besänftigt der Vater

Schiebt Euch Eure Predigen sonst wohin! – kreischt

der widerspenstige Paradiesvogel, der sich selbst
beringende, noch immer Opas Küken, doch
bezwitschert die Nachbarn über Zivilcourage
im Zeitalter der Schmutzgeier, Weisheits-
Schnabel durch und durch, nennt dir Hunderte von
Kuckucksnestern (stets ungefragt), schilpt eigentlich
jeden vom Ast, nur Opa nicht, der darf
denken was er will

WER hier nichts lernen will? – EPIC FAILS!
Auf Euer Konto gehen täglich 95 Fakten aus
gestorbener Spezies und der Fisch mit dreizehn
Augen in der Plastikbrühe

Flugverbot: die Strenge eines viel zu lauen Winters
ändert nichts am inneren Kompass, der pochend
mit den Sternen zieht, so wartet sie
im engen Nest auf einen nächsten Frühling und

Freitage im
..........Zug der Sturmvögel
..........................schlägt sie an:

.............ES GIBT KEINEN PLANET B!



PS: mein natürlich chancenloser Beitrag zum Wettbewerb mit Thema:
Luthers Beitrag zur Mündigkeit des Menschen und das Krisenbewusstsein unserer Zeit
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Moin Tula,
Selbst in Herne gibt es Umwelt.
Und der Nachwuchs randaliert dann auch immer Freitags für eine saubere Zukunft oder so. Am Ende kommen dann immer 15 bis 20 Müllwagen, um die Hinterlassenschaften der vorlauten Gören zu beseitigen.
Ja, die nehmen die Sache wirklich ernst!
Saubere Woche noch
Oscarchen
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Ja Hansz, siehste mal...richtiges Deutsch können diese Müsliakrobaten auch nicht!
 

Tula

Mitglied
Moin Oscarchen
Das tut mir wirklich leid, dass die Schüler die idyllische Ruhe der Herner Innenstadt ausgerechnet zur Käffchen-Stunde stören. Das ist unerhört. Die könnten zur selben Uhrzeit hinter der Schule kiffen oder wenigstens den Jüngeren 'demonstrieren' wie man ein Bier auf ex trinkt. Aber nein, Krach im Zentrum bis der Kaffee in den Tassen zittert.

Ich freue mich aber, dass du live dabei bist ;)

Kopfschüttelnde Grüße
Tula
 

Tula

Mitglied
Hallo Hansz
In diesem Falle hast du nicht recht, da wird in der Regel Planet B als Anglizismus verwendet. Immerhin handelt es sich um eine internationale Initiative.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 16867

Gast
Die Frage ist, lieberTula, ob Luther wirklich die Menschen glücklich machen wollte, oder ob er sich an der Welt nur rächen wollte.

Seine Lehre hat die Zeit beschleunigt - doch auch unser Glück?
 

Tula

Mitglied
Hallo Aron
Nun ja, wahrscheinlich weder das eine noch das andere. Er war auf seine Weise gewiss gegen Ausbeutung und Unterdrückung, aber nur solange der Widerstand dagegen nur ein Widersprechen im Rahmen seiner Predigten blieb. Er war ein verschworener Feind Müntzers und der aufständischen Bauern. Sein öffentliches Auftreten in dieser Hinsicht darf man ihm durchaus ankreiden. Du siehst, einmal Ossi, immer Ossi ;)

Als Mann der Gerechtigkeit würde er sich heute (hoffentlich) auf die Seite der Umwelt schlagen. Die Ablassbriefe von damals sind die inkonsequenten Schönreden und Beschlüsse von heute. Da reicht die eine These: es gibt keinen Planet(en) B. Das begreifen selbst Kinder ...

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Tja, der Luther.
Ich bin ein entschiedener Erasmusfan.
grusz, hansz
 

Tula

Mitglied
Hallo Hansz
Jetzt doch noch eine wirklich ernst gemeinte Frage an den Theologen unter uns.
Das Thema der Ausschreibung war Luthers Beitrag zum Krisenbewusstsein UNSERER Zeit. Ich bin nun weder Historiker noch Theologe. Mir ist aber klar, dass Luther selbst eher die Kirche reformieren wollte als die Gesellschaft in ihrer grundsätzlichen Struktur. Die Obrigkeit des Adels war Gottes Gesetz. Daran wollte er nicht rütteln, schon weil er die Unterstützung der Fürsten brauchte, die die Reformation für eigene Zwecke durchaus recht nützlich fanden.

Mir schwant allmählich, dass das Thema für einen Literaturwettbewerb nicht unbedingt glücklich gewählt wurde (und würde gern die Gewinnergedichte lesen .. ). Also was denkst du darüber: beeinflusst Luther unser heutiges Krisenbewusstsein?

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke für die anregende und freundliche Frage, Tula!

"Unser heutiges Krisenbewußtsein" - lustig. Der Ausschreibungstitel setzt voraus, daß wir heute ein (besonderes?) "Krisenbewußtsein" hätten. Und wahrscheinlich auch: daß Luther ein (besonderes?) "Krisenbewußtsein" gehabt habe.

