Leise

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Leise verwehte der Glanz der ersten Extase
und was nachkam:
Nenne es Liebe, wenn Du mich zwingst.

Ich versuche nur noch
dem Aus zu entgleiten,
aber ich fühle mich beinahe so
als könnte ich scheitern.
Je me sens à peu de chose près …
près de la mort.

Wir werden das zu verhindern wissen,
schallt es mir zurück
aus sterilisierten Räumen.

Ach, wissen Sie, sag' ich,
ich will schon gar nichts mehr,
außer vielleicht träumen.

Rilke, das geht klar, lacht
der Idiot, aufgebläht vom
ahnungslosen Tutenblasen.
Kein Wunder! Hat nichts
Vernünftiges gelernt.

Ich bin auch vom Fach
und darum will ich
wissen, wie.

Wie? Wie es ab-
gerechnet wird.
Sein Blick berechnet
meine private Katastrophe.
Ich: Ist gar nicht so privat.
Machen Sie's ruhig öffentlich!

Ja, wenn's die Kasse zahlt,
grinst der Depp und
ich kann nur hoffen,
dass er mir verschreibt,
was wirklich andere
Realitäten schafft.


Ich habe mir das alles
doch nur eingebildet:
Liebe, Leben, Heiterkeit.
Ach was!
Entschuldigt: Ich entschwebe
und verwehe
im Glanz
vergangener Eitelkeit.
 

revilo

Mitglied
hhhmmmm, na ja, ich weiß nicht so recht.....das französische Einstreu wirkt auf mich leicht arrogant....die ersten 6 Strophen sind ok...aber dann erfolgt für mich ein Bruch.......ist das so gewollt??

LG revilo
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Serge,

schön, Dich wieder zu lesen :). Es ist ein Prosagedicht mit einer hypothetischen Diskussion des LyrI mit einem gedachten Widerpart, wohl einem Arzt ("verschreibt").

Hier frage ich zu

Ich bin auch vom Fach
und darum will ich
wissen, wie.
wie was? Soll heißen, da hast Du mich abgehängt.

Die letzte Strophe ist dann eine Flucht des LyrI in eine etwas solipsistische "Entschwebehaltung". Soll hier
"vergangener Eitelkeit" bedeuten, dass die Eitelkeit vergangen ist oder sich die Eitelkeit verging?

Liebe Grüße

Herbert
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo serge,
ich mach wie so oft den klang dieser sprache.
ich erkenne diese gewissen art von leichtigkeit
am beginn der auflösungserscheinungen des lebens:


Ich habe mir das alles
doch nur eingebildet:
Liebe, Leben, Heiterkeit.
Ach was!
Entschuldigt: Ich entschwebe
und verwehe
im Glanz
vergangener Eitelkeit.

lyrich auf dem weg ins abseits,
ins danebenstehen
am rande der teilnahme.
essen vielleicht noch,
aber nicht mehr viel.
ein getränk für das vergessen

ich "mag" diese art des sich berdückt fühlens
als ausdrucksweise von lyrik.

cheers
ralf
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Ich mag mich hier Ralf anschließen. Deine Texte sind anders, und das ist gut so. Weil sie Gefühle, Sorgen, Gedanken, Probleme transportieren ... weil sie leben.

Gefällt mir,
Bernd
 
Danke euch 4en!
;-)

Det Französische war nich arrogant angedacht:
Ich fand's einfach lustig (also: rein dammit ;-) )

wtf

Seid umarmt oder so.

Ich
 
Hallo revilo,

die französische Zeie habe ich nur engefügt weil mir die Doppeldeutigkeit so gefällt.

Kannst du mir sagen, warum Du das arrogant findest?
ass mic genauer fragen: Ist es wegen der Sprache oder weil du esdeplaziert finest dass ich das geschrieben habe?
Das interessiert mich als Schriftsteller.

