hallo @retep,
das kommt davon, wenn man sich dauernd was einreden lässt - everybodys darling ist everbody's depp...
der übernommene einstieg ist gut, aber der duktus wird nicht durchgehalten - spätestens nach dem zweiten kilometer fängt unser läufer wieder an, zu dozieren.
ich sag's nochmal: während des rennens gibt's keine selbstspiegelnde kontemplationen, weil alles - außer das für das laufen wichtige - auf ein minimum reduziert ist. der läufer kann sich also zeitgleich gar nicht so auseinandersetzen, wie du's ihm unterstellst, und der leser merkt das, wenn er nicht blöd ist. daran "lahmt" die geschichte immer noch.
entweder führst du eine zweite person ein, die den läufer beobachtet und über ihn erezählt (was die pointe schwieriger macht), oder du baust das ganze neu auf, wozu ich dir eher raten würde.
schick doch die schweren gedanken über die psyche des prots voraus - lass ihn das alles vorher denken, während er sich anzieht und die schuhe bindet, und lass rüberkommen, dass der tropf vor etwas davonläuft, was ihm sorgen macht - und wovon er jedesmal wundersam befreit ist, wenn er wieder heimkommt. allerdings: um welchen preis...
und dann lass ihn rennen, und keuchen dabei, aber richtig! der hintern des mädchens darf schon vorkommen, dabei aber nur so, als ob der renner seitestechen hätte - nur andeuten, "dass da was gewesen ist". vielleicht kann man mit den hunden noch ein bisschen mehr anfangen - die würden nämlich, wären sie nicht umerzogen worden, jeden jogger sofort bei der kehle packen: bei denen wär von natur aus das richtig, was bei deinem langstreckler schief läuft.
tipp: nicht gleich wieder anfangen, rumzukorrigieren. hol erst mal deine laufsachen und renn dir die seele aus dem leib. dann trink kaffee oder tee, iss ein hörnchen dazu und sei heiter. und dann, erst dann, lieber @retep, nimm ein blatt papier und ein bleistiftstümpfchen und schreib auf, was dir selber neues dazu in den sinn gekommen ist.
liebe grüße aus münchen
bluefin