Libellenflucht

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Hallo Manfred,
ein guter Text. Aber die zweite Strophe sollte vielleicht in Klammern gesetzt werden, um deutlich als Erläuterung gekennzeichnet zu sein. Sie sollte nicht Teil des Gedichts sein. Dann würde ich noch das Wort "träge" streichen, weil sich "glitzernd" und "träge" irgendwie widerspricht.
Herzliche Grüße
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Der Bruch zwischen den Strophen ist beabsichtigt.
Allerdings sollte dieses Schweigen (Siehnichthin und Gehnichtfort) aus der ersten Strophe hier weitergeführt werden. Deshalb ist die zweite Strophe auch nicht als Erläuterung gedacht und ich möchte sie nicht in Klammern setzen.
Danke euch beiden für die Auseinandersetzung mit meinem Text.

Liebe Grüße
Manfred
 
Lieber Manfred,
verstehe, aber müsste es dann nicht richtiger heißen:
Ich schrieb dieses Gedicht nicht zu ende, ich schwieg es zu ende (oder ich verschwieg es)??
Gruß
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Glitzernde Wasser
versprechen träge Ruhe,
der Heckenwall
verbirgt den fauligen Weg.
Ein Siehnichthin
und Gehnichtfort
verhindern die Libellenflucht.

Welches Gedicht
soll nun werden?
Ich überlasse es
dem Verschweigen.
 

MarenS

Mitglied
Ohje! Nun les ich das zum dritten Mal und stehe immer noch wie Ochs vorm Berg. Dies Gedicht erschließt sich mir nicht oder ich kann es nicht lesen. Wie auch immer.

Grüße von Maren
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maren!

Ich versuche mich mal zu erklären:
Es geht um dieses Gefühl, das wir alle kennen: Man weiß, dass irgendetwas nicht stimmt, aber trotzdem: Wir sehen nicht hin, wir gehen nicht fort und schweigen.
Ist es jetzt etwas klarer?

Liebe Grüße
Manfred
 

Milko

Mitglied
tag

ich finds gut,

als anregung meinerseits :
anstatt

------
welches Gedicht
soll nun werden
-------

welche flucht
soll nun werden

oder
welch libellenflucht
findet sich nun im werden

ach jetzt fallen mir tausend weitere ein

aber im Kontrast
der konkreten Frage
warum auch nicht

welches gedicht

(but last but not least......die letzten zwei zeilen sind
gut
wichtig
ein muss
und sollten so bleiben


gruss m
 
B

bluefin

Gast
ich finde das gedicht in der jetzigen form ausgesprochen hübsch und nenn's "verwischt" - libellenflucht als synonym für gegenstandslose (laut)malerei.

cool!

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Perry

Mitglied
Hallo Franke,
positiv auffällig sind die Wortverbindungen "Sienichthin und Gehnichtfort".
Was mir weniger gefällt ist
der Schluss glitzernde Wasser -> träge Ruhe, den sehe ich ähnlich unscharf wie Karl.
Fauliger Weg -> wäre da modriger Weg nicht treffender?
Libellenflucht als stehender Begriff wirkt auf mich zu gewollt.
Die zweite Strophe ist mir auch zu erklärend.
Da ich jetzt soviel gemäkelt habe, biete ich dir als Entschädigung wenigstens eine Version aus meiner Sicht an:

Was soll nun werden

Glitzerndes Wasser,
träge Ruhe,
der Heckenwall
verbirgt den modrigen Weg.
Siehnichthin,
Gehnichtfort, sonst
fliehen die Libellen!

LG
Manfred
 
Lieber Manfred,
der Schluss ist jetzt inahltlich sinnvoll. Allerdings die Formulierung "Ich überlasse es dem Verschweigen" klingt in meinen Ohren sprachlich nicht sehr gelungen.
Tut mir Leid...
Herzliche Grüße
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Leute ihr macht mich fertig, aber das Gute daran ist, dass ich noch nie so intensiv an einem Gedicht gearbeitet habe.
Der faulige Weg ist wichtig. Im übertragenen Sinne: Es ist etwas faul.
Die Libellen habe ich deswegen genommen, weil sie aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Flugeigenschaften keine natürlichen Feinde haben und in der Lage sind aus jeder Situation zu fliehen.
Am Schluss kommt halt wieder meine Wortspielerei durch, hmmmh!?
Ich grüble weiter!

Liebe Grüße
Manfred
 
B

bluefin

Gast
grüble nicht, lieber @franke. und vor allem: ändere nichts mehr. @perrys vorschlag ist sicher gut gemeint, macht aber aus deinem selbständigen spiel der widrigkeiten eine langweilige bildbeschreibung. und "etwas dem verschweigen überlassen" ist obercool - das verschweigen selbst ist der lümmel, nicht das verschwiegene oder der verschweigende, wie sonst immer.

auf sowas muss man erst mal kommen. selbst wenn's ein zufallstreffer wär: sitzen tut's mitten im schwarzen.

ich liebe aussagen, die einen nicht einsperren und trotzdem nicht verquast sind. es ist schon fast unterwasserlyrik...

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
H

Heidrun D.

Gast
Mir gefällt es auch gut.

(Ich traue es mich kaum zu sagen, doch könnte ich mir gut vorstellen, es bei der 1. Strophe zu belassen ... :D))

Aber igendwann ist mal Schluss mit der Änderei; am Ende weiß man sonst gar nicht mehr, wo einem die Libellenflügel hängen ...

Dir einen lieben Gruß
Heidrun
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo bluefin!
Hallo Heike!

Eure Antworten tun mir mehr als gut. Die Veränderung der zweiten Strophe hat dem Gedicht sicher gut getan, aber wenn ich jetzt noch mehr daran herumdoktere, dann bin das nicht mehr ich.

Danke und liebe Grüße
Manfred
 
B

Beba

Gast
Hallo Manfred,

die meisten deiner Texte gefallen mir gut und überzeugen mich. Bei diesem hier ist es leider anders. Er spricht mich einfach nicht an. Der Sinn selbst bleibt mir teilweise verschlossen. Und dass ich keinen unbedingten Drang verspüre, ihm auf die Spur zu kommen, zeigt mir, das er wohl kein Text für mich ist Muss ja auch nicht jeder! ;)). Dabei kann ich noch nicht einmal konkret sagen, warum das so ist. Leider. Ich sag es trotzdem, denn loben kann jeder. ;)

Ciao,
Bernd
 



 
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