Hallo Mondnein,
man kann das Gedicht als komisch bezeichnen oder als Karikatur. Man kann es verbissen sehen oder gelassen. Ich gehe bei allem, was ich schreibe, davon aus, dass ich mich selbst nicht zu wichtig nehme, mich auch über mich lustig machen kann und Schwächen, die ich selbst habe, auch bei anderen erkenne oder zumindest so tue. Dass die Chinesen eine großartige kulturelle Entwicklung hinter sich haben und mit Sicherheit ohne unsere Kenntnis auch noch gestalten, ist für mich unbestritten. Und von Dünkel kann auch keine Rede sein, wenn ich z.B. mit meinem Sohn noch vor der Wende die erste Ausstellung von Kriegern der Terrakotta-Armee im Pergamonmuseum in Berlin besucht habe und dass wir uns Einlass verschafft haben, obwohl an dem Tag, als wir angereist sind (und an weiteren Tagen), die Ausstellung eigentlich geschlossen war. Und ich meine, dass damals noch Originale gezeigt worden sind, während jetzt nur noch Repliken außer Landes dürfen (verständlich!). Dass ich einige Bücher der Weltliteratur aus verschiedenen Epochen Chinas habe, muss ich nicht erwähnen.
Zu den sprachlichen Dingen: vergleiche doch bitte die allein in Deutschland gesprochenen Dialekte untereinander und sage mir, ob man in jedem Fall seine Ernsthaftigkeit behalten muss, wenn sich ein Ostfriese oder Vorpommer mit einem Bayern unterhält. (Vorausgesetzt, sie sprechen kein gepflegtes Hochdeutsch). Muss man, klar, wenn ihr Thema z.B. Hedgefonds wären.
Inzwischen wirst du dir ja die für dich besser lesbare Version angesehen haben. Da hast du vielleicht entdeckt, dass es weniger um sprachliche als um wirtschaftliche Belange geht und in Vers zwei könntest du natürlich auch ein wenig von der Umweltproblematik entdecken, die allen Wirtschaftsmächten mit hohen Wachstumsraten schon immer zueigen waren und an China auch nicht vorbei gehen. Und das sehe ich weder komisch, noch mit Spott, noch von oben herab. Das ist einfach systemimmanent. Leider.
Man kann seine Liedchen so oder anders schreiben. Seine Kommentare auch.
Mein Liedchen hat nur zwölf Zeilen, mehr nicht. Und wenn es auf Seite 2 angekommen ist, haben es vielleicht siebzig Leser gesehen. Darunter nicht ein Chinese.
Herzlich
PS