Lass uns einfach Freunde sein

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Tula

Mitglied
Hallo

Wenn ich eine Frau begehrte, die mich allemal als Freund ansieht, wären meine Gefühle so etwas wie Verzweiflung. Im umgekehrten Fall würde ich es ihr anders verklickern (but it aint me baby, no no no ....)

Also inhaltlich ist es irgendwie unrealistisch und gefühlsmäßig schwach.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
gerade gelesen

Schon wieder.
Erst einmal beschreiben, was man sieht.

Ich sehe die Sprüche der Verliebten, schrittweise, aber
1. in einer großen Antiklimax, die das ganze Gedicht bestimmt, sowohl in der Verkürzung der Zeilen als auch inhaltlich, als Rückwärtsentwicklung,
2. allesamt verneint, also eine schrittweise Zurücknahme dessen, was die Liebe sonst treibt.
3. Das alles als Priamel (das ist eine der Festen Formen, und da gehört es eigentlich auch hin, wenn man das weiß) mit der Schlußpointe des "Freunde" Seins, das auch sonst die Krönung einer Zurückweisung darstellt, deren zart lügenhafte Gemeinheit jedem bekannt ist.

Und ich sehe nun auch etwas weiteres, das eigentlich Wichtige: Die Verliebtheitssprüche sind viel zu sorgfältig, "eingehend", im einzelnen auf- und ausgeführt, daß es zu der Zurückweisung am Ende in einem spannungsvollen Widerspruch steht.
Und das ist die eigentliche Aussage des Lieds, dieser verborgene Widerspruch von formulierendem Gesang und dem blöden Freundschaftsspruch. Dezent genug, daß es offenbleiben kann, ob das lyrische Ich von seiner versteckten Verliebtheit weiß oder nicht, was ja auch in der Selbstreflexion dem Weißnichter einen Streich spielen kann.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Dem Text selbst gebe ich eine "2", Mondneins Kommentar allerdings mindestens eine "8" für seine Bemühungen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Es verwundert mich, wenn meine Kommentare "bemüht" wirken, denn ich schreibe eigentlich ziemlich bedenkenlos flüssig meine Gedanken hin.

Und "bemüht" wären sie nur dann, wenn ich mich und den Leser gewissermaßen verknotete in paralogischen Verteidigungen.

Aber ich verteidige nichts, ich beobachte, analysiere, denke mit und - noch einmal: ich schreibe flüssig per Zehnfingersystem auf meiner Tastatur wie ein Klavierspieler seinen Chopin.

Es würde mich wundern, wenn das "bemüht" rüberkäme.

Wir haben aber alle, vor allem als Mit-Autoren in der Lupe, Schwierigkeiten mit einem Mit-Autor, der grundsätzlich keine Werkchen anderer Mitautoren kommentiert und sogar die Kommentare, die sein Werkchen analysieren, ...

ja was macht er eigentlich mit den Kommentaren, die es analysieren?
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Mondnein,

ich habe nicht geschrieben, dass deine Kommentare bemüht sind. Vielmehr habe ich deine Bemühungen, Mühen um den Text gelobt.

Das war durchaus ernstgemeint.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, danke, dear Cellist.

Am Ende der Rechnung bleibt als resultierende Frage: wie der Federspitz eigentlich mit den Kommentaren umgeht, die sein Werkchen analysieren, und zweitens natürlich die völlige Kommentarlosigkeit dieses Solipsisten bei den Werken anderer.

grusz, hansz
 



 
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