Lied auf den anderen

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Tula

Mitglied
Lied auf den anderen


Auf uns mein Freund! - Sind wir nicht fast wie Brüder?
Komm lass den Wein durch unsre Adern fließen!
Nein? – Gut. Du sollst nicht meinetwegen büßen,
auch deine graue Molke kämpf' ich nieder.

Auf unsre Frauen! – die sind doch fast wie Schwestern
und hätten sich bestimmt viel zu erzählen.
Ach was?! – Du willst dein Töchterchen vermählen?
Man würde ohne die Beschneidung lästern?

Dann auf die Ahnen, die im Urschlamm krochen
und noch gemeinsam um das Feuer sprangen.
Gewiss hat sich auch jeder mal vergangen
am andern und nach Kot und Blut gerochen.

Doch hat uns beide die Kultur geformt;
sie gab uns Malerei, Musik und Dichter.
Ich weiß! - Wir hatten alle Bösewichter;
das kommt schon vor, doch lebt der Rest genormt.

Wohlan, nun trink! – Auf dass wir Brüder bleiben.
Ich gieße Wein in meine Kapillaren
und liebe Frauen - die mit offenen Haaren ...
Ich lieb' auch dich! – Und schnitt' dich gern in Scheiben …
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ein sinnreiches Trinklied. Hat was.

Ich muß gerade los, will mich später noch mal gründlich einlesen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Oh ja, gefällt mir auch noch gut beim Wiederlesen.
 



 
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