Leere (Ghasel)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich fühle mich sehr wohl in dieser Leere,
und ist auch nichts als Kohl in dieser Leere,

so will ich doch im Vakuum die Stunden
in einer Kugel, hohl in dieser Leere,

bei dir mit Studien intensiv verbringen.
Bald finde ich den Pol in dieser Leere.

Ich will schon lange in den Dimensionen
entfernen jedes Mol aus dieser Leere.

Denn die Struktur, die meine Welt begründet,
die findet man sehr wohl in dieser Leere.

Zwar gibt es ein Boson und selbst Leptonen,
doch fehlt der Alkohol in dieser Leere.

Denn gäbe es auch Alkohol da drinnen,
dann wäre viel Gejohl in dieser Leere.


----

Ist auch nichts als Kohl in dieser Leere,
fühl' ich mich doch wohl in dieser Leere.
Und trüge ich die Leere einst von hinnen,
dann sänge ein Pirol in dieser Leere.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Hohlwelttheorie

Tolle Struktur: mit dem eigentlichen Reim (des jeweils zweiten Verses der Verspaare) in der Mitte. Epiphern statt des eigentlichen Reim-Endes bilden die Gleichförmigkeit bloßer Leere mit ab. Gleichförmig, keineswegs langweilig, gute Pointe mit dem "Gejohle", das laut (akustisch ausgesprochen "unleer") und (sinn-)leer zugleich sein kann. wunderbar!
Ist auch nichts als Kohl in dieser Leere,
fühl' ich mich doch wohl in dieser Leere.
Das sind die einzigen anfangsbetonten Verse. Könnte man iambisch auftakten:
[blue]Und[/blue] ist auch nichts als Kohl in dieser Leere,
[blue]So[/blue] fühl' ich mich doch wohl in dieser Leere.
Da man aus allem, was Stärke enthält, Alkohol herzustellen pflegt - wie wird wohl so ein Sauerkrautschnaps schmecken? so, wie der [strike]Scheiß[/strike]Weißkohl riecht? brrrrrrrr Braukleuz bleibt Braukleuz und Blaukreuz bleibt Blaukreuz.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
der Pirol und all die Vöglein alle stimmten an die große Melodei

nochne Idee (vielleicht):
Und trüge [red]m[/red]ich die Leere einst von hinnen,
dann sänge ein Pirol in dieser Leere.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich fühle mich sehr wohl in dieser Leere,
und ist auch nichts als Kohl in dieser Leere,

so will ich doch im Vakuum die Stunden
in einer Kugel, hohl in dieser Leere,

bei dir mit Studien intensiv verbringen.
Bald finde ich den Pol in dieser Leere.

Ich will schon lange in den Dimensionen
entfernen jedes Mol aus dieser Leere.

Denn die Struktur, die meine Welt begründet,
die findet man sehr wohl in dieser Leere.

Zwar gibt es ein Boson und selbst Leptonen,
doch fehlt der Alkohol in dieser Leere.

Denn gäbe es auch Alkohol da drinnen,
dann wäre viel Gejohl in dieser Leere.


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Ist auch nichts als Kohl in dieser Leere,
fühl' ich mich doch wohl in dieser Leere.
Trüge ich die Leere einst von hinnen,
sänge ein Pirol in dieser Leere.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Mondnein,
ich habe im zweiten Teil etwas anders geändert.
Hier fangen jetzt beide Teile mit einer betonten Silbe an.
Eigentlich ist der zweite Teil ein Grenzfall: als Rubai.

Wenn ich "ich" durch "mich" ersetze, ergibt sich eine andere Kosmologie.
Sie können nicht gleichzeitig am gleichen Ort existieren.
Jedoch kannst Du beide Formen verwenden.

Das Gedicht wird parakonsistent, wenn Du abwechselnd "ich" und "mich" einsetzt.
 



 
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