kurze Weile

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Tula

Mitglied
kurze Weile

Ich sitz‘ wie Krösus auf dem Throne
in einem Kirschbaum. Überall
um mich herum, bis hoch zur Krone
lockt‘s rot und prall.

Ich strecke gierig meine Zunge
nach der Verheißung voller Saft.
Die Lust presst sich in Herz und Lunge,
mit wilder Kraft.

Ich greife, wie um mich zu rächen,
des Leibes letztes Elixier.
Es spritzt und strömt in hundert Bächen.
Jetzt bin ich Tier.

Dann tönt die Stimme, fast vergessen,
aus jenem Schatten unterm Baum.
„Du sollst hier pflücken und nicht fressen!“
Und aus der Traum.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Wundervoll! Das Gedicht des Monats!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tula

Mitglied
Hallo Joe
Nun ja, das sicher nicht gleich. Aber etwas Spaß muss schon sein

Dankend lieben Gruß
Tula
 
Hallo Tula,

Super, ich bin ebenso begeistert wie Joe und wiederhol hier, weil's schon spät ist, einfach, was ich bei den Sternchen geschrieben habe: ein echter Spaß, diesen Text zu lesen! Steckt voller Lebensfreude und ist kraftvoll!

Gruß,
Artbeck
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Man muss sich eben nur zu helfen wissen. Naja, wer das lustig findet ... Manch einer braucht eben nicht viel. Jetzt fehlt nur noch, dass der Vergleich mit Grimmelshausen kommt.

Gruß, blackout
 

Tula

Mitglied
Jetzt denke ich noch an eine ältere Dame, die da vor 40 Jahren in Opa's Garten ebenfalls unterm Kirschbaum stand. Neid- und missgünstig bis zum getno. Sinn für Humor fast nicht vorhanden. Habe sie immer bedauert.

Zitat humorlose Menschen
 



 
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