Letzte Aufführung

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Kaetzchen

Mitglied
Letzte Aufführung

Überarbeitung:

Warmes Licht
der tiefen Sonne
fängt meine Blick ein,
liebkost mich kurz
und setzt letztes Blattwerk
in Szene,
doch lange Baumschatten
durchbrechen als dunkle Streifen
und Wind
reißt das Laub ab
wie Kalenderblätter,
türmt es am Wegesrand
des Vergessens.

Bald zähle ich die Tage
auf‘s Neue.







Der tiefen Sonne
Honigglanz
verfängt sich in meinen Augen
und setzt letztes Blattwerk
in Szene,
doch lange Baumschatten
ergreifen mich
und Wind
reißt das Laub ab
wie Kalenderblätter,
türmt es am Wegesrand
des Vergessens.

Im roten Licht
des verlöschenden Scheinwerfers
singt ein Vogel
das Schlusslied,
bevor der Vorhang fällt.

Ein neues Stück
muß geschrieben werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Ja, eine Art Abgesang, mit ein paar kleineren Unebenheiten - sonst gut.

- Honigglanz ... reichte nicht 'Glänzen', da in der 2. Strophe vom roten Licht gesprochen wird?

- die 2. Strophe sollte auch die Schlussstrophe sein. Mein Vorschlag

Im roten Licht
des verlöschenden Scheinwerfers
singt ein Vogel
das Schlusslied.
Der Vorhang fällt ...


- Der Imperativ zum Ende scheint überflüssig. Es wird auch ohne ihn einen neuen Anfang geben.


Gruß
Béla
 

Kaetzchen

Mitglied
Hallo Bela
vielen Dank für die Auseinandersetzung mit meinem Text und die Bewertung.
Ich bin grade dabei, den Text noch zu überarbeiten und werde deine Hinweise überdenken.
LG
Kaetzchen
 

Kaetzchen

Mitglied
Hallo Franke
Danke für deinen Hinweis. Irgendwie war ich auch nicht so zufrieden mit dem Anfang. Ich ändere ihn und überdenke gerade das Gedicht noch mal.

Liebe Grüße
Kaetzchen
 

revilo

Mitglied
Letzte Aufführung

Überarbeitung:

Warmes Licht
der tiefen Sonne
fängt meine Blick ein,
liebkost mich kurz
und setzt letztes Blattwerk
in Szene,
doch lange Baumschatten
durchbrechen als dunkle Streifen
und Wind
reißt das Laub ab
wie Kalenderblätter,
türmt es am Wegesrand
des Vergessens.

Bald zähle ich die Tage
auf‘s Neue.







Der tiefen Sonne
Honigglanz
verfängt sich in meinen Augen
und setzt letztes Blattwerk
in Szene,
doch lange Baumschatten
ergreifen mich
und Wind
reißt das Laub ab
wie Kalenderblätter,
türmt es am Wegesrand
des Vergessens.

Im roten Licht
des verlöschenden Scheinwerfers
singt ein Vogel
das Schlusslied,
bevor der Vorhang fällt.

Ein neues Stück
muß geschrieben werden.
Hallo, meine Kritik galt ausschließlich deinem Gedicht; selbstverständlich nicht deiner Person. Ich widme mich zunächst einmal der ursprünglichen Fassung und gehe davon aus, dass Sie unten steht. Mit der Überschrift kündigt du deine Intention sofort an. Der Leser kann schon jetzt erahnen, worum es geht. Lyrik sollte aber geheimnisvoll sein oder zumindest dem Leser die Möglichkeit des eigenen Lesens geben. Mit der Überschrift hast du aber schon vorweg gegriffen. „Der tiefen Sonne Honigglanz verfängt sich in meinen Augen“ beschreibt doch letztendlich den Blick eines Menschen auf das Bild, das Sonne ergibt, die durch einen herbstlichen Baum dringt. Das hast du viel zu bombatisch beschrieben. Der Begriff in Szene setzen klingt sehr geschraubt. Und dass jemanden Baumschatten ergreifen können, ist mir neu. Das Laub, welches wie ein Kalenderblatt abgerissen wird, ergibt ein aus meiner Sicht völlig überflüssiges Bild und der Wegesrand des Vergessens ist einfach deplatziert. Was du damit ausdrücken willst, kann ich schon erahnen. Es geht aber auch einfacher. Deine Bilder sind insgesamt so fett, dass sie schon fast ungewollt komisch wirken. Das rote Licht des verlöschend Scheinwerfers erschließt sich mir in dem Kontext überhaupt nicht. Dass es hier um Ende geht, hast du bereits in der Überschrift angedeutet. Daher ist der Begriff „Schlusslied“ lediglich eine Wiederholung. Das Bild des fallenden Vorhangs und des Stücks, welches neu geschrieben wurde, ist einfach nur abgegriffen.

Auch die Überarbeitung überzeugt mich nicht, weil du hier wiederum viel zu dick auf trägst. Ich bin mir natürlich der Tatsache bewusst, dass ich ein Purist bin.

Hier einfach nur mal kurz meine Version. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.

Licht fängt
meinen Blick
letztes Blattwerk
flammt auf.
Wind reißt
das Laub ab.

Ich spüre
Vergessen. Bald
werden die
Tage neu.

Das ist nur ein spontaner Vorschlag. Bitte fühl dich nicht gekränkt. Das war wirklich nicht meine Absicht.
Herzliche Grüße von Oliver
 

Kaetzchen

Mitglied
Hallo Oliver
Danke für deinen umfangreichen Kommentar und deine Mühe. Ich fühle mich bei Kritik nicht gekrängt, aber sie muß schon erklärend sein.
Dein spontaner Vorschlag für das Gedicht gefällt mir, ist schon toll, wie man mit so wenigen Worten fast alles sagen kann.
Aber ich bin kein Purist, sondern beschreibe gern intensiv meine Gefühle und Eindrücke. Es war ja nicht irgendein Licht, welches meinen Blick festhielt, sondern dieses wunderschöne weiche, honiggelbe Licht der schon am Nachmittag so tief stehenden Sonne, welches alles vergoldete und sehr wohl das letzte bunte Laub in Szene setzte. Dieser Anblick hat mich so fasziniert, dass ich ihn beschreiben wollte. Das abfallende Laub hat mich daran erinnert, dass auch mein Kalender sehr dünn geworden ist und stellt einen Bezug zum Schlussteil her.
Ich mag einfach Texte mit viel Leidenschaft, Fantasie und ausgefallenen Metaphern, Texte, die Bilder malen.
Auch dir herzliche Grüße
Kaetzchen
 

revilo

Mitglied
Ich habe mir so etwas gedacht . Einen so wundervollen Moment zu beschreiben , ist sehr schwierig . Aber es ist noch schwieriger , den Enthusiasmus rüberzubringen ! Lg Oliver
 
G

Gelöschtes Mitglied 21884

Gast
Ich bleibe dabei: Nur ein paar Korrekturen hätten gereicht ...
Unten steht nun mein Vorschlag. Ich weiß, dass viele Autoren sowas nicht mögen, sie fühlen sich bevormundet, belehrt und sonst was - ich habe großes Verständnis dafür. Aber ich mag dieses Gedicht. Und der 'Honigglanz' ist doch eine petitesse.



Der tiefen Sonne
Glänzen
verfängt sich in meinen Augen
und setzt letztes Blattwerk
in Szene,
doch lange Baumschatten
greifen nach mir
und Wind
reißt das Laub ab
wie Kalenderblätter,
türmt es am Wegrand
des Vergessens.

Im roten Dämmer
des verlöschenden Scheinwerfers
singt ein Vogel
das Schlusslied.

Der Vorhang fällt ...




Vielleicht der Einmischung zu viel ... pardon

Béla
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Kätzchen,
Mir gefällt diese Neue Version mit dem (neuen) Abschluss auch viel besser.
Warum lässt du denn beide Versionen? Die alte kann man doch in der Historie sehen, oder?
Liebe Grüsse, Ji
 

Kaetzchen

Mitglied
Hallo Bela
ich fühle mich nicht bevormundet, diese Fassung hattest du ja schon am Anfang so vorgeschlagen. Zwar setzte ich mich noch mal mit dem Gedicht danach auseinander, aber es kam nichts besseres dabei heraus. Ich fühle mich mehr zur ersten Fassung hingezogen, wobei sie mir mit deinen Veränderungen besser gefällt.
Vielen Dank für deine Bemühungen.
LG Kaetzchen
 

Kaetzchen

Mitglied
Hi Ji
Ich lasse alle Versionen stehen. Ich dachte, so kann der Leser die Auseinandersetzung besser nachvollziehen, weil sich ja auf die erste Variante auch Kritiken beziehen.
ich danke dir für deine Bewertung und wünsch weiterhin frohe Schaffenskraft.
Liebe Grüße
Kaetzchen
 



 
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