Sie betraten eine riesige Empfangshalle mit weißem und grauem Marmor als Boden im Schachbrettmuster und massiven Säulen aus Granit und Gold. Es war kühl. Ein Windhauch streifte Lukas, doch war es eine angenehm kühle Luft, die irgendwie nach Flieder roch. Auf den zweiten Blick bemerkte Lukas dann auch, warum. In großen Vasen, die überall standen, prunkten langstielige, lila Blumen, die ihn an übergroße Tulpen erinnerten.
Ein altes, gebückt schleichendes Männchen mit langem, weißem Bart, der ihm bis fast auf den Boden hing, kam an einen Stock gestützt, auf sie zu.
Zilo zeigte dem alten Elf ihre Audienzkarte und nach einem heftigen Kopfnicken winkte der Greis ihnen, ihm zu folgen. Sie gingen hinter ihm durch die große Halle. Lukas schaute in die Höhe und staunte. Über ihnen war eine gläserne Dachkuppel, doch sie war so hoch, dass Lukas verwundert den Kopf schüttelte. Von außen hatte das Schloss gar nicht so groß ausgesehen. Auch die Halle schien sich nach allen Seiten nahezu unendlich auszustrecken. Nach einer scheinbaren Ewigkeit blieb der Alte an einer Art Rezeption stehen und deutete ihnen, sich in die Schlange einzureihen, die sich dort bereits gebildet hatte. Es waren merkwürdige Gestalten darunter. Vor Ihnen stand ein Wesen, das einen menschlichen Körperbau hatte, doch der Kopf sah aus, wie der einer Giraffe, nur blau. Davor war eine Frau, die lange Schlappohren besaß und unter deren Rocksaum zwei behufte Füße hervorlugten. Dann kamen zwei, die wie Elfen aussahen. Als Erstes in der Schlange stand ein riesenhafter Kerl, der fast doppelt so groß war, wie Lukas. Er hatte massive Muskeln und seine roten Haare standen ihm wirr vom Kopf. Als er sich kurz umdrehte, bemerkte Lukas zu seinem Entsetzen, das er eine Art Schweinskopf mit gelblichen Hauern und kleinen, stechenden Augen hatte.
„Was sind das alles für merkwürdige Typen?“, fragte Lukas seinen Freund flüsternd.
„Die sind aus anderen Welten. Es gibt nicht nur deine und meine Welt“, erklärte Zilo ebenfalls flüsternd.
„Aber nicht alle sind von woanders, oder? Die da sind doch Elfen.“
Zilo schüttelte den Kopf.
„Das sind Prante. Die kommen aus einer Welt mit Namen Aprantas. Sie sehen uns zwar ähnlich, doch schau dir ihre Ohren genau an. Sie sind runder und stehen zur Seite, statt nach oben.“
Lukas verglich die Ohren der Prante mit Zilos Ohren und jetzt sah er den Unterschied.
„Und die wollen alle zur Königin, um eine Erlaubnis zu bekommen, wie wir?“
Zilo nickte.
„Wir haben Glück. Heute ist wenig los. Manchmal sind hier fast hundert Fremde.“
Als sie endlich an der Reihe waren, zeigte Zilo die Karte vor und übernahm das Reden für Lukas, der darüber auch ganz froh war. Er nahm sich die Zeit, sich noch mal umzuschauen. Die Schlange nach ihnen war ganz schön gewachsen. Es standen nun mindestens dreißig Kreaturen hinter ihnen. Lukas erblickte zu beiden Seiten der riesigen Halle Treppen, die nach oben führten auf eine Galerie, von der wiederum verschiedene Türen abzugehen schienen, soweit Lukas das von seiner Position aus sehen konnte.
