Loslassen

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Trist

Mitglied
In aller Ruhe fällt ein Blatt,
winkt einmal noch der Sonne zu -
als ob's genug gesehen hat,
schwebt es ganz frei der Erde zu.

Wenn meine Zeit gekommen ist,
hab ich dann auch genug geseh'n?
Wie lange währt sie noch, die Frist,
werd ich genauso leise geh'n?

Was auch passiert, es war doch schön -
selbst wenn nicht immer Sommer war,
ich ging durch Tiefen, flog durch Höhn -
und liebte, was nicht Meines war ...
 

petrasmiles

Mitglied
Sehr schön, dieses leise Innehalten angesichts der Vergänglichkeit.
Lieben wir nicht immer, was nicht unseres ist? Was ist schon unseres?
Alles nur geliehen oder geschenkt, alles auf Abruf.
Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Petra
 

aliceg

Mitglied
Die leise Poesie finde ich am schönsten. Trauerweiden säumen oft die anmutigsten Gegenden.

Danke für deine gereimte Nachdenklichkeit.
lg aliceg
 

fee_reloaded

Mitglied
Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen, Trist!

Wunderschön in seiner leisen Gelassenheit! Ich mag es, wenn Melodie und Inhalt so eine stimmige und gelungene Einheit ergeben! Das wirkt nach...und nach.

LG,
fee
 

Trist

Mitglied
So ist es, Petra.
Was ist schon "unser"?
Was gehört uns - und wie lange?

Du erinnerst mich an ein paar Zeilen, die ich hier auch mal eingestellt habe;

Manch armer Mensch - er wird zum Dieb,
manch liebender - er wird zum Dichter.
Schicksale, die das Leben schrieb,
haben oft traurige Gesichter.

Manch armen Menschen wird verzieh'n,
manch liebenden das Herz gebrochen.
Das Glück ist immer nur gelieh'n,
und flieht - hat man es angesprochen ...



Ich danke dir!


Hallo aliceg,

leise Poesie in einer lauten Welt ...
Gerade die stillen Momente sind es, die uns innehalten lassen,
wir müssen sie nur entdecken.
Nicht du - ich habe zu danken!

Hallo fee,

ich freue mich wenn meine stillen Zeilen ein wenig in dir nachklingen ...
Ich danke dir!

Liebe Grüße
Trist
 



 
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