Lebenslänglich

„Sorry, wird etwas später“, tippe ich die Nachricht in den Messenger-Dienst ein und füge als Emoji das Grimassen schneidende Gesicht hinzu.

„Wir sitzen oben“, erhalte ich prompt als Antwort.

Daumen hoch.

„Sina ist übrigens auch dabei.“

Unwillkürlich muss ich schlucken, stecke dann mein Smartphone in meine Handtasche und drücke den Stopp-Knopf, weil ich an der nächsten Bushaltestelle aussteigen muss.

Wann habe ich Sina das letzte Mal gesehen, überlege ich, als ich die Brücke über den Fluss überquere, auf deren Geländer eine Möwe sitzt, die einen Punkt in der Ferne zu fokussieren scheint und sich dann ein wenig zögerlich und unter einem kurzen Aufschrei wieder auf den Abflug macht. Vor zwei Jahren? Nein, länger her. Es muss noch vor der Pandemie gewesen sein.

Das Café Cabriole ist gerammelt voll. Sogar die Barhocker am Holztresen in der Mitte des Raumes sind nahezu vollständig besetzt. Der Geräuschpegel ist dementsprechend hoch und die Luft warm und stickig. Mehrere Kellner wuseln hektisch mit ihren Tablets von Tisch zu Tisch. Niemand beachtet mich, und so steuere ich auf die alte Holztreppe zu, die ins obere Stockwerk führt und unter jedem Tritt knarzt.

Oben geht es wesentlich ruhiger zu, ähnlich wie in einer Chillout Zone. Die enorme Geräuschkulisse von unten kommt nur stark gedämpft an. Der Bereich ist auch nicht besonders groß, sodass hier lediglich zwei Tische untergebracht werden können. Eine lange Holztafel, um die U-förmig eine Sitzbank mit braunem Lederbezug angeordnet ist. An ihr eine Gruppe junger Menschen, die sich ihr Abendessen schmecken lassen. Der Durchschnitt von ihnen ist wohl kaum älter als zwanzig, und Jungs und Mädels sind in etwa in gleicher Anzahl vertreten.

Am anderen, etwas kleineren Tisch warten Astrid, Janine, Mareike und Sina auf mich.

„Sorry“, entschuldige ich mich erst mal für meine Verspätung, und schiebe dann noch zur Begrüßung ein freudiges „Hallo“ mit gedehnten Vokalen hinterher.

Der Platz neben Janine ist noch frei. Als ich mich hinsetzen will, zeigt sie auf ihren Babybauch und meint: „Es ist vielleicht besser, wenn du nach hinten durchrutschst. Ich muss nämlich gefühlt alle fünf Minuten aufs Klo.“

„Ich auch, aber im Gegensatz zu dir habe ich keine Ausrede“, erwidere ich lachend und lasse mich nieder.

Ich verstaue meinen Schal in meiner Tasche und ziehe meine Jacke aus, die ich klein zusammenknautsche und auf der Bank zwischen Janine und mir platziere. Mein Blick fällt zu Sina, die schräg gegenüber von mir sitzt. Mir gefällt es, wie ihre gewellten, dunkelblonden Haare locker über ihre Schultern fallen. Der helle Farbton ihres Make-ups, das dezent aufgetragene Rouge und das zarte Rosa ihres Lipgloss verleihen ihr einen ganz natürlichen, frischen Glow. Einzig und allein der himmelblaue Lidschatten sticht heraus, der zwar perfekt auf die Farbe ihres weiten Pullovers abgestimmt ist, aber noch mehr ihre Augen betont und damit auch das ohnehin schon auffällig nervöse Flackern, das von ihnen ausgeht.

„Wie geht’s“, frage ich sie, als sie meinen Blick erwidert.

„Gut“, antwortet sie knapp, nickt aber noch zur Bestätigung und lächelt, was keineswegs künstlich oder aufgesetzt wirkt.

„Habt ihr schon bestellt?“, frage ich in die Runde und deute auf die Speisekarte, die wir alle vor uns liegen haben.

„Nur Getränke“, antwortet Astrid, die an der Stirnseite des Tisches sitzt.

In dem Moment, in dem ich zu blättern anfange, weiß ich schon, dass ich mich für dasselbe wie immer entscheiden werde: Hähnchenbrustfilet mit Tomate und Mozzarella überbacken, Kartoffelecken und Salatgarnitur.