„Wir können jetzt gehen“, riss ihn Zilo aus den Gedanken. „Komm!“
Sie gingen nach rechts auf die Treppe zu und dann erfuhr Lukas am eigenen Leib, was Zilo damit meinte, als er sagte, es könnten im Schloss seltsame Dinge geschehen. Sie gingen treppauf und treppab, lange Flure entlang und durch unzählige Zimmer und kamen dabei ständig wieder an den gleichen Stellen vorbei. Gerade passierten sie einen Flur zum vielleicht fünften mal. Lukas fragte sich, ob sie auf diese Weise überhaupt jemals irgendwo ankommen würden, doch gerade, als er sich schon ein Herz fassen wollte, den Elfenjungen an seiner Seite zu fragen, da betraten sie einen großen Wartesaal, der ganz in Blau und Gold gehalten war.
„Der blaue Saal“, bestätigte der Elf seine Vermutung.
Lukas fand die Warterei alles andere, als langweilig. Es gab so vieles zu sehen. Etwa zwanzig Kreaturen warteten mit ihnen im blauen Saal und Lukas fragte Zilo leise über all die verschiedenen Wesen aus. Er erfuhr sehr viel über die Bewohner fremder Welten und Zilo wusste viele spannende und auch lustige Geschichten von all den Welten und Wesen zu erzählen. Hin und wieder kamen Diener, die kühle Limonaden und Snacks herumreichten. Lukas hätte noch Stunden so verbringen können, doch dann wurde sein Name aufgerufen.
„Oh! Wir sind dran“, verkündete Zilo.
„Schon? Das ging aber schnell.“
Zilo schaute ihn grinsend an.
„Schnell?“, fragte er und kicherte.
„Was ist?“, wollte Lukas wissen.
Zilo, wandte sich um und ging auf die große Tür zum Thronsaal zu.
„Wir sind seit drei Jahren und vier Monaten hier im blauen Saal“, antwortete er belustigt.
Lukas, der sich schon angeschickt hatte, Zilo zu folgen, blieb erstarrt stehen.
„Du machst Witze!“
Zilo drehte sich zu ihm um.
„Nein! Das ist die Wahrheit!“
„Aber, ich kann doch nicht so lange ...“
Zilo seufzte.
„Ich habe dir gesagt, dass in deiner Zeit nur ein paar Minuten vergangen sein werden, wenn du zurückkommst. Das ist die Wahrheit. Und nun komm. Wir wollen ihre Majestät nicht warten lassen, oder?“
Ein altes, gebückt schleichendes Männchen mit langem, weißem Bart, der ihm bis fast auf den Boden hing, kam an einen Stock gestützt, auf sie zu.
Zilo zeigte dem alten Elf ihre Audienzkarte und nach einem heftigen Kopfnicken winkte der Greis ihnen, ihm zu folgen. Sie gingen hinter ihm durch die große Halle. Lukas schaute in die Höhe und staunte. Über ihnen war eine gläserne Dachkuppel, doch sie war so hoch, dass Lukas verwundert den Kopf schüttelte. Von außen hatte das Schloss gar nicht so groß ausgesehen. Auch die Halle schien sich nach allen Seiten nahezu unendlich auszustrecken. Nach einer scheinbaren Ewigkeit blieb der Alte an einer Art Rezeption stehen und deutete ihnen, sich in die Schlange einzureihen, die sich dort bereits gebildet hatte. Es waren merkwürdige Gestalten darunter. Vor Ihnen stand ein Wesen, das einen menschlichen Körperbau hatte, doch der Kopf sah aus, wie der einer Giraffe, nur blau. Davor war eine Frau, die lange Schlappohren besaß und unter deren Rocksaum zwei behufte Füße hervorlugten. Dann kamen zwei, die wie Elfen aussahen. Als Erstes in der Schlange stand ein riesenhafter Kerl, der fast doppelt so groß war, wie Lukas. Er hatte massive Muskeln und seine roten Haare standen ihm wirr vom Kopf. Als er sich kurz umdrehte, bemerkte Lukas zu seinem Entsetzen, das er eine Art Schweinskopf mit gelblichen Hauern und kleinen, stechenden Augen hatte.
