yza,
Dein Bericht macht mich sehr betroffen. Ich wünschte, ich könnte erahnen, welche Worte Dir wenigstens Trost spenden würden. Deinen Gedanken zu folgen, fällt nicht leicht, denn jeder Schritt, jeder Satz birgt eine Angst-Bombe, die in mir hochzugehen droht.
Es ist vielleicht falsch, überhaupt einen Kommentar zu schreiben. Früher habe ich oft den Fehler gemacht, wenn meine Tochter über ihren Kummer sprach, schnell nach Lösungen zu suchen, ihr Angebote zu unterbreiten, die ihre Not mindern sollten. "Lass das sein, Papa!", sagte sie dann, "Sag nichts, hör nur einfach zu!"
Es mag rücksichtslos klingen, aber der Hauptgrund meines Kommentars liegt in den folgenden Sätzten:
Das Schlimme sind die vielen neuen Gefühle. Es sind Gefühle, die mit solch einer Macht über dich hereinprasseln und Dinge in der Psyche hervorkramen die teils aus einer fernen [blue]pathologischen Vergangenheit[/blue] zu kommen scheinen. Vielleicht war ich mal ein [blue]biologisches Individuum[/blue]? Vielleicht ein Saurier oder auch Einzeller, auf jeden Fall kann ein Mensch Gefühle empfinden, die keineswegs mehr als menschlich zu bezeichnen sind.
Ich würde gerne mal wie ein Stein fühlen, oder wie ein Baum, ein Schwamm, ein Fisch, ein Vogel, ein Affe und vielleicht dann auch wieder als Mensch. Ich möchte Eins sein mit dem Leben an sich und ich möchte die Seele meiner Frau wieder finden. Aber zunächst einmal muss ich meine Gefühlswelt reduzieren um ruhiger zu werden. Der bewusste Mensch ist eine Ablenkungsmaschine.
Über diese [blue]neuen Gefühle[/blue] würde ich gerne mehr hören.
Was meinst Du damit?
Wie fühlen sie sich an?
Wenn mein Beitrag deplaziert wirkt, dann -- Pardon!