„Für mich wird nur es die Ofenkartoffel mit Kräuterquark“, entscheidet Sina und schlägt ihre Karte zu. „Bei uns in der Werkstatt-Kantine hat es heute Mittag Baggers mit Apfelmus gegeben. Echt mega lecker, aber meine Portion war so dermaßen üppig, dass ich gemeint habe, ich müsste rollend zu meinem Arbeitsplatz zurückkehren.“

„Hast du dann überhaupt noch Babyflaschen zusammenschrauben können, wenn du gar so vollgegessen warst?“, fragt Mareike, die neben ihr und mir gegenüber sitzt, in leicht neckischem Tonfall.

„Ganz und gar nicht, aber zum Glück hat uns der Franz, das ist unser neuer Arbeitsgruppenleiter seit Montag, schon kurz vor eins nach Hause gehen lassen, weil unsere Gruppe die ganze Woche über so fleißig war, hat er gemeint.“

Die Kellnerin nimmt es mit Humor, dass sie zwei Anläufe braucht, um unsere Bestellung aufzunehmen, da Astrid sich nicht zwischen Spaghetti mit gebratenem Lachs und Rigatoni nach Art des Hauses entscheiden kann. Lebe jeden Augenblick, lache jeden Tag und liebe unendlich, kann ich mit Mühe den Tattoo-Spruch auf ihrem linken Unterarm entziffern. Sie nutzt die Zwischenzeit, um die Getränkewünsche vom Nachbartisch entgegenzuneh-men. Brazilian Macho, Latin Lover, Pink Pussycat, Screw Driver und Zombie. Bei der Auswahl ihrer Cocktails muss ich schmunzeln.

„Worüber lachst du, Karo?“, fragt da auch prompt Sina.

Unmöglich kann ich ihr die Wahrheit sagen.

„Mir ist gerade bewusst geworden, wie sehr ich dich um deine letzte Mahlzeit beneide“, fällt mir zum Glück eine Ausrede ein. „Bei mir war es ein Sandwich mit schmierigem Schinken drauf. Aber egal, in der Not schmeckt das Brot auch ohne Wurst. Das war heute früh um sieben. Im Cockpit, kurz vor der Landung.“

„Wie du das aushältst“, bewundert Mareike mich. „Wenn ich vor über zwölf Stunden das letzte Mal was gegessen hätte, wäre ich schon längst vom Fleisch gefallen.“

„Wenn das Stresslevel entsprechend hoch ist, kann ich durchaus auch zum Hungerkünstler werden“, meint Astrid und muss grinsen. „Am Mittwoch habe ich mir für die Schule zwei Scheiben Brot eingepackt, dick belegt mit Salami, Käse, Radieschen und Salatblättern. Was glaubt ihr denn, wieviel ich davon gegessen habe? Mit Müh‘ und Not eine halbe Scheibe!“

„Haben dich deine Kidis so sehr auf Trab gehalten?“, fragt Janine.

„Nicht direkt meine Kidis, sondern eher der Termin für die Grundschultheatertage, der immer näher rückt. Da wollen wir Ali Baba und der gestohlene Schatz aufführen, aber bis zur Bühnenreife müssen wir noch ganz schön viel proben. Aber am meisten Bauchschmerzen bereiten mir ja die Kostüme, von denen ich noch nicht weiß, wie ich sie beschaffen soll.“

„Kennt ihr die Vogelhochzeit?“, fragt Sina plötzlich und unvermittelt in die Runde und sieht uns erwartungsvoll an.

„Von Rolf Zuckowski?“

„Genau.“

„Fiderallala, fiderallala, fiderallalalala“, sing-sangt Janine und muss über sich selbst lachen.

„Dieses Stück habe ich damals mit meiner Kindergartengruppe einstudiert, um es dann beim alljährlichen Sommerfest aufführen zu können“, erklärt Sina und ihre Augen beginnen zu leuchten. „Wenn ich daran denke, mit was für einer unvorstellbaren Begeisterung und Freude die Kinder da bei der Sache waren, geht mir heute noch das Herz auf. Da habe ich mich sehr gerne nach Feierabend noch an meine Nähmaschine gesetzt, um die Kostüme zu nähen. Was ich allerdings keine Sekunde als unbezahlte Überstunde gesehen habe, weil es mir so so so viel Spaß gemacht hat.“

Sina schwelgt auf eine so intensive Art und Weise in ihren Erinnerungen, dass es nach außen so wirkt, als würde sie in sich selbst versinken.

„Es ist so verdammt schade, dass du deine Ausbildung zur Erzieherin hast abbrechen müssen und deinen Traumberuf heute nicht mehr ausüben kannst“, finde ich.

