letzter november

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als ein novemberwind des abends
in einer pappel sich verfangen hatte
befreite ich ihn vorsichtig
aus dem geäst und er
er lud mich ein
ihn zu begleiten
denn was willst du
__im grauen land

da erinnerte die pappel mich
an meine kindheit
du bist wie ich
ich wachse schnell
breche leicht
doch hab ich stand wenn auch
__im grauen land
der wind
er wird dich nur verwehen

ich will so sagte ich dem wind
noch einmal den lavendel seh‘n
wenn er in blüte steht
__im grauen land
ganz so als gäbe es
doch hoffnungen
für hummeln und für kinder
für meine kleine trauer
und für eine liebe
wenn der lavendel auch vergraut
am späten jahr
dann wind dann bitt ich dich
verweh mich
 
Zuletzt bearbeitet:

trivial

Mitglied
Liebe Charlotte,
wie fast immer, …nein wie immer, nur manchmal brauche ich etwas, um es zu merken,… berühren Deine Worte mich sehr.
Etwas, über das ich gestolpert bin, der letzte Satz. In meinen Ohren hätte “dass du mich verwehst” oder “wirst du mich verwehen”…
geschmeidiger und windiger geklungen, aber eventuell brauch ich nur wieder ein wenig Zeit.

Liebe Grüße
R
 
lieber R,
das berührt mich. ich schreibe nur, um mich zu retten.
verweh mich (ich hab das eine e entfernt) ist eine reminiszenz an theodor kramer, den ich sehr verehre.
liebe grüße
charlotte
 

trivial

Mitglied
Liebe Charlotte,
so einfach, so effektiv. In meinen Ohr löst es sich jetzt und verweilt nicht dort.

Liebe Grüße
R
 

Perry

Mitglied
Hallo charlotte,
das "graue land" verbinde ich mit der verblassenden Erinnerung an Vergangenes.
Der Novemberwind könnte für die Zeit stehen, die uns bis an Ende treibt.
Berührende Metaphern, denen Ich gern nachgespürt habe.
LG
Manfred
 



 
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