Liebe Pelikan
Herzlichen Dank für Dein Feedback, Deine Ausführungen. Dank diesen ziehe ich nun in Betracht, die beiden letzten Zeilen zu ändern – die Doppeldeutigkeit von „ins Mark getroffen“ (für mich heisst dies: zutiefst, befruchtend, berührt werden/sozusagen eine Knochenmarkspende
im Gegensatz zu Deinem „tötlichen“ Erleben), ist möglicherweise wieder einmal mehr zu viel des Guten. Aber eben, ich schreibe halt aus meinem Leben/Erleben, mit meinem Worterleben/Definitionen. So sind die Zeilen „Kunst“ nach dem Lesen der Lyrik/Kommentare „Gedichte als Beleg“ von Anonymus entstanden. ....seine Kunst traf mein Mark und floss in die Zeit...
Zum Verständis hier den Versuch einer Ausführung:
„Kunst“ in dieser Lyrik: die „Kreativität“, der Lebensimpuls im Gewordenen. Kreator/Kreatur sind „Eins“
– im Kunstschaffenden als Prozess/als Abbild im Produkt erlebbar
„Zeit“ hier im Sinne auch von Zeitgeist, der mit dem Leben verbunden ist. (unausgeführtes Bild: Sonne als Lebensspender im Gegensatz zum)
„Mond der Zeit“, die spekulativ/wirtschaftlich orientierte Scheinwelt – genauso wie Du dies erlebst: Geldvermehrung auf Kosten von Leben – Kunst verkauft sich - fliesst nicht mehr aus der ursprünglichen Kreativität – will lediglich noch gefallen und verliert sich dabei –
"bleibt Kunst für sich allein" - lässt sie sich nicht verführen/manipulieren, stellt sie keinen Anspruch an öffentliche Zustimmung/Prestige/Geld – ist "es" ein Ringen, ein Nachspüren/Suchen um Echtheit im stillen Kämmerlein. Gelingt dies, befreit sich kreatives Leben im Erleben und Gestalten.
M.E.
wird Kunst/Kunstobjekt erst durch die Veröffentlichung.
Trifft Kunst, Dank ihrer Echtheit, das Mark der Zeit (z.B. den Zeitgeist oder den Lebenskern eines Betrachters) - auch im Sinne: „adäquat, zur rechten Zeit am rechten Ort“ – bewegt sie „Etwas“ und hört auf „nur“ Kunst im gegenständlichen Sinne zu sein. Sie verwirklicht sich, wächst über sich hinaus, fliesst nun befreit durch den Betrachter in neues Erleben - auferstandene Kreativität...
Dein Erleben:
Kunst verletzt, verschmäht, verhöhnt - ja auch das – doch „nur“ das Kunstschaffende, der/die KünstlerIn wird davon betroffen, wenn er/sie nicht reif, dem Kunstobjekt nicht gewachsen ist. In diesem Sinne muss sich der/die KünstlerIn schützen, um nicht verrissen zu werden – ohne Kunstschaffende keine Kunst, da stimme ich Dir zu -
...doch, so hoffe ich doch, das kreative Leben findet seinen Weg auch ohne Kunstobjekte und aufersteht als „LebenskünstlerIn“
Was meinst Du Pelikan, soll ich die beiden letzten Zeilen zum besseren Verständnis ändern?
Beschte Dank und
liebä Gruess
wirena