märtyrer (Ghasele, aber ohne Anfangspaarreim) (gelöscht)

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Tula

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Hallo auch hier,

Ich habe dieses mit einem Unterton von Selbstironie gelesen. Der anonymische Mitstreiter hatte wohl eine ganz andere Idee. Fragt sich, wer weiter ab vom Schuss liegt.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, Tula,
ich lese es auch mit einer fast schon schizoiden Selbstironie.

Es hat (unter den mehreren Lesemöglichkeiten, deren religiöse und politische ich als gewiß die naheliegendsten hier übergehe) auch mein Steckenpferd-Thema ("Pegasus", haha) von der Fremdheit der individuellen Bewußtseine gegeneinander, nebeneinander, aneinander vorbei, eben einander fremd zu sein, wenn man darüber nachdenkt, daß keiner telepathisch in das Bewußtsein eines anderen eindringen kann. Ich spüre nichts, wenn Du Dir gerade die Hand verbrennst. Ich sehe nicht durch Deine Augen. Interessanterweise lese ich aber, was Du hier liest, eine herrliche Paradoxie (die hier aber nicht unmittelbar Thema ist; vielleicht hintergründig, in der von dir an-gemerkten Ironie).

Die miteinander verstrickten Kommunikationsstränge, die aber bestenfalls zopfartig (links in die Mitte, rechts in die Mitte, links in die Mitte, rechts usw.) wechseln, ohne miteinander zu verschmelzen, folgen erst daraus. Meine Ich-Identität, die allen anderen Ichen fremd ist, ist die vorgeordnete Ursache, das Prinzip. "Monaden haben keine Fenster" schrieb Leibniz.

In der letzten Zeile kreuzt sich das mit der "sich selbst erfüllenden Prophezeiung" apokalyptischer Unheilsankünder, wie es in der ersten Zeile an Fichtes "Tathandlung" (Ich=Selbstsetzung) anknüpft.

grusz, hansz
 
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