Um das zu untersuchen, muß man wohl mit Luthers Bewußtsein anfangen. Meinem Eindruck nach war der Augustinermönch außerordentlich fromm: Seine Aufmerksamkeit war darauf gerichtet, wie er Gnade, Vergebung und Rechtfertigung erlangen könne. Sowohl dieses Hauptinteresse als auch seine Antwort auf die entsprechende Frage führten ihn dahin, alles in den Glauben an Christus zu legen, um durch dessen Opfer eine umfassende Rechtfertigung zu finden. Absolute Fremd-Erlösung von außen her. "Krisenbewußtsein" kann dann nur Bewußtsein eigener Schuld sein, wie auch die Vergebung nur von außen her erfolgen kann. Wer an den aus Gott geborenen "Menschensohn" glaubt, überwindet die "krisis", laut Nikodemusgespräch. Platz für ein gesellschaftskritisches "Krisenbewußtsein" hat dieser Glaube vielleicht nur insofern, als es Kritik an der Krise der Schuld-Verwaltung provoziert: z.B. am frühkapitalistischen Ablaßsystem. Die CO2-Zertifikate. Ersatz der alten Verstümmelungs- und Zuchthaus-Strafen durch Geldbußen, die dem Wert des Schadens entsprechen. Wiedergutmachung statt Zerknirschung. Ja, das ist schon eine Überlegung wert.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 16867

Gast
Vermutlich hat Luther ein System der ständigen Besorgnis installiert, welches vor allem im nordeuropäischen Raum zahlreiche Anhänger fand, lieber Hans.

Im Gegensatz zum Römischen System der heiteren Verschwendung, schuf Luther das Kleinbürgertum, welches seit spätestens 1850 die moderne Welt regiert.

Momentan entsteht durch die Wohlstandssättigung eine Bewegung hin zum Purismus.
 

Tula

Mitglied
Hallo Hansz
Danke für deine Antwort. Ja, der Handel mit CO2-Zertifikaten erinnert auf bedenkliche Weise an den Ablasshandel.

LG
Tula
 

Tula

Mitglied
Hallo Aron
Ich denke, Luther hat überhaupt nichts erschaffen. Die alte Frage nach der Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte. Hätte es Faschismus und den zweiten Weltkrieg auch ohne Hitler gegeben? Ohne jeden Zweifel. Und auch die Reformation ohne Luther. Müntzer soll sogar schon vor Luther in deutscher Sprache gepredigt haben (las ich jedenfalls), und auch ein anderer hätte irgendwann die Bibel übersetzt.
Jeder Vordenker braucht den Beistand anderer, denen die neuen Ideen gewissermaßen ins Weltbild passen und dieses als ihr eigenes Werkzeug politisch aktiv benutzen. Daran kommt auch keine Religion bzw. eine neue Art ihrer Auslegung vorbei.

Dass der Norden Deutschlands lutheranisch blieb und der Süden nicht, hat sicher einige Ursachen, die wenigstens zum Teil auf Luthers Ablehnung der Bauernaufstände zurückzuführen sind. Er hatte sie, die Bauern, mehr oder weniger verraten. Und waren auch nicht Luthers Lobby. Das waren andere, einschließlich das frühkapitalistische Bürgertum. Sie unterstützten "die Erschaffung Luthers" als historische Persönlichkeit, nicht umgekehrt. Die Einschränkung kirchlicher Macht kam sicher vielen gelegen.

Im Gegensatz zum Römischen System der heiteren Verschwendung
Den muss ich mir merken :cool:

LG
Tula
 

revilo

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Luther wäre ohne seine Katharina eine arme Wurst gewesen....seine Thesen konnte er nur an die Kirche nageln, weil sie den Laden geschmissen hat......hergottnochmal......immer dieses Geschisse um ihn.......

.........sorry Tula, das richtet sich nicht gegen deinen Text.....LG Oliver
 

Tula

Mitglied
Hast ja recht, Oliver, du bist ja nicht weit ab vom Schuss, also Wittenberg, und weißt wie er auf Schritt und Tritt ... ich könnte wetten, da gibt es irgendwo sogar eine Luthertorte :)

LG
Tula
 

Henrik

Mitglied
..."sola scriptura"... ging mir bei der Mündigkeit (Wettbewerb) durch den Kopf. Dieser Gedanke von Luther war mE ein Hinweis für das einzelne Individuum. Er wollte es so ertüchtigen aus sich selbst heraus den Weg zu finden, also mündig in allen Dingen des Lebens zu sein.

Weihrauchgeschwängerter Barock fungshonuggld da halt nicht;), lieber AkrakadabrA. Ist schädlich für den Städtetourismus - womit wir bei unserer Erde im Paralleluniversum wären..
 

Tula

Mitglied
Hallo Henrik
Danke auch dir für deine Gedanken zum Thema.
Und belasse es nun bei der Mündigkeit aller noch zum Denken fähigen Menschen und ihrem Willen, das zarte Blatt der Welt (und nicht das Jenseits) doch noch zum Guten zu wenden ... Seufz ...

LG
Tula
 



 
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