Liebe Grüße
 

revilo

Mitglied
Hallo.....es liest sich arrogant, weil damit zwanghaft Intellekt dokumentiert wird.. das hat das Gedicht überhaupt nicht nötig ..
LG revilo
 
K

kal

Gast
hi serge,
warum willst du es ändern??

nur ne übersetzung wäre nicht schlecht. ich mag das französische flair, nur die sprache, ich hatte noch keine möglichkeit sie zu lernen :)


ansonsten ein sehr ehrliches gedicht ...


lg und gute nacht
andrea
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lass es nicht weg, Serge. Ich kann revilos Anmerkung verstehen ("ein bisschen Fremdsprachenkenntnisse aufblitzen lassen kommt immer gut"), aber ich empfinde diese beiden französischen Zeilen anders. Jede Sprachen hat ihre Besonderheiten, ihre speziellen Stärken (und auch Schwächen). Und wer mehrsprachig ist, der wird bei bestimmten Dingen, Themen etc. ab und an eine bestimmte Sprache bevorzugen, weil sie seiner Ansicht nach das Gefühl, den Moment besonders gut ausdrückt oder einfach nur am besten passt. Ich mag Fremdsprachen auch und finde, dass sich die beiden Zeilen sehr gut einfügen in den Gesamttext.

LG
Bernd
 

revilo

Mitglied
Hallo Serge, Du hast mich missverstanden .. ich halte Dich nicht für arrogant... meine Äußerung bezog sich selbstverständlich ausschließlich auf Dein Gedicht, nicht auf Deine Person... mir war auch von
vornherein klar, dass ich mit dieser Meinung keine Zustimmung finde... Ob Du diese Zeilen streichst oder nicht, ist allein Deine Sache...
nichtbösesein von revilo
 

Monochrom

Mitglied
nicht meines

Hi serge gurkski,

um ganz ehrlich zu sein, ich habe den Text jetze mehrmals gelesen und es gefällt mir nicht.

Die Gründe, und bitte verzeihe mir meine Ehrlichkeit, es ist nicht persönlich oder böse gemeint:

Es ist mir zu oberflächlich. Die SPrachbilder finde ich flach und auch die Melancholie, die sich in sprachlich leichtfertiger Ironie zu vermitteln versucht, kommt (meiner Meinung nach) einfach nicht rüber.

Gut finde ich die Stellen:

"Leise verwehte der Glanz der ersten Extase
und was nachkam:
Nenne es Liebe, wenn Du mich zwingst."
Da kommt Spannung auf.

Auch der Fortsatz:
"Ich versuche nur noch
dem Aus zu entgleiten,"

baut Spannung auf. Aber dann folgt dieser dialoghafte Teil, der mir zu platt ist.

"aber ich fühle mich beinahe so
als könnte ich scheitern..."

Und der Schluss haut einen auch nicht vom Hocker.

Ich frage mit allen ernstes, wo sich hier Lyrik versteckt hat. BIs auf die ersten beiden STrophen finde ich nix.

Vielleicht liegt es an meinem Geschmack, was Lyrik betrifft, oder ich habe etwas überlesen, dass vielleicht eine tiefere Ebene entwickelt. Keine Ahnung, aber die Zeilen
lesen sich wie ein meckernder Prosatext, der in Enjambements gegossen wurde. Auch im Vergleich zu Lyriktexten, die eventuell ähnliche Formen haben, (etwa Charles Bukowski), kann ich dem Text trotzdem nichts abgewinnen.

Bleib mir gewogen, aber diese eine Text kommt bei mir nicht an,

ciao,

Monochrom
 
das Französische ist mein Wortspiel coyrighttechnisch ;-))

ça veut dire:
da bedeutet:

Ich fühle mich
fast so
so als wär ich
fast!!
schon tot

;-)

Ich habe zwei frazösische redewendungen kombiniert.


Schlimmer Schlinger der ich bin, ich weiß ... ;-)))

Prost


sg
 
das Französische ist mein Wortspiel coyrighttechnisch ;-))

ça veut dire:
da bedeutet:

Ich fühle mich
fast so
so als wär ich
fast!!
schon tot

;-)

Ich habe zwei französische redewendungen kombiniert.


Schlimmer Schlinger der ich bin, ich weiß ... ;-)))

Prost


sg

das Franz. sagt dasselbe wie das Deutsche drüber ;-))))) nur besser haha

Ich versuche nur noch
dem Aus zu entgleiten,
aber ich fühle mich beinahe so
als könnte ich scheitern.


Je me sens à peu de chose près …
près de la mort.



was cellist trifft den Punkt :)
 

Walther

Mitglied
hi serge,

in der tat eine spannende art der lyrik. sie ist nicht "üblich". und das ist ihr reiz. neben der empfindsamen aufnahme von textbildern und deren interessante zusammenfügung.

lg w.
 



 
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