Macht hoch die Tür, die Tor macht weit

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samuelmhojn

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Macht hoch die Tür, die Tor macht weit

Eiseskälte schleichtet grell
Durch die Straßen und die Gassen,
Ein Hund, der bellt, ein Kindlein schnell,
Drängen sich die Massen.
Einzig und allein hat er nun dort gesessen
Innen leer und äußerlich zerfressen.

„Guter Mann, ich fleh Sie an“,
Hört man verzweifelt sagen
Drüben bei den Eisenbahn‘
Sein Leid der Stille klagen.
Niemand sieht die Einsamkeit
Dunkel macht sich Kälte breit.

Und so dauert es noch an, sein Warten
Lässt schweifen die Gedanken weit
Zur Familie drüben dort im Garten
Erwärmend Herz, Geborgenheit.
Doch blieb’s ihm stets versagt
Gute Träume, längst vertagt.

Doch droben sich ein Licht erhebt
Zum Schein der hellste Stern aufgeht,
er in die Nähe, Ferne schwebt,
ein Mann, der eil’gen Schrittes geht.
Und langsam der Gedanke nah
Den letzten Mensch, den sah ich da.

Stille schwindet, noch benommen
Sieht er, schmeckt er, atmet ein,
Spürt die Sinne wiederkommen,
Höret zart die Glöckelein,
Gelächter, des Kamines warme Glut
Der Menschliche tut Menschen gut.

Also hat er in der Weihnachtsnacht
Ihn mit zu sich genommen
Gottes Liebe wahr an ihm vollbracht,
Denn zum Fest soll’n alle kommen
In sein Zuhause warm,
An Ihm Barmherzigkeit getan.
 



 
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