Lachgas

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Klaus K.

Mitglied
Lachgas

"Herr Ober, eine Flasche Lachgas bitte!"
"Kommt sofort, der Herr!"

"Wenn du stirbst, hast du einen Vorteil. Du erfährst, was vor dem Urknall war!" So mein Freund, der Naturwissenschaftler. Aber ein geistig reges Kerlchen wie ich, also einer aus der eher verbindlichen, nicht ganz so nüchternen Abteilung, der sieht das alles ganz anders. Hoffnung, aber gespickt mit Beweisen bitte. Mich überkommt jedesmal das kalte Grausen, wenn sich z.B. ein nur gelernter Astrophysiker dann coram publico im Fernsehen über z.B. Politik oder Geschichte auslässt. Darf er ja, aber bitte nur privat. Der mediale Ruhm einzig wegen seines über Jahre aufgeputschten Namens berechtigt ihn in keiner Weise, auf fremden Feldern zu ernten. Und wenn er dann noch falsches Latein - so geschehen - in den Mund nimmt, dann.....dann erkennt selbst ein unbedarfter Laie, daß der Titel "Professor" wirklich nur eine Berufsbezeichnung darstellt und oft wenig mit zusätzlichen erworbenen Würden zu tun hat.
Es ist eine Berufsbezeichnung, Ende. Ja, das tut einigen jetzt weh, aber es ist nun mal kein akademischer Grad. Man muß also nicht vor Ehrfurcht einknicken, sollte man sich mal zufällig begegnen.
Denn jeder Blechschuppen irgendwo in der Pampa nennt sich heutzutage "Institut", und von diesem Laden turnen dann ein Herr oder eine Frau "Professor" abends in irgendwelchen Talkshows herum. Medial aufgepeppt, frisiert, geschminkt, ach wie wichtig wir doch sind. Erkenntnisgewinn?
Mein Gott, sind wir Zuschauer unbedarft, daß wir uns diesen Müll auch noch anschauen. Inflationäre Nullen, formal ausgestattet mit Lehrbefähigung. Man kennt sie bestens. Die meisten von diesen Experten wären bei einem vernünftigen Test allein bezüglich ihrer didaktischen Fähigkeiten sofort gescheitert, und vom angeblich vorhandenen Fachwissen allein ist noch kein Studiosus satt geworden. Auf die Kunst der Vermittlung von reinster Substanz kommt es an. Subjekt-Prädikat-Objekt. Das genügt. Konjunktiv: Das würde genügen. Was zudem erkennbar überhaupt nicht gelehrt wird, ist offensichtlich der Blick über den Tellerrand hinaus. Da ist es wieder! Die Erde ist halt doch eine Scheibe!
Und peinliche Fehler wie bei unserem professoralen Sternegucker sollte man tunlichst vermeiden, denn wenn schon, dann doch bitte richtig.

So, das musste mal raus. Ja, viel Schmerz, oder? Ja, die Wahrheit tut halt weh. Also, soviel zu den Helden unserer Wissenschaft. Man nehme ein Thema - nur eins - und höre dann die daran beteiligten Protagonisten. Wer dabei dann nicht vom Glauben abfällt, dem ist nicht zu helfen.
Man genieße die gesamte Bandbreite aller "Erklärungen", "Erkenntnisse", "Studien", es ist herzerfrischend, die Reise von Ost nach West, von Nord nach Süd, Uneinigkeit ist Trumpf.
Aus dem Krautsalat der unterschiedlichen Meinungen darf ich mir das passende Häppchen aussuchen? Experten? Uneins? Wissenschaft?
Das allabendliche Panoptikum der Lächerlichkeiten ist kaum noch zu überbieten. Was machen diese Leute eigentlich den ganzen Tag? Was machen sie angeblich seit Jahren? Reden die nicht miteinander? Mit ihren Kolleginnen und Kollegen, auch mit denen aus dem Ausland? Kann einer von ihnen eigentlich mal einen Satz mit glasklarer und gültiger Substanz formulieren, oder braucht es immer dieses Drumherum-Geschwafel?
Nun, mein Freund, also der mit dem Urknall oben, der ist ganz anders. Fundiert. Mit hintergründigem, intelligentem Humor. Und er trifft ins Schwarze damit, zumindest bei mir. Trotzdem, ich glaube ihm kein Wort, finde seine Perspektive aber herzerfrischend. Schwarzer Humor. Überlebenshilfe in schweren Zeiten.

Und das Fazit, mein Fazit? Die sogenannte "Wissenschaft" bei uns nötigt mir keinen Respekt ab. Es sind zu viele Dummschwätzer dabei. Und die tragen ihre angeblich unglaublich wichtigen Erkenntnisse weiter in die sogenannte "vierte Gewalt", und da wird dann das Übel nur noch verschlimmert. Der Brei wird aufgewärmt und noch einmal serviert. Wohl bekomm's! Gewisse "Tagebücher" oder auch "Relotius" lassen grüßen! Nichts gemerkt, oder was?

Die Medien also. Mit ihren Heerscharen von Halbgebildeten. Das sind die, die dann nicht und nie richtig nachfragen, nicht profund recherchieren, von rühmlichen Ausnahmen abgesehen. Es sind die, die gerne labern. Das Bildungsfundament ist meistens etwas unzureichend, da bleibt dem erstaunten Betrachter nur noch Verzweiflung und ein großes Fragezeichen hinter dem medial verordneten Bildungsauftrag.
Es ist einfach alles nur noch zum Weinen. Was hilft?

"So, hier bitte Ihre Portion Lachgas, der Herr! Soll ich die Flasche gleich aufmachen?"
Findige Jung-Winzer, ein neuer Riesling, ein neuer Name. Hilft. Es muß ja nicht immer"Kröver Nacktarsch" sein.
 
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