Leichenschmaus (gelöscht)

L

label

Gast
Hallo Ralf Langer

ich dachte ursprünglich an die harmlosere Variante deines Titels.
Eines muss man dir lassen, du hast es geschafft, dass jedes einzelne meiner Haare abstand und ich erst gegen Nachmittag an Nahrungsaufnahme zu denken brauche.
Du hast nichts ausgelassen, was den Grusel unterstreicht.
Glücklicherweise wurden mir dann die logischen Inkonsistenzen bewusst, so dass die Faszination am Schrecklichen nachließ.

selbst diese an sich harmlosen Worte
Blühe sanft
Und trinke dich satt
In deiner Vase
entwickeln ein gruseliges Eigenleben

gänsehäutig
label
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo label,

ich konnte es selbst nicht genau fassen,
als mir das bild der leiche und der ratten,
die davon "schmausen"; in den kopf kam.
aber grusel und widerwillen über die natur
in der nichts ungebraucht bleibt waren wohl
die treibende kraft.

eine geschmacklose nahrungskette sozusagen.

lg
ralf
 

revilo

Mitglied
N´richtig schwatten Text! Kann der Pathologe nicht noch ein paar Greueltaten begehen....? Gruselige Grüße von revilo
 
S

samuel

Gast
Idee nach Gottfried Benn

Hey, Ralf,

da hast Du aber viel vom alten, in diesem Fall besser gesagt: jungen, Benn abgekupfert (vgl. seine Gedichte "Kleine Aster" und "Schöne Jugend" in dem Gedichtband "Morgue", erschienen so ca. 1912)!

Gottfried Benn

Kleine Aster (1912)

Ein ersoffener Bierfahrer wurde auf den Tisch gestemmt.
Irgendeiner hatte ihm eine dunkelhellila Aster
zwischen die Zähne geklemmt.
Als ich von der Brust aus
unter der Haut
mit einem langen Messer
Zunge und Gaumen herausschnitt,
muß ich sie angestoßen haben, denn sie glitt
in das nebenliegende Gehirn.
Ich packte sie ihm in die Brusthöhle
zwischen die Holzwolle,
als man zunähte.
Trinke dich satt in deiner Vase!
Ruhe sanft,
kleine Aster!


Schöne Jugend

Der Mund eines Mädchens, das lange im Schilf gelegen hatte
sah so angeknabbert aus.
Als man die Brust aufbrach
war die Speiseröhre so löcherig.
Schließlich, in einer Laube unter dem Zwerchfell
fand man ein Nest von jungen Ratten.
Ein kleines Schwesterchen lag tot.
Die anderen lebten von Leber und Niere,
tranken das kalte Blut und hatten
hier eine schöne Jugend verlebt.
Und schön und schnell kam auch ihr Tod:
Man warf sie allesamt ins Wasser.
Ach, wie die kleinen Schnauzen quietschen!

Du hättest eine Quellenangabe vornehmen sollen!
Liebe Grüße, samuel
 

Ralf Langer

Mitglied
Sorry samuel,
rech hast du,
ich habe die Gedichte in stetiger dumpfe erinnerung

,
ist mir peinlich ,da hab ich zwei sachen zusammengemixt
und als eigenes angegeben.
deshalb fliegts jetzt doch erst mal raus

werds nochmal überarbeiten
und vielleicht neu einsetzen
lg
ralf
 



 
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