land schaf.f.ten

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Walther

Mitglied
land schaf.f.ten


das heute hat traumatische ränder
au.f.sgefasert von sonnen stürmen
au.f.s.gerissen & ionisiert

wie wetter fahnen ziehen polar
lichter farben schlieren hin ge
pinselt von aurora so göttlich

so kalt gestörte röhren kommu
nizieren verrätseltes an denker
stirnen an höhlen menschen die

wolfs rudel streunen lassen durch
verlassne ebenen & savannen
wo heimat los sein wird & leer

wo fuchs dem has gut nacht sagt
wo dann der wald u.m.nbe.gangen
sonn wie werk tags morgen wie

abend dämmert da sei die stumme
zukunft in weiten teilen da kehre
zurück was war bevor wir kamen

& endlich gingen über die ränder
un.versehrtheiten hängen in spinn
weben neben tau tropfen im wind

für karl, dessen gedichttitel mich anregte
 

revilo

Verboten
......

das heute hat traumatische ränder
ausgefranst von sonnenstürmen......

... nur ein Gedanke von revilo....
 

Walther

Mitglied
hi revilo,

gute idee. allerdings hat ausgefranst den nachteil, nicht die mehrdeutigkeit des aktuellen texts abbilden zu können. "aufgefranst" ist nicht als wort vorhanden.

ich habe übrigens erst ausgefranst stehen gehabt und bin dann, als der nachstehende vers fertig war, zur überlegung gekommen, die jetztige version zu nehmen.

hast du noch irgendeine idee, wie man das besser machen könnte? danke!!!

lg w.
 
Lieber Walther,
Für mich kommt bei deinem Gedicht die ganze v.z.erstörtheit des Menschen in seiner?? Natur zum Ausdruck.
Da klingt Idylle an und verschwindet, bevor sie Wirkung hat, da scheinen harte Realitäten durch die Sehnsucht nach natürlicher Geborgenheit.
Ich finde den Text sehr gut.
Gruß
Karl
 

revilo

Verboten
das heute hat traumatische ränder
aufgefasert von Sonnenstürmen

wie wetterfahnen ziehen polarlichter
higepinselt von aurora so göttlich

kalt gestellte röhren kommunizieren
und an denkerstirnen hängt verästeltes

abend dämmert da sei die stumme zukunft
da kehrt zurück was war
bevor wir kamen endlich
flohen die ränder

un.versehrt hängen
spinnweben neben tautropfen
im wind

Nur n´spontaner Versuch
Viel Spaß wünscht revilo
 
Naja, lieber revilo,
da hätte ich dann doch noch ein paar kleine Anmerkungen.
Mir gefällt die Fassung von Walther schon gut ...
Gruß
Karl
 

Walther

Mitglied
lb. revilo,

natürlich kann man das stark kürzen. allerdings bleibt dann das thema auf der strecke. denn schließlich geht es u.a. um landschaften, die wir durch entsiedlung an die natur zurückgeben (werden / müssen). es gibt diese zurückwandlung, die gerade in unserem land stattfindet. dadurch entstehen "entvölkerte" räume, "entmenschte" landschaften.

lg w.
 
M

mirami

Gast
hallo walther,

„wo heimat los sein wird & leer“ ist beneidenswert gut. der rest (im prinzip) auch.
etwas störend und unflüssig macht es die übertriebene, aufgesetzte interpunktion. (braucht dieses gedicht wirklich nicht!!!) ohne diese und ohne das „wo fuchs dem has gut nacht sagt“ ( das kommt im gegensatz zum gesamten recht platt daher), wäre es für mich eine zehn.

lg
mirami

ich mag dein gedicht sehr sehr.... kanns aber so nicht wirklich bewerten. ich wart mal ab wie die endform sein wird.

p.s. ich schließe mich revilo an was das ausgefranst betrifft.
 

revilo

Verboten
Moin Walther.....mein Beitrag sollte nicht als Vorschlag, sondern als Kommentar und Denkanstoß zu verstehen sein....inhaltlich geht mir wie Mirami....die vielen Punkte empfinde ich als störend...deswegen kann ich auch noch nicht werten.....
LG revilo
 

Walther

Mitglied
land schaf(f)ten


das heute hat traumatische ränder
auf-(aus-)gefasert von sonnen stürmen
auf-(aus-)gerissen & ionisiert

wie wetter fahnen ziehen polar
lichter farben schlieren hin ge
pinselt von aurora so göttlich

so kalt gestörte röhren kommu
nizieren verrätseltes an denker
stirnen an höhlen menschen die

wolfs rudel streunen lassen durch
verlassne ebenen & savannen
wo heimat los sein wird & leer

wo fuchs dem has gut nacht sagt
wo dann der wald um-(unbe-)gangen
sonn wie werk tags morgen wie

abend dämmert da sei die stumme
zukunft in weiten teilen da kehre
zurück was war bevor wir kamen

& endlich gingen über die ränder
(un)versehrtheiten hängen in spinn
weben neben tau tropfen im wind
Hi miramai, hi revilo,

meine schreibung wurde zuerst von arno schmidt eingesetzt, um in einen satz/wort mehrere bedeutungen aufzufangen, dem text sozusagen tiefe bzw. zusätzliche dimensionen zu geben, die über die sog. "teekesselchen" hinausgehen. das ist heute ein durchaus zulässiges Stilmittel.

ich habe das oben nun anders geschrieben, um das zu verdeutlichen. allerdings meine ich, dass meine erste schreibung eindeutig die bessere ist.

lg w.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

ich lasse mich gern auf die erweiterten Deutungsmöglichkeiten ein, die die Punkte aufzeigen.

Liebe Grüße

Herbert
 
M

mirami

Gast
hallo walther,

wenn es dir so besser gefällt, dann muss dein gedicht natürlich bleiben wie es ist.
meine anmerkung sollte ja auch nur ein kleines feedback sein, wie es auf mich ganz persönlich wirkt. die form tut letzten endes dem inhalt keinen abbruch, ist halt nur geschmacksache.



lg
mirami
 

Walther

Mitglied
lb. karl,

danke für deinen zustimmenden kommentar.

lg w.

lb. herbert,

auch dir meinen dank. was meinst du sonst zu diesem text?

lg w.

lb mirami,

deinen hinweis und den revilos habe ich verstanden und will die berechtigung gar nicht von der hand weisen. derzeit erscheint mir meine schreibung die angemessenste. da gedichte leben, kann sich das auch ändern. ;)

lg w.
 

revilo

Verboten
...so gefällt es mir besser, aber das ist natürlich Ansichtssache......auf jeden Fall hast Du ein Gedicht geschrieben, dass herrlich zum Streiten einlädt...

LG revilo
 



 
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