Milja Lajoie
Mitglied
Vegas, Baby!
Unbedarft betreten wir das New York - New York und werden sogleich von Menschenmassen, aufdringlichen Lichtern und dem ununterbrochenen Klingeln nervöser Spielautomaten überschwemmt und mitgerissen. Eine Achterbahn scheppert über unsere Köpfe hinweg, es riecht nach Popcorn, Pizza und Versuchung.
Unser Hotelzimmer ist auf den Kater am nächsten Tag vorbereitet und schirmt uns zuverlässig vor Tageslicht, lästigen Geräuschen und der tobenden Außenwelt ab.
Stilecht betrinken wir uns mit Rum-Cola aus Plastikbechern und bereiten uns mit Haarspray und Eyeliner auf Vegas vor. Während drinnen jeder Bereich auf frische 18 Grad heruntergekühlt ist, empfangen uns draußen tropische Temperaturen und die tatsächliche Achterbahn beschert uns das gleiche Bauchgefühl wie ihre Kopie in der virtuellen Realität. Eine Hochburg für Plagiate.
Wie auf einem Laufband werden wir über den Strip transportiert. Wasserfontänen schießen in die Höhe und bewegen sich rhythmisch zu dröhnender Musik. Feuerexplosionen erhellen die Gesichter der Passanten. Gegenüber ragt eine Attrappe des Eiffelturms aus glitzernden Kulissen empor, während bonbonfarbene Leuchtreklamen und blinkende Schriftzüge um Aufmerksamkeit buhlen. Immer wieder verirren wir uns in den Casinos der Hotels und finden uns plötzlich auf einer Piazza in Venedig wieder. Motorisierte Gondolieri befördern die zahlreichen Besucher durch das Hotel und über uns erstrahlt ein auf Textil projizierter, hellblauer Himmel mit Schönwetterwolken.
Als wir erschöpft und überwältigt wieder im New York - New York ankommen, ist es bereits morgens, doch Tag und Nacht kennen hier keine Grenzen und so lassen wir uns erneut von der Flut mitreißen und tanzen mit Mexikanern im Coyote Ugly, bevor wir 120 Dollar beim Roulette verspielen. Schwarz oder rot, even oder odd. Die Nacht ist für uns nicht mehr zeitlich, sondern örtlich gebunden, beginnt im Hotelzimmer und endet am Samstag um 16 Uhr am Pool.
Darauf folgen wieder Rum-Cola, Eyeliner, Tropen. Hans Klock begrüßt uns mit hektischen Bewegungen, Wind im Haar und pathetischen Ansprachen. Der schnellste Zauberer der Welt lässt leicht bekleidete Frauen in opulenten Kästen verschwinden, feiert sich selbst und ist so unauthentisch wie die Stadt selbst. „Yes!“, ruft er immer wieder aus als brauche er den Zuspruch.
Vegas ist high und wir wurden durchgekaut und ausgespuckt. Zeit für den kalten Entzug!
Unbedarft betreten wir das New York - New York und werden sogleich von Menschenmassen, aufdringlichen Lichtern und dem ununterbrochenen Klingeln nervöser Spielautomaten überschwemmt und mitgerissen. Eine Achterbahn scheppert über unsere Köpfe hinweg, es riecht nach Popcorn, Pizza und Versuchung.
Unser Hotelzimmer ist auf den Kater am nächsten Tag vorbereitet und schirmt uns zuverlässig vor Tageslicht, lästigen Geräuschen und der tobenden Außenwelt ab.
Stilecht betrinken wir uns mit Rum-Cola aus Plastikbechern und bereiten uns mit Haarspray und Eyeliner auf Vegas vor. Während drinnen jeder Bereich auf frische 18 Grad heruntergekühlt ist, empfangen uns draußen tropische Temperaturen und die tatsächliche Achterbahn beschert uns das gleiche Bauchgefühl wie ihre Kopie in der virtuellen Realität. Eine Hochburg für Plagiate.
Wie auf einem Laufband werden wir über den Strip transportiert. Wasserfontänen schießen in die Höhe und bewegen sich rhythmisch zu dröhnender Musik. Feuerexplosionen erhellen die Gesichter der Passanten. Gegenüber ragt eine Attrappe des Eiffelturms aus glitzernden Kulissen empor, während bonbonfarbene Leuchtreklamen und blinkende Schriftzüge um Aufmerksamkeit buhlen. Immer wieder verirren wir uns in den Casinos der Hotels und finden uns plötzlich auf einer Piazza in Venedig wieder. Motorisierte Gondolieri befördern die zahlreichen Besucher durch das Hotel und über uns erstrahlt ein auf Textil projizierter, hellblauer Himmel mit Schönwetterwolken.
Als wir erschöpft und überwältigt wieder im New York - New York ankommen, ist es bereits morgens, doch Tag und Nacht kennen hier keine Grenzen und so lassen wir uns erneut von der Flut mitreißen und tanzen mit Mexikanern im Coyote Ugly, bevor wir 120 Dollar beim Roulette verspielen. Schwarz oder rot, even oder odd. Die Nacht ist für uns nicht mehr zeitlich, sondern örtlich gebunden, beginnt im Hotelzimmer und endet am Samstag um 16 Uhr am Pool.
Darauf folgen wieder Rum-Cola, Eyeliner, Tropen. Hans Klock begrüßt uns mit hektischen Bewegungen, Wind im Haar und pathetischen Ansprachen. Der schnellste Zauberer der Welt lässt leicht bekleidete Frauen in opulenten Kästen verschwinden, feiert sich selbst und ist so unauthentisch wie die Stadt selbst. „Yes!“, ruft er immer wieder aus als brauche er den Zuspruch.
Vegas ist high und wir wurden durchgekaut und ausgespuckt. Zeit für den kalten Entzug!