Lapsus

Danni

Mitglied
Lapsus

Verschlungene, reine Weisheit,
Dir schwer wie Blei im Magen liegt.
Völlegefühl und Übelkeit,
Doch Tapferkeit noch überwiegt.

Unverdaut und unverträglich,
Ein großer, schwerer Stein,
Erzählst du allen täglich,
Das muss der Stein der Weisen sein.

Mit Fassung trägst du diese Qual,
Wird dich Weisheit nun begleiten,
Denn fiel auf dich des Schicksals Wahl,
Dieses Mahl dir zu bereiten.

Ein praller Teller, Schicksals Test,
Wer verdient nun all das Wissen,
Verspeist hast du alles, den letzten Rest,
Mit riesigen, gierigen Bissen.

Staunen macht sich allseits breit,
Weiß doch jeder was geschieht,
Wenn zum Schlingen du bereit,
Es allen Verstand dir schnell entzieht.

Du denkst, es ist der Stein der Weisen,
Dir liegt so schwer im Magen,
So ist es ein leichtes zu beweisen,
Dummheit und Weisheit sich nicht vertragen.
 
R

ralph raske

Gast
nehme den stein ohne die weisen

der stein der weisen -
nicht übel - lapsus
wenn dus in ganzen gescheiten sätzen rüberbringen
würdest und nich in solchen dahingeschusterten versen
die sich mit ihren reimen selbstbelackmeiern
schreibst du gedichte für ein thema?
stein des weisen
oder schreibst du für die form?

beides ist in deinem gedicht nicht gelungen

ralph
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Böse Kritik

Hallo Danni,

Mitstreiter raske fand wieder einmal heftige Worte.
Aber seine Frage ist berechtigt.
Willst Du dem Thema oder der Form genügen?

Mir ist auch nicht ganz klar, ob Du belehren, oder zum Nachdenken anregen möchtest.
Ist es ein Lapsus des Schicksals, zu fehlen oder nur die falsche Wahl des 'überheblichen' Probanden?

Liebe Grüsse von
lap
 

Danni

Mitglied
Ich will mir selbst genügen...

@ ralph
Ich schreibe weil ich schreiben möchte und wenn's Dir nicht gefällt - c'est la vie....

@lapismont
Ist etwa nur eines möglich? Entweder Thema oder Form?
Ich weiß ja nicht....
In diesem Fall hat es sich nun mal in dieser Form entwickelt, nichts wurde erzwungen.

Zu deiner zweiten Frage:
Natürlich möchte ich nicht belehren, wie käme ich auch dazu. Niemand ist unfehlbar. Aber natürlich soll es etwas zum nachdenken anregen. Und was ich mit dem Gedicht sagen wollte, hast Du ja im Prinzip erkannt. Es ging um die "Überheblichkeit des Protagonisten".
Trotzdem sollte man doch nicht alles zu ernst nehmen, ist schon bewußt überspitzt geschrieben. Aber ich kenne auch ein paar Menschen, denen ich diese Gedicht widmen könnte, daher das Thema.

Und: Danke für deine Antwort, es ist doch immer wieder so, der Ton macht die Musik. Ich hab bestimmt nichts gegen kritische Fragen einzuwenden, es kommt eben immer darauf an, wie sie gestellt werden. Und siehe da, es funktioniert.

liebe Grüße,
Danni
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sinn und Form

Hallo Dani,

freundliche Kritik zu üben ist echt schwer, aber machbar.
Man muss halt manchmal überlegen, ob man seine eigenen Befindlichkeiten meint, oder tatsächlich kritisiren will.

Mit dem Belehren meinte ich eher die Form des Lehrgedichts.
Wenn Du der Meinung bist, etwas anderen beibringen zu wollen, ist das doch legitim.
Nimm Brechts Fuchs und Igel. Wie kommt der Mann dazu uns über Krieg und Waffen zu belehren?
Er tuts halt. Ob Du Dich belehren lässt oder nicht, ist Deine Sache. Wenn Du des Narren Dummheit uns zur Läuterung präsentierst, kommst Du aus der Summe Deiner selbst dazu.
Bewerte Dich nicht geringer als andere. Jeder ist Lehrer und Schüler. Die alten Chinesen sahen im Lehrer soger den grösseren Schüler.

Das Dein Text überspitzt sei, interpretierst Du. Ich sehe keine Übertreibungen oder dergleichen.

Eine Trennung von Thema und Form ist gewöhnlich, da es eine besondere Kunst ist, beides zu vereinen. Versuch mal die Geschichte der Odyssee in Reimen zu erzählen, dann verstehst Du, was ich meine.
Ich plädiere ja dafür, sich nicht der Form zu unterwerfen, wenn man dichtet. Formen zu benützen, kann Spass machen, aber der Sinn ist mir wichtiger.

& so on
und liebe Grüsse von
lap
 
R

ralph raske

Gast
danni, freilich darfst du schreiben was und wie du willst -

fuchs und igel, das ist mir zu hoch, da halt ich mich lieber
raus
freundliche kritik ist wohl sowas wie tortenwerfen, wo man
sich hinterher die sahne vom gesicht schleckt
sagt mal, wo lebt ihr eigentlich?

ralph
 

Danni

Mitglied
Ich lebe...

hier und jetzt....

@ ralph

...und gerade deswegen ist mein kleiner Wunsch auch gar nicht so verwerflich. Du sollst mir gar nicht Honig um's Maul schmieren, aber wenn Du deine Kritik ein ganz klitzekleines wenig netter formulieren würdest, so wäre ich gerne bereit, auch dazu Stellung zu nehmen. Nicht, dass mich deine Äußerung nun in den Abgrund der Verzweiflung gestürzt hätte, aber mir ist einfach die Lust vergangen, Dir zu antworten. Aber vielleicht meinst Du ja auch, dass Provokation das einzig wahre Mittel ist....naja, ich weiß ja nicht!

Im Endeffekt ist es ja auch gar nicht soooo wichtig, hoffe Du verstehst es richtig.

In diesem Sinne,

liebe Grüße,
Danni
 

Paul

Mitglied
Lapis philosophorum

die den Schatz gefunden
schweigen,
so herrschte Stille
und
Stummheit obläge derer,
die das gleißend Licht geschaut -
wenn nicht,
ja, wenn nicht
diese alten Nächte wären,
diese uralten Nächte,
in denen diese Lichtgetauften
von ahnungsvoller Sehnsucht
glühend beseelt
einsam sich verschanzen,
um lauschen auszuharren -
und da,
ganz blaß und zart und sanft
durchdrang
ein leiser, anmutiger Gesang
das dichte Gewölbe
der Finsternis,
gezeugt, geboren er
aus schaurig-schönen Tiefen,
aus fernen Tiefen, die uns unbekannt -
und weit der Weg
und alt die Zeit
und ewig währen diese Nächte,
in denen dieses heil´ge Lied erklingt
und dringt
zu diesen lauschend, harrend Seelen,
die wie Schalen offen
langsam füllen sich und
fließen über,
ergießen sich
ins ew´ge Tränenmeer -
und schluchzend endlich
ihre Lippen
zitternd sich bewegen
und bekennen:
oh, Liebe,
Oh, Tod...







In diesen Nächten
unterliegt
das ganze Weltentheater
dem einz`gen Urgesetz
der ewig währenden Wandlung
und endlich wird
zu unendlicher Schönheit,
was ehemals Trauer genannt -
und aus unzähligen
Kellerverschlägen
taumeln lachend,
wie vom Wahn beflügelt,
irrsinnig und entzückt zugleich
all die,
die den Glauben,
die Ahnung
überwunden,
die sich
und ihre Wunden
überwunden
sammeln sich
wie Krähenscharen
über den Dächern
und schwirren
vereint
der Morgenröte
entgegen -
oh, sie sind´s,
die wissen,
was wir nicht wissen können -
der Hahn kräht,
ein neuer Tag,
und mit dem Bewußtsein,
daß für die Wahrheit
noch keine Zeit,
torkelst Du
benommen hinaus
und weißt nur,
daß zu fragen nicht lohnt,
weil die den Schatz gefunden,
die schweigen... !
 
R

ralph raske

Gast
wer mich nicht will, hat mich gehabt

klar danni, ich kann ebenso gut auf unnützes und
sog. gutgemeintes gelabere verzichten und fortan
in deine threads - oder wie sich die dinger nennen
nichts erwidern
no problem
ist das dann nett genug für dich?

ralph
 
Z

ziner

Gast
Ist das hier ein Streichelzoo?

Dani, der Text ist nicht gut - ich wiederhole: NICHT GUT - aus formalen, wie ästhetischen Gründen. Du holperst und stolperst du von einem Metrum ins nächste; daß du dir dabei den einen oder anderen Versfuß brichst, mag da nicht verwundern. Die Diktion ist schlechterdings unter aller... Wie ich bereits an anderer Stelle bemerkte: Naseputzen ist schön und befreiend, und man darf auch gerne einen Blick auf das Ergebnis werfen, ob nicht Perlen sich darin befinden mögen. Aber ich stelle doch nicht das ganze Taschentuch aus...

Und: sich selbst zu genügen, bedeuted nicht sich selbst der Nächste zu sein.


In diesem Sinne: z
 



 
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