Lieber Walther,
jegliches hat seine Zeit, und oft gibt es Wellen.
Ich freue mich über die Limericks, auch wenn sie noch nicht so toll sind. In den letzten Wochen war ein echter Kracher
http://www.leselupe.de/lw/titel-Dame-aus-Breit-Limerick--108430.htm dabei. Das ist ein sehr gutes Ergebnis.
Ich denke - ich bin hier nicht vom Thema abgewichen, weil ja Dein Limerick selbstbezüglich ist.
Die Grundidee ist sehr gut, es gibt aber Schwachstellen.
Das Limerick-Dichten ist blöde,
Die Witze meist schlecht und recht öde.
Bis hierher ist es völlig ok.
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Hier musste ich nachdenken.
Ich hatte erst die naheliegende, aber für einen Limerick falsche Betonung:
-> das verstößt zwar gegen den Rhythmus, wäre aber als Ausnahme möglich. Ich würde es aber ablehnen, wenn es unbegründet ist.
Lösung:
Ohne Auftakt:
-> Das ist durchaus korrekt und entspricht der Form. Es hebt das "Doch" hervor. Mit Komma würde es noch mehr hervorgehoben und hätte einen Bedeutungswandel:
Doch, diese Mode,
Sie hat hier Methode.
-> Bis hierher ist alles (im Prinzip) ok. (Überdenke bitte das Komma.)
Wer klug ist, umgeht sie ganz schnöde.
Das ist das Problem der meisten Limericks, auch der meisten, die Du kritisierst. Die Pointe fehlt.
Sie kann in Untertreibung oder Übertreibung bestehen.
Im vorliegenden Fall ist es einfach eine Zusammenfassung des Anfangs.
Aber Das geht viel besser, leider weiß ich noch nicht, wie.
Selten wird ein Limerick gut, wenn man mit dem Anfang beginnt. Besser ist es oft, mit dem Ende zu beginnen.
Dann ergibt sich der Anfang allmählich.
Das Limerick-Dichten ist blöde,
Der Witz ist meist grob und recht öde.
So schlägt diese Mode
den Leser zu Tode:
Der heutige Leser ist spröde.
Versuche mal, die Pointe zu verbessern und dann die vorhergehenden Zeilen so zu verbessern, dass sie zur Pointe führen, ohne sie zu verraten.