Liebe Julia,
viel habe ich nicht gefunden und die Länge des Kommentars geht größtenteils auch auf meine Schwatzhaftigkeit zurück. Du bist mir wirklich nicht zu nahe getreten mit der Story und lagst mit deiner Vermutung richtig. Ich hab mich schlappgelacht. Unserer anstehenden Haibekanntschaft sehe ich schon mit großer Vorfreude entgegen. Auf den schnöden Käfig will ich aber verzichten. Das ist beleidigend und macht sie nur traurig. Wusstest du eigentlich, dass Schaukelpferde in Gefangenschaft ganz schön aggressiv werden können und wahre Krater in den Boden reißen? Da sollten wir noch mal in Ruhe drüber nachdenken.
Liebe Grüße
Majissa
Er waberte in der Ferne unter der Sonnenglast und täuschte so Feuchtigkeit vor, mit der die Namib eher weniger gesegnet war.
“Eher weniger“ stört. Wenn es denn eine Vortäuschung sein soll, klänge „mit der die Namib nicht gesegnet war“ eindeutiger. Man täuscht ja etwas vor, was nicht ist, oder?
Sie hatte ihn in letzter Minute am Flughafen erstanden, als sie siedend heiß die Erkenntnis durchflutete, dass wir ein Land bereisen würden, in dem am Tag 32 Stunden lang die Sonne erbarmungslos vom Himmel brannte.
Der Satz ist etwas lang und umständlich. Zuviele Substantive für meinen Geschmack. Mir gefiele er kürzer besser. Etwa so: „Sie hatte ihn in letzter Minute am Flughafen erstanden, als ihr bewußt wurde, dass wir ein Land bereisen würden, in dem 32 Stunden täglich die Sonne [erbarmungslos] vom Himmel brannte.“
Mancher von Ihnen mag nun denken: > Sie ist wohl etwas dumm, die Gute <, doch weit gefehlt. Ausgestattet mit einer für Blondinen recht ungewöhnlichen Intelligenz, ist sie lediglich etwas verplant, wenn ich es mal so ausdrücken darf.
Das liegt ja einzig daran, dass ich nicht wirklich blond sondern kastanienbraun bin. Also nur halbdumm wegen des Kastanienanteils, vermute ich mal. Aber verplant und verrückt! Oh ja, das trifft wohl zu.
>> Was ist interessant? <<, krächzte ich heiser, da meine Kehle staubtrocken, ich aber zu schwach war um zur Kommode zu gehen, auf der ein Wassersiphon stand.
Gut formuliert!
Doch noch während sie mich weiterhin mit Informationen über diese pantoffelfarbenen Tiere versorgte, duselte ich gottlob ein.
“Doch-noch-während-weiterhin-diese“ hemmten den Lesefluß. Vielleicht das ein oder andere Wort davon streichen. „Pantoffelