Löcher

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wieviele Löcher hat das All?
Sind es eins oder zwei,
oder mehr in dem Fall?
Wieviele Löcher hat das All?

Als ich groß war, ging ich zum Professor mit dem Fernrohr in der Hand,
und ich fragte, wieviel Löcher hat die Welt.

Wieviel Löcher hat die Welt?

Hat sie eins oder zwei, hat sie drei oder vier, hat sie keins, wie mein Glas, oder eins wie die Tasse,
oder hat sie vielleicht, wie der Schaum, jede Masse?

Eins hat der Ring, und eins hat die Tasse,
zwei hat die Kanne, aus der Kaffee ich lasse.
Drei hat manch Lenkrad, aber viere hat meins,
viel sind im Haus, nur die Kugel hat keins.

Wieviele Löcher hat die Welt?

Hat sie eins oder zwei, hat sie drei oder vier, hat sie keins, wie mein Glas, oder eins wie die Tasse,
oder hat sie vielleicht, wie der Schaum jede Masse?

Eins hat der Ring, und eins hat die Tasse,
zwei hat die Kanne, aus der Kaffee ich lasse.
Drei hat manch Lenkrad, aber viere hat meins,
viel sind im Haus, nur das Weltall hat keins.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Zim Zum

Die Welt ist ein Loch.
Dann hat sie keins.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Eine interessante topologische Frage:

Kann ein Loch ein Loch haben?

Was würde es bedeuten?
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ich würde sagen: Vielleicht ist der Mensch das Loch im universalen Ring.

Ein Loch im Sein ist ein Nichts.
Ein Loch im Nichts ist Sein.

Die Auffassung, daß die Welt ein Loch in Deus=esse sei, so daß die Substanz aller Dinge eine Art Störung des reinen Seins (esse) sei, die im Kern "mê on" (gr., "nicht Seiendes") sei, ist alter Neuplatonismus, Grundlage der mittelalterlichen Metaphysiken. Auch bei den Neuplatonikern, die die geschöpfliche Welt als "ens" oder (Neutrum Plural) "entia", also als "Seiendes" ansahen, galt die von Heidegger so postulierte Differenz von esse (zu sein, Infinitiv) und ens (Partizip, nur "teilhabend" am infinitiven "zu sein"). Aber Heidegger hat geklaut. Die Differenz von ens und esse ist scholastisch, und das heißt: aus antiken Quellen abgeschrieben. Die Hauptquelle ist Boethius, der Traktat "De hebdomadibus", einer der meistabgeschriebenen (= vervielfältigten) Texte im Mittelalter, wo es eben um diese Differenz geht.
[ 4]siehe: http://12koerbe.de/pan/esse.htm

In der jüdischen Philosophie wird dieses "Loch" im göttlichen Sein als "Zim-Zum" bezeichnet, siehe:
[ 4]https://de.wikipedia.org/wiki/Tzimtzum
Ein wiederum freigeräumtes Nichts innerhalb dieses Nichts, das dem Sein (esse) eine Art Raum gibt, so daß Gott in die Seele einfließt, ist Grundkonzept bei Meister Eckehard. Eine biblische Verankerung hat es in dem Psalm 46,
[ 4]siehe: http://12koerbe.de/phosphoros/ps-46.htm

Bei einer rein mathematischen Topologie kann es interessant sein, solche Schnittstellen zur Theologie zu erwägen; bei einer eher astronomisch-physikalisch orientierten Sichtweise sieht das gewiß etwas anders aus, obwohl sich dann auch Fragen zur vorauszusetzenden (oder nicht vorauszusetzenden) Dreidimensionalität des Raumes stellen.
Philosophisch wird das noch einmal untersuchenswert, wenn Kants "transzendentale Idealität des Raumes" (Kritik der reinen Vernunft, gleich zu Beginn) ins Spiel kommt.
[ 4]siehe: http://12koerbe.de/phosphoros/kant.htm
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
A day in the life (John Lennon), 3. Strophe

I read the news today, oh boy
Four thousand holes in Blackburn, Lancashire
And though the holes were rather small
They had to count them all
Now they know how many holes it takes to fill the Albert Hall
I'd love to turn you on
 

rogathe

Mitglied
Rätsel: Loch an Loch - und hält doch?
Lösung: Kette

Man stelle sich das Universum als Raum durchzogen von verschlungenen Ketten vor ...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Oder es hat zusätzlich zu den vier "normalen" Dimensionen "aufgewickelte" Dimensionen, die wir nicht wahrnehmen, weil sie gewickelt sind, wie ein Gartenschlauch.

Andererseits: wenn die Welt eine Kugel ist, hat sie keine Löcher und ist einfach zusammenhängend, egal wieviele Diimensionen sie hat.

Aber das Lied, das Mondnein angab, zeigt deutlich: Es gibt Löcher.

Bei der Kette sind die Löcher ja mit Luft gefüllt. Sie hat nur im abstrakter Form Löcher, ebenso, wie die Kaffeetasse, die bekanntlich im Henkel ein Loch hat.
 



 
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