Hallo, strolch,
erst einmal ein Willkommen in der Leselupe.
Du hast Dir ein schwieriges Thema als lyrischen Text ausgesucht, eines das normalerweise betroffen macht.
Doch ich finde es nicht sehr gelungen. Zuerst störte mich das Ende: Wieso für alle, die an Krebs erkrankt sind? Wieso erzählst Du ihnen, dass da jemand gesund ist? Sicher wolltest Du Mut machen, doch so klingt es fast zynisch. Zumindest kommt es bei mir so an.
Von den Gefühlen, dem Hin- und Hergerissensein zwischen Bangen und Hoffnung, kommt nur wenig bei mir als Leser an. Ja, lachen und weinen, sagt es schon, doch dann, Floskeln - Anspannung, Angst, Glück, Erleichterung, klingt eher beliebig, austauschbar.
Die dritte Strophe ist einfach eine Aussage, für ein Gedicht, denke ich, viel zu direkt, da entstehen bei mir als Leser keine Bilder, werde ich nicht angeregt, mich weiter mit diesem Text zu beschäftigen.
Das ist meine Sicht, andere mögen es anders sehen.
Für Dich ist es vielleicht auch ein Text, der sich mit einer intensiven persönlichen Erfahrung verbindet, ein Text, der durchs Ändern für einen selbst verliert. Dann würde ich ihn so lassen, vielleicht irgendwann mit Abstand noch einmal hervorholen.
Ansonsten habe ich meine Sicht als Leser beschrieben, der ich diese Situation nur "aus der Ferne" lese.
Ein Vorschlag, wie es anders aussehen könnte, fällt mir deswegen auch schwer, da ich mich in die Situation nicht so richtig hineinversetzen kann.
Vielleicht einige wenige Punkte:
Ich würde die Überschrift ändern, aussagekräftuiger, vielleicht "Diagnose:Krebs?" oder "Diagnose...", dann könnte die dritte Strophe wegfallen.
Um die Intensität des Textes zu steigern, wäre es vielleicht auch möglich erst etwas über die Zeit vor/während der Untersuchung zu schreiben, die Gefühle VOR der erleichternden Diagnose, die Ungewissheit und dann als Lösung die Erleichterung.
Wenn auch eine kritische Antwort, so hoffe ich doch, dass diese konstruktiv gewesen ist.
Lieben Gruß
Mako