Und zwei Sekunden später bereue ich, was ich gesagt habe. Sina schüttelt sich regelrecht und scheint nun wieder im Hier und Jetzt angekommen zu sein. Das Leuchten in ihren Augen ist verschwunden. Stattdessen starrt sie ausdruckslos in das Licht der Kerze, die unmittelbar vor ihr steht.

„Kinder sind einfach wundervoll“, meint sie nachdenklich. „So fröhlich, herzlich, ehrlich – und ja, rein eben. Rein im Sinne von unverbraucht und unverdorben.“

Ich bin der Kellnerin dankbar, die just in diesem Moment das Essen von Sina, Mareike und Janine bringt und meint, dass das von Astrid und mir auch gleich kommt.

Eines der Mädchen vom Nachbartisch geht auf ihrem Weg zur Toilette an unserem Tisch vorbei. Ihrem leicht torkelnden Gang nach hat ihr der Brazilian Macho, Latin Lover oder welchen Cocktail sie auch immer getrunken hat, etwas zugesetzt. Sie trägt eine graue Wollweste über einem weißen Top und einen schwarzen Minirock, allen Anscheins nach aus Kunstleder. In der rechten Hand hält sie eine glitzernde Handtasche, in die wohl nicht viel mehr als ein Lippenstift und ein Mascara passt. Ich schätze, dass sie höchstens siebzehn ist.

„Wollen wir nachher noch in eine Bar gehen?“, schlägt Janine vor, als sie mit Essen fertig ist, und sieht uns schon beinahe flehentlich an. „Wenn Markus sich schon mal bereit erklärt, Freitag abends alleine auf Ben aufzupassen, kann ich unmöglich vor zehn nach Hause kommen. Wahrscheinlich ist es eh das letzte Mal vor der Geburt, dass ich mit euch allen zusammen unterwegs bin.“

„Wann hast du eigentlich Termin?“, frage ich.

„Es soll ein Aprilscherz werden“, antwortet Janine und lacht. „Also ungefähr noch sechs Wochen.“

„Ja, warum nicht?“, meint Astrid und sieht Janine verschwörerisch an.

Sina verzieht ein wenig das Gesicht und wirkt alles andere als begeistert. Fast schon glaube ich einen Anflug von Panik in ihren Augen zu erkennen.

„Ich muss dann später noch meine Medikamente einnehmen“, erklärt sie. „Außerdem beginnt heute die neue Staffel von Let’s dance, und da möchte zumindest noch das Ende der ersten Folge sehen.“

„Wie verträgst du denn die neuen Tabletten?“, fragt Mareike.

„Inzwischen ganz gut. Aber am Anfang bin ich durch die Hölle gegangen: ständig müde, schwindlig und dann noch diese krassen Herzrhythmusstörungen.“

„Was würde denn passieren, wenn du mal vergessen würdest, sie zu schlucken?“, frage ich.

„Das möchte ich mir gar nicht ausmalen“, antwortet Sina und schüttelt sich. „Ich würde nicht durch die Nacht kommen, auf gar keinen Fall. Ich würde Albträume kriegen, richtig schlimme Albträume.“

Sina nimmt zwei, drei hektische Schlucke von ihrer Johannisbeerschorle, hält ihr Glas aber weiterhin mit der rechten Hand umklammert, als sie längst mit Trinken fertig ist.

„Was nicht heißen soll, dass ich mit Medikamenten keine Albträume kriege. Seit fast zweiunddreißig Jahren bestimmen Albträume mein Leben. Aber wenn ich brav meine Medis eingeworfen habe, halten die sich halbwegs im Rahmen. Im schlimmsten Fall muss ich dann mitten in der Nacht bei Wildwasser anrufen. Da hab ich bisher immer Glück gehabt und bin an sehr einfühlsame Gesprächspartner geraten, die mir wirklich haben helfen können. Sonst wäre ich schon einige Male echt am Arsch gewesen. Ich meine, was willst du denn machen, wenn du eine heftige Panikattacke bekommst, aber niemand da ist, der dich beruhigen kann, weil du nun mal der einzige Bewohner deiner Wohnung bist und es nicht viele Menschen in deinem Leben gibt, die du mitten in der Nacht aus dem Schlaf klingeln kannst und willst?“

Ich muss schlucken und dabei fällt mir auf, dass mein Hals ganz trocken ist und ich einen Schluck trinken muss.

Wieder begibt sich jemand vom Nachbartisch in Richtung Toilette. Diesmal ein Kerl, der etwas älter zu sein scheint als das Mädchen vorhin, auf alle Fälle schon achtzehn. Ziemlich groß, extrem breite Schultern und Oberarme von dem Umfang meiner Oberschenkel, was bestimmt intensivem Krafttraining geschuldet ist. Sein fast schon arroganter Blick, sein lässiger Gang, einfach alles an ihm wirkt selbstbewusst. Einer von den Menschen, die im Leben kriegen was sie wollen, und wenn nicht, es sich ohne schlechtes Gewissen nehmen.

In diesem Moment wird mir bewusst, dass das Mädchen noch nicht an ihren Tisch zurückkehrt ist.

„Was haltet ihr denn davon, wenn wir, statt die Location zu wechseln, uns einfach hier noch einen Nachtisch oder einen Cocktail oder so gönnen?“, macht Astrid dann einen Vorschlag, der einstimmig angenommen wird.

Sina lächelt erleichtert. Dann runzelt sie die Stirn und scheint über etwas nachzudenken.

„Heute haben wir den siebzehnten Februar, oder?“, fragt sie.

„Kann sein“, meint Janine. „Seit ich in Mutterschutz bin, habe ich jedes Zeitgefühl verloren.“

„Ja, haben wir“, bestätige ich.

Sinas Blick verfinstert sich. Es wirkt so, als ob sie kämpfen würde, gegen sich selbst, gegen etwas, das sich in ihr befindet und dringend aus ihr raus muss.

„Heute ist sein fünfzigster Geburtstag“, bringt sie dann mühsam und mit schwacher Stimme heraus. Sie muss mehrmals schlucken, bis sie weiterreden kann: „Ich frage mich, wie er den Tag verbracht hat. Ob seine Frau eine Überraschungsparty für ihn organisiert hat. Ob seine Tochter einen Kuchen gebacken und sein Sohn sich um die Getränke gekümmert hat. Wie viele Freunde er in seinem schicken Haus in der nobelsten Gegend der Stadt empfangen hat. Ob zu den Gästen auch die Mitarbeiter seiner Internetfirma zählen, die er Anfang der Nullerjahre gegründet hat und die seitdem stetig gewachsen ist.

Aber am meisten interessiert mich eigentlich, was ihm heute alles durch den Kopf gegangen ist. Ob er auf sein Leben zurückgeblickt hat. Und wenn ja, ob auf seinem persönlichen Radar auch jene Sommernacht aufgeblinkt ist, die unsere damalige Clique am Baggersee verbracht hat und in der ihn die Tatsache, dass ich mit meinen sechzehn Jahren noch Jungfrau war, und die Vorstellung, dass er das ändern könnte, obwohl ich nein gesagt habe, so unendlich geil gemacht haben. Oder ob er inzwischen selbst schon glaubt, sich wegen seines enormen Alkoholkonsums damals an all das nicht mehr erinnern zu können. Ob sich dann seine Erinnerungen auf die unzähligen Befragungen, die Gerichtsverhandlung und seine viel zu kurze Zeit im Gefängnis beschränken. Ob er Reue empfindet. Ja, ich möchte verdammt nochmal wissen, ob es ihm leidtut, was er mir in jener Nacht vor knapp zweiunddreißig Jahren angetan hat.“

Ich muss die Augen schließen, um die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen, aber sie erscheinen dadurch nur umso deutlicher. Ein gellender, markerschütternder Schrei, in dem viel mehr Angst mitschwingt, als ein Mensch sich überhaupt vorstellen kann. Ich öffne die Augen wieder und stelle fest, dass der Schrei nicht in meinem Kopf abgespielt wurde, sondern real ist. Ich vermute ihn hinter jener Tür, die zu den Toiletten führt.
 
S

Susanne Evers

Gast
Hallo Sabrina, die Umbrüche in Deiner Erzählung irritieren mich ein wenig. Dennoch gerne gelesen.
Herzliche Grüße von Susanne
 

petrasmiles

Mitglied
„Kennt ihr die Vogelhochzeit?“, fragt Sina plötzlich und unvermittelt in die Runde und sieht uns erwartungsvoll an.

„Von Rolf Zuckowski?“

„Genau.“

„Fiderallala, fiderallala, fiderallalalala“, sing-sangt Janine und muss über sich selbst lachen.
Dieses Lied ist mitnichten von Rolf Zuckowski. sondern sogenanntes Volksliedgut - erste Anklänge gab es schon im 15. Jahrhundert (verrät Wikipedia).
Das nur mal zum Detail.

Hallo Sabrina Eitner,

mir gefällt Deine Geschichte sprachlich gut, und die Dialoge funktionieren.
Ich hätte nur die Frauen Ende Zwanzig, höchstens Mitte Dreißig eingeschätzt und war überrascht, dass Sina zumindest 48 sein muss. Ich weiß gar nicht, warum ich diesen Eindruck bekam, vielleicht, weil ich davon ausgehe, dass die Frauen gleichaltrig sind und die Schwangere nicht unbedingt mit Ende Vierzig ihr uweites Kind bekommt, oder weil solche Gespräche über eine Vergewaltigung als Teenager in diesem Alter anders geführt würden? Ich weiß es nicht .

Liebe Grüße
Petra
 
S

Susanne Evers

Gast
Dieses Lied ist mitnichten von Rolf Zuckowski. sondern sogenanntes Volksliedgut - erste Anklänge gab es schon im 15. Jahrhundert (verrät Wikipedia).
Das nur mal zum Detail.

Hallo Sabrina Eitner,

mir gefällt Deine Geschichte sprachlich gut, und die Dialoge funktionieren.
Ich hätte nur die Frauen Ende Zwanzig, höchstens Mitte Dreißig eingeschätzt und war überrascht, dass Sina zumindest 48 sein muss. Ich weiß gar nicht, warum ich diesen Eindruck bekam, vielleicht, weil ich davon ausgehe, dass die Frauen gleichaltrig sind und die Schwangere nicht unbedingt mit Ende Vierzig ihr uweites Kind bekommt, oder weil solche Gespräche über eine Vergewaltigung als Teenager in diesem Alter anders geführt würden? Ich weiß es nicht .

Liebe Grüße
Petra
 
S

Susanne Evers

Gast
Stimmt liebe Petra, über Zuckowski habe ich tatsächlich ein wenig geschmunzelt...habe das aber nicht angemerkt, da bei einigen jungen Menschen tatsächlich manchmal ein naives Hintergrundwissen besteht. Da es ja ebenso um die Erwähnung einer trivialen Sendung gegangen ist, dachte ich mir irgendwie Absicht.
 
Hallo Petra und Susanne,

vielen Dank fürs Lesen meiner Erzählung und für eure Anmerkungen.

Tja, scheinbar war Janine genauso unwissend wie ich was die Vogelhochzeit und Rolf Zuckowski betrifft ;-)

Die Geschichte um Sina ist - leider!!! - nicht erfunden, sondern hat sich im Wesentlichen tatsächlich so ereignet. Ein paar Kleinigkeiten hab ich natürlich abgeändert, unter anderem auch die Namen der Protagonisten. Die Fünf kennen sich nicht von der Schule oder so, daher die Altersunterschiede von Sina (47), Mareike (42), Janine (37), Astrid (52) und Karo (40).

Mit Umbrüchen sind die leeren Zeilen zwischen den Absätzen gemeint, oder? Die hat Leselupe automatisch so übernehmen...

Liebe Grüße
Sabrina
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Sabrina,

das ist immer der Nachteil von 'wahren Geschichten' - man fühlt sich leicht eher der 'Wahrheit' verpflichtet als der Dramatik im Sinne des Aufgeschriebenen und dessen Gesetzen. Ich meine z.B., dass es wichtiger zu sein scheint, wie etwas wirklich gewesen ist, als zu streichen, oder herauszustellen, was einer Geschichte gut tut.
Der Botschaft der Geschichte täte es keinen Abbruch, wenn man die Gruppe homogener gestaltet bzw. die Unterschiede nicht unerlöst im Raum stehen ließe. Denn eigentlich ist es (für die Geschichte) egal, was die Freundinnen miteinander verbindet - dafür ist der Text auch zu kurz - und darum geht es ja auch gar nicht. Wenn Du nicht explizit diese Jahreszahl nennen würdest - der Wahrheit verpflichtet - würde sie keiner vermissen.

Ich denke, als Autorin muss man sich irgendwann entscheiden, ob man eine gute Geschichte erzählen will, oder 'bei der Wahrheit' bleibt.

Übrigens kann man den Text noch bearbeiten, wenn man ihn eingestellt hat -Schriftgröße und -art, Zeilenumbrüche, Kursiv- oder Fettdruck. Alles da.

Liebe Grüße
Petra
 



 
Oben Unten