Leben

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Guten Morgen, Sie wünschen!? Guten Morgen!100 Gramm Salami, die mit dem Käserand. Gerne, 108, kann ich´s so lassen? Ja. Gut, noch einen Wunsch? Schinken. Den gekochten? Nein, Lachsschinken. Wieviel? Na ja, so, 4 Scheiben. Gut. Noch einen Wunsch? Ja, etwas Fleischwurst, auch so, 4-5 Scheiben. Gerne. Noch ein Wunsch? Ja, Moment, von der da! Die hier? Nein, die da, die mit dem Pfeffer am Rand. Ach so, den Pfeffer-Kassler, wieviel? Na ja, so, 3 Scheiben. Gut, noch etwas? Ja, etwas Käse, Gouda. Wollen Sie den jungen oder den alten? Was ist denn da der Unterschied? Der alte liegt länger, ist kräftiger im Geschmack, auch etwas härter. Ach so? Der ist etwas würziger, der junge ist milder. 200 Gramm vom Jungen. Gut, noch einen Wunsch? Nein, das wars, ach so, noch 2 Paar Wiener. Gut, die im Schäldarm oder Natur? Im Schäldarm, oder machen Sie 3 Paar. Gerne, etwas Kartoffelsalat vielleicht? Ist der hausgemacht? Ja, sächsischen oder bayrischen. Den sächsischen bitte. Ja gerne, wieviel? 250 Gramm. Gut, sehr gern. Darf es noch etwas sein? Nein, das wars. Gut. 11, 67 Euro bitte! Machen Sie 12. Danke. Ich Danke auch, schönes Wochenende. Danke, ebenso.


Guten Morgen, was darfs denn sein?
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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Theodor Morten,

das ist keine Kurzgeschichte, allerhöchstens Kurzprosa, ich verschiebe es dahin.

Mal sehen, was die Leser dazu sagen!

Viele Grüße,

DS
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Mir sind da deutlich zu viele Fehler im Text. Dass durch die unstrukturierte Schreibweise die Lesbarkeit leidet, ist bei der Kürze des Textes nicht ganz so schlimm.

Vor allem aber: Was soll das sein? Ein Dialog an der Frischetheke, schon klar. Aber warum sieht der Autor sich veranlasst, den niederzuschreiben? Was hat das mit "Leben" zu tun, außer, dass solche Dialoge massenhaft im alltäglichen Leben vorkommen?
 

molly

Mitglied
Hallo, TM

ich glaube, Du beschreibst einen älteren,vielleicht auch alleinstehenden Menschen beim Einkauf. 3 Scheiben von dem, vier von jenem...

Auf jeden Fall trifft er auf eine freundliche, geduldige Bedienung.

Ein Mensch, für den man Geduld braucht und einer, der sie haben
muss.

So ist das Leben (manchmal)Willst Du das mit dem Text sagen?

Freundliche Grüße

molly
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Na ja... ist halt eine Idee die Ernst Jandl hatte:

realistisches gedicht

was wollen
der herr?
"ein paar
orangen"
wie viel
der herr?
"nun ja
vielleicht
ein kilo"
wünschen
der herr
sonst noch
etwas?
"vielleicht
ein paar
bananen"


So in etwa aus dem Kopf zitiert (nur sinngemäß)

Im Gedicht funktioniert das... die Gründe sollten für jeden ersichtlich sein. Hier wirkt es völlig fehl am platz. Sorry

L.G
Patrick
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ich sehe keinen Anhaltspunkt für einen alleinstehenden älteren Menschen; lediglich eine/n erfahrene/n Hausfrau/Hausmann beim Familien-Großeinkauf würde ich ausschließen. Und Geduld brauchen? Wofür? Der Kunde/Die Kundin kauft zwar viel verschiedenes, weiß aber offenbar recht gut, was er/sie will und babbelt auch nichts, was für den Einkauf an sich nicht von Belang wäre.
 
A

aligaga

Gast
Erstaunlich, dass außer der guhten @molly keinem auffällt, wie sehr wir's hier mit dem Klassiker "Herr und Hund" zu thun haben. Während die Verkäuferin/der Verkäufer mit allerlei Höflichkeitsfloskeln um die Kundschaft herumscharwenzelt, bringt diese diesbezüglich kaum das Maul auf. Sie bittet nicht, sondern ordnet an. Immerhin sagt sie am Ende "Danke", entwürdigt das Personal dafür aber mit dem Verzicht auf's Wechselgeld (Motto: ich da droben kann mir das leisten, du Wurm).

Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, als es sich beim Ambiente offenbar nicht um einen Großsortimenter, sondern um ein Ladengeschäft handelt (Direktkasse). Da kennt man sich ja schon fast; vor allem Alleinstehende können dortselbst recht mitteilsam werden.

"Leben"? Welchen Ausschnitt davon wollte uns der Autor denn zeigen? Es ist jedenfalls einer, in dem sich der Leser nicht wohlfühlt, sondern die Stirn runzelt und fragt, ob die Musik hier vor oder hinter dem Ladentisch spielen soll. Dem Stückerl fehlt die Idee und der Touch, der es wirklich zu einem machte. So aber bleibt's nur beim Geräusch.

Heiter

aligaga
 



 
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