märzelegie

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rogathe

Mitglied
märzelegie

du deckst den frühstückstisch mit dem sonntagsservice
[dem alten wiener porzellan, das ich blindlings
am klang der tassen erkenne]
dazu tuba skinny-blues aus new orleans

der frühling kommt spät dieses jahr sinnierst du
massierst dir das schmerzende kniegelenk
der nachbar versprach die kastanie zu stutzen
für freie sicht auf den see

ich köpfe mein frühstücksei, du brichst dein croissant
draußen zetern zehn spatzen am futterplatz
saharasand trübt uns das morgenlicht
[siehst du, die wüste schickt ihre vorboten]

lass uns auf nachrichten heute verzichten
die von schurken und strunzdummen künden
von heuchlern und schmeichlern
simuliertem erbarmen

als wären ehre und anstand
nach unbekannt verzogen
 
Zuletzt bearbeitet:

Ubertas

Mitglied
Liebe Rogathe,
du fängst eine ganz spezielle Stimmung ein.
Wunderbar und wunderschön umgesetzt!
Kleiner Mops: stutzen.
Ein Gedicht zum mehrfachen Genuss:)
Danke dafür und lieben Gruß
ubertas
 

Perry

Mitglied
Hallo Rogathe,
frühstücken ist die Zeit das Geschehene Revue passieren zu lassen, um den Blick frei zu kriegen auf den bzw. die See des Lebens. ;)
Wir wissen wo die
schurken und strunzdummen, heuchler und schmeichler
wohnen, doch wir fallen nicht auf sie herein!
Gern mit am Frühstückstisch gesessen und den Unmut über die Verderbtheit der Welt mit einem Schluck Kaffee weggespült.
LG
Perry
 

rogathe

Mitglied
Herzlichen Dank für eure Kommentare und die freundliche Wertung!
Das verlorene "t" ist wieder da.
LG rogathe
 



 
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