Ländliches Gewitter

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Leise grollt es in der Ferne,
bleiern hängt der Wolkenhimmel.
Trocken brütet die Zisterne,
und des Kirchleins Glockenbimmeln
trägt kein Lüftchen übers Feld.

Wie ein Teppich legt das Zirpen
tausender versteckter Grillen
sich auf letztes Schwalbentschirpen
in den Nestern, bis im Stillen
alle Welt in Starre liegt

und der Donner schließlich siegt;
gleich dem Untergang der Welt
plötzlich das Gewitter fliegt!



Fliegt wie tausend schwarze Schimmel,
galoppierend, wild gestreckt.
Quellend, schwellend; ein Gewimmel!
Glücklich der, der gut bedeckt
längst im Herrgottswinkel sitzt!

Dicke, schwere Tropfen knallen
titschend-klatschend gegen Scheiben.
Hört; die Himmelskegel fallen
laut in wildem Göttertreiben;
kullern, roll'n mit viel Getöse!



"Heil'ger Florian, erlöse
von dem Unheil uns!" - es blitzt! -
Von der Wucht der Sturmesstöße

beben Mensch, Natur und Haus!
Wie vom Weltenzorn benommen,
ist - so rasch wie es gekommen -


plötzlich das Gewitter aus.






.juli_2022
 
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