„Was sind das alles für merkwürdige Typen?“, fragte Lukas seinen Freund flüsternd.
„Die sind aus anderen Welten. Es gibt nicht nur deine und meine Welt“, erklärte Zilo ebenfalls flüsternd.
„Aber nicht alle sind von woanders, oder? Die da sind doch Elfen.“
Zilo schüttelte den Kopf.
„Das sind Prante. Die kommen aus einer Welt mit Namen Aprantas. Sie sehen uns zwar ähnlich, doch schau dir ihre Ohren genau an. Sie sind runder und stehen zur Seite, statt nach oben.“
Lukas verglich die Ohren der Prante mit Zilos Ohren und jetzt sah er den Unterschied.
„Und die wollen alle zur Königin, um eine Erlaubnis zu bekommen, wie wir?“
Zilo nickte.
„Wir haben Glück. Heute ist wenig los. Manchmal sind hier fast hundert Fremde.“
Als sie endlich an der Reihe waren, zeigte Zilo die Karte vor und übernahm das Reden für Lukas, der darüber auch ganz froh war. Er nahm sich die Zeit, sich noch mal umzuschauen. Die Schlange nach ihnen war ganz schön gewachsen. Es standen nun mindestens dreißig Kreaturen hinter ihnen. Lukas erblickte zu beiden Seiten der riesigen Halle Treppen, die nach oben führten auf eine Galerie, von der wiederum verschiedene Türen abzugehen schienen, soweit Lukas das von seiner Position aus sehen konnte.
„Wir können jetzt gehen“, riss ihn Zilo aus den Gedanken. „Komm!“
Sie gingen nach rechts auf die Treppe zu und dann erfuhr Lukas am eigenen Leib, was Zilo damit meinte, als er sagte, es könnten im Schloss seltsame Dinge geschehen. Sie gingen treppauf und treppab, lange Flure entlang und durch unzählige Zimmer und kamen dabei ständig wieder an den gleichen Stellen vorbei. Gerade passierten sie einen Flur zum vielleicht fünften mal. Lukas fragte sich, ob sie auf diese Weise überhaupt jemals irgendwo ankommen würden, doch gerade, als er sich schon ein Herz fassen wollte, den Elfenjungen an seiner Seite zu fragen, da betraten sie einen großen Wartesaal, der ganz in Blau und Gold gehalten war.
„Der blaue Saal“, bestätigte der Elf seine Vermutung.
Lukas fand die Warterei alles andere, als langweilig. Es gab so vieles zu sehen. Etwa zwanzig Kreaturen warteten mit ihnen im blauen Saal und Lukas fragte Zilo leise über all die verschiedenen Wesen aus. Er erfuhr sehr viel über die Bewohner fremder Welten und Zilo wusste viele spannende und auch lustige Geschichten von all den Welten und Wesen zu erzählen. Hin und wieder kamen Diener, die kühle Limonaden und Snacks herumreichten. Lukas hätte noch Stunden so verbringen können, doch dann wurde sein Name aufgerufen.
„Oh! Wir sind dran“, verkündete Zilo.
„Schon? Das ging aber schnell.“
Zilo schaute ihn grinsend an.
„Schnell?“, fragte er und kicherte.
„Was ist?“, wollte Lukas wissen.
Zilo, wandte sich um und ging auf die große Tür zum Thronsaal zu.
„Wir sind seit drei Jahren und vier Monaten hier im blauen Saal“, antwortete er belustigt.
Lukas, der sich schon angeschickt hatte, Zilo zu folgen, blieb erstarrt stehen.
„Du machst Witze!“
Zilo drehte sich zu ihm um.
„Nein! Das ist die Wahrheit!“
„Aber, ich kann doch nicht so lange ...“
Zilo seufzte.
„Ich habe dir gesagt, dass in deiner Zeit nur ein paar Minuten vergangen sein werden, wenn du zurückkommst. Das ist die Wahrheit. Und nun komm. Wir wollen ihre Majestät nicht warten lassen, oder?“