Künstlerpech (Limerick)

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wüstenrose

Mitglied
Hallo NewDawnK,

mir gefiele es so besser:

Im Seniorenstift „Glückauf“ in Hamm
bläst der Heinrich wie’n Gott auf nem Kamm.
Hilde, Helga und [blue]Klaus
zollen freudig Applaus[/blue],
nur der Karel, der wirft mit nem Schwamm.
An deinem Limerick gefällt mir die Situationskomik, d.h. ich finde, er wirkt in dem speziellen Rahmen, den du eingangs benennst: im Seniorenstift "Glückauf".
Jede/r, der ab und an in einer derartigen Location vorbeischaut, kennt das Phämomen: man sieht neben den rüstigen Rentnern auch alte Menschen, deren Handlungen / Gesten / Reden zunächst unerklärlich / mysteriös wirken können. Den einen mag das erschrecken, den anderen nicht.
Ich finde, dein Limerick wirft einen schmunzelnden, liebenswürdigen Blick auf Karels Verfehlung.

lg wüstenrose
 

NewDawnK

Mitglied
Ich danke Dir, wüstenrose, fürs Lesen und für die Beschäftigung mit meinem Textlein.

Du schreibst: „... schmunzelnden, liebenswürdigen Blick auf Karels Verfehlung ... “ Nun ja, ich hatte beim Schreiben eher die Vorstellung, dass ein Karel Gott u.U. allen Grund der Welt hat, mit einem Gegenstand zu werfen, wenn eines seiner Werke auf einem Kamm vorgetragen wird. Dass dieser Teil der Pointe nicht angekommen ist, ist allerdings eine wertvolle Rückmeldung. Danke!

Die Redewendung „aus dem Häuschen sein“ macht durchaus einen Sinn (für mich). Ich bin gerade dabei, so manche Metapher, die ich zuletzt in Kindertagen gehört habe, mit Freude neu zu entdecken. Der Text ist also keinesfalls so platt oder proletig gemeint, wie er vielleicht erscheinen mag.

Der eigentliche Grund, warum ich den Limerick hier eingestellt habe:
Ich erhoffe mir von den Fachleuten eine Antwort auf die Frage, ob die Betonung in diesem Fall stimmt - oder ob ich noch etwas verbessern kann. Ich habe leider immer noch nicht kapiert, wie man den optimalen Rhythmus hinbekommt, ohne in erster Linie die Silben zu zählen.

Ein weiterer Vorschlag, dieses Mal ohne Blick auf die Silbenzahl:

Im Seniorenstift „Glückauf“ in Hamm
bläst Heinz wie ein Gott auf nem Kamm.
Hilde, Helga und Kläuschen
sind voll aus dem Häuschen -
Nur der Karel, der wirft mit nem Schwamm.

Wäre das besser oder schlechter als die ursprüngliche Version?
 
O

orlando

Gast
Liebe NDK,
sei ganz beruhigt: Mir war das mit dem Karel Gott sofort klar - wahrscheinlich, weil ich den noch aus der Glotze kenne.
Aber das geht vermutlich den meisten Lupinen so ... ;):D
Also: Die Pointe kommt (bei mir) super an.
Trotzdem fände ich eine Überarbeitung des Mittelteils dienlich. - Wüstenvogels Variante klingt besser, fetziger und "richtiger." - Nur weiche, bzw. halbweiche) Vokale / Endungen bringen es in meinen Augen selten ...
Denk mal drüber nach. Eine Überarbeitung lohnt sich in jedem Fall.
LG, orlando
 

NewDawnK

Mitglied
Im Seniorenstift „Glückauf“ in Hamm
bläst der Heinrich wie’n Gott auf nem Kamm.
[ 4]Hilde, Helga und Klaus
[ 4]zollen freudig Applaus -
Nur der Karel, der wirft mit nem Schwamm.
 

NewDawnK

Mitglied
OK. Das „Zollen von Applaus“ ist sicherlich auch ein guter Kontrast zum ungehörigen Schwammwurf, ich habe deshalb wüstenroses Vorschlag übernommen.

Danke für Eure Unterstützung, wüstenrose und orlando! :)

Den etwas makabren Namen „Glückauf“ habe ich mir übrigens nicht selbst ausgedacht, der stammt aus dem wirklichen Leben.
 
O

orlando

Gast
"Glückauf" gibt dem Ganzen seinen ganz eigenen Reiz. :)
Wir hatten das ja in der KL III neulich auch, passt gut zur finalen Himmelfahrt ... ;)
Jedenfalls ist dein Lim jetzt gut und ich hoffe inbrünstig (!) auf weitere.
orlando
 
O

orlando

Gast
Hui, eben sehe ich, dass jetzt dein Rhythmus nicht mehr stimmt.
Um dir die bereits gegebene 8 redlich zu verdienen :D, schreib also bitte:
Im Seniorenstift „Glückauf“ in Hamm
bläst der Heinrich wie’n Gott auf dem Kamm.
Beate und Klaus
zoll`n freudig Applaus -
bloß der Karel, der wirft mit nem Schwamm
oder so.
Im Mittelteil darf es ja nur 2 Hebengen geben ...
Grüßle von einer Verpennten
(Tschuldigung)
 
Hi!

Nette Idee, aber metrisch noch nicht optimal. Im Gegensatz zum Schluckauf wird Glückauf auf der zweiten Silbe betont. Vorschlag: Im Seniorenstift Frohsinn in Hamm.

Vorschlag für den Mittelteil, Z 3 u. 4:

Irene und Klaus
zolln freudig Applaus.

LLG Friedhelm
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bei uns wird "Glückauf" ebenso wie beim Lupenleser auf der zweiten Silbe betont, ist das regional verschieden?

"Das Seniorenstift "'Glückauf'" passt nicht in meiner Region.
Aber das kann ja verschieden sein ...

Insgesamt schöne Situationskomik, da stimme ich zu.
 

Label

Mitglied
Glückauf kenne ich als Bergmannsgruß mit der Betonung auf auf.

Wahrscheinlich ist das wieder hinauf auf die Oberfläche zu kommen das Glück. ;)
 

NewDawnK

Mitglied
Im Seniorenstift „Phönix“ in Hamm
bläst der Heinrich wie’n Gott auf dem Kamm.
[ 4]Irene und Klaus
[ 4]zoll’n freudig Applaus -
Nur der Karel, der wirft mit nem Schwamm.
 

NewDawnK

Mitglied
@Lupenleser:

Besten Dank für den sachdienlichen Hinweis.
Ich habe mir gerade das "Steigerlied" bei Youtube angehört – Du hast Recht, die Betonung liegt ganz eindeutig auf dem "auf". Statt Glückauf habe ich mich für das Wort Phönix entschieden, das auf der ersten Silbe betont wird.

Vielen Dank Euch allen für die Rückmeldungen.

Schöne Grüße

NDK
 
Jetzt passt's!

Kürzlich war ich zu Besuch in einem Altersheim und entdeckte dort meinen alten Freund Fritz Krotenrahn:

Mein alter Freund Fritz Krotenrahn
bediente einst nen roten Kran.
Jetzt spielt im Wohnstift Greisenwahn
der Fritz mit einem weißen Kran.

LLG Friedhelm
 

NewDawnK

Mitglied
Im Seniorenstift „Phönix“ in Hamm
bläst der Heinrich wie’n Gott auf dem Kamm.
[ 4]Irene und Klaus
[ 4]zoll’n freudig Applaus -
Nur der Karel, der wirft mit ’nem Schwamm.
 



 
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