Langer Pfosten

Pontiac

Mitglied
Langer Pfosten

Ein kurzer Zuruf seines Kapitäns hatte genügt und er bezog Stellung. Ein Zögern oder Diskutieren wäre nicht gut angekommen, das war ihm sofort klar.
Schließlich war er sehr froh wieder einmal dabei zu sein. Obwohl er einer der Erfahrenen war, wurde er in letzter Zeit kaum noch berücksichtigt.
Eine gewisse Ahnung, warum das so war, hatte er schon, wollte sich aber nicht ernsthaft mit dieser Sache auseinandersetzen. Es war wie es war.
Einige Ausfälle hatten ihm an diesem Tag die Chance gegeben sich zu zeigen. Und er wollte sie nutzen.
Jetzt stand er da und konnte nichts anderes tun als warten. Diese wenigen Sekunden würden sich zu einer quälenden Ewigkeit dehnen, das war ihm bewusst.
Dennoch musste er voll konzentriert die Position halten und versuchen, gegen die aufkommende Nervosität anzukämpfen. Es konnte vorkommen, dass ihn in
einer solchen Situation die lähmende Angst befiel, durch eine ungeschickte Reaktion, durch zu langes Verharren oder ein ungestümes Hervorbrechen,
den entscheidenden Fehler zu machen. Tatsächlich war dies erst einmal vorgekommen und es war damals auch nicht seine alleinige Schuld gewesen.
Trotzdem konnte er sich nie ganz von diesem Gefühl freimachen und wenn ihm seine Beine nicht vollkommen den Dienst versagten, so versuchte er es
mit besonderem Einsatzwillen zu überspielen.
Heute würde er dagegen angehen. Er würde sich ganz breitmachen oder mit aller Kraft hochsteigen, den Kopf hinhalten.
Auf jeden Fall würde er den ihm zugeteilten Abschnitt verteidigen, mit allem was er hatte.
Der gegnerische Spieler trabte zur Fahne und spielte dann die Ecke kurz, drei Meter weiter zu einem seiner Mitspieler, der den Ball ins Aus vertändelte.
 



 
Oben Unten