Liebesabschied, stürmisch

James Blond

Mitglied
Du steckst im Sarg als übler Nagel,
der noch dem Tod im Knochen sticht,
dem Korn warst du der gröbste Hagel,
doch meine Heimat leider nicht.

Jedoch die Tür an meiner Klinke,
und auch der Knall nach Mitternacht,
selbst noch der Fluch, dem ich nun winke
nach jenem Schreck, den man verlacht.

Einst warst du Star der Sturmsirenen
und tobtest wild wie ein Orkan,
die Wirbel deiner Wutfontänen
gerieten mir zur Schicksalsbahn.

Sie frästen Schneisen des Verderbens
in meinen Traum vom Paradies,
bis jene Ausgeburt des Sterbens
dich kurzerhand vom Sein entließ.

Erlöst hat mich das jähe Glück
und du entschwandest ins Gelände,
erleichtert bleibe ich zurück
und wasche mir die Hände –

Ende.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 23673

Gast
Lieber James Blond:
sie hat dir dein Herz gebrochen, und damit bist nicht klar gekommen.

Und nun schreibst du ihr ein formal perfekt durchkomponiertes Gedicht, um ihr zu zeigen, was sie dich mal kann und was sie dir bedeutete?




Wie aktuell ist denn dein Gedicht?

( Das glänzt gefällt mit nicht, dann vielleicht:

Du bist in meinem Sarg der Nagel )

aber von solchen Feinheiten abgesehen,



Für ein spontanes FrustLiebesGedicht ist das zu durchdacht, aber als philsosphisch durchdachte Elegie funktioniert es auch nicht.
 
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James Blond

Mitglied
Lieber James Blond:
sie hat dir dein Herz gebrochen, und damit bist nicht klar gekommen.
Lieber prakaduum,
ich bedaure: Niemand hat mir das Herz gebrochen. :cool:
Das Lyrische Ich ist eine Fiktion des Dichters, keine Selbstbeschreibung. Und ob es sich hier um einen Herzbruch (und keinen Wolkenbruch) handelt, ist fraglich.

Von derartigen 'Feinheiten' einmal abgesehen:
Du bist in meinem Sarg der Nagel )
V1 spielt zwar auf die bekannte Redensart "Du bist der Nagel zu meinem Sarg" an, verkehrt sie aber ins Gegenteil: Das Lyrische Du glänzt als Sargnagel, der noch im Tod Probleme bereitet, das Glänzen ist also Ironie.
Für ein spontanes FrustLiebesGedicht ist das zu durchdacht, aber als philsosphisch durchdachte Elegie funktioniert es auch nicht.
Stimmt. Es ist weder das eine noch das andere. Aber dazwischen gibt es auch noch etwas anderes. Eventuell hilft der Titel weiter. ;)

Danke für deinen Kommentar!

Liebe Grüße
JB
 
G

Gelöschtes Mitglied 23673

Gast
Wenn dir noch Niemand das Herz gebrochen hat, kannst du ja nicht wissen, worum es in deinem Gedicht geht
 

James Blond

Mitglied
Eher im Gegenteil: Weil mir schon das Herz gebrochen wurde, glaube ich, dass es hier nicht darum geht. :)

Andere Möglichkeit: Vielleicht wurde ja ein Genick gebrochen ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 23673

Gast
Eher im Gegenteil: Weil mir schon das Herz gebrochen wurde, glaube ich, dass es hier nicht darum geht. :)

Andere Möglichkeit: Vielleicht wurde ja ein Genick gebrochen ...
löl, du mußt dich ja nicht verteidigen: ein gebrochenes Genick ist ja schon was, um deine Gedichte zu authentifizieren
 

James Blond

Mitglied
Wogegen sollte ich mich denn verteidigen? Ich meinte, es ginge hier um Texte. :)

Wenn man die Selbsterfahrung für eine inhaltliche Authentifizierung benötigt, wird's bei gebrochenen Genicken etwas schwierig ...;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 23673

Gast
Du mußt dich für überhaupt nichts verteidigen, aber


Das Lyrische Ich ist eine Fiktion des Dichters, keine Selbstbeschreibung.


diesen Satz muß ich mir erstmal auf der Zunge zergehen lassen.


Das macht mich traurig,
diese verschissene Germanistenkonstruktion hat mich schon immer krank gemacht,
Das Lyrische Ich bist nichts anderes als du Selbst.

In deinem Titel steht Liebesabschied,
wenn es nicht darum geht, daß dein Herz gebrochen wurde,
ist dein Gedicht wertlos.

Um nichts anderes geht in Liebesgedichten:
entweder du leidest bist zum getno, oder du bist glücklich
 
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James Blond

Mitglied
Lieber prakaduum,

in einem Sonett von mir hast du die Ironie vermisst. Hier nun kommt sie als 'stürmischer Liebesabschied'. Kann es sein, dass deine Erwartungen nicht dem entsprechen, was ich dir zu bieten habe? ;)

Das Lyrische Ich bist nichts anderes als du Selbst.
Das sehe ich allerdings nicht so und warne auch vor dieser Sichtweise. Ich habe mit viel Freude schon Mördermottete verfasst. Bin ich nun ein Mörder?

Grüße
JB
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Das Lyrische Ich ist eine Fiktion des Dichters, keine Selbstbeschreibung.
diesen Satz muß ich mir erstmal auf der Zunge zergehen lassen.


Das macht mich traurig,
diese verschissene Germanistenkonstruktion hat mich schon immer krank gemacht,
Das Lyrische Ich bist nichts anderes als du Selbst.
falsch.
 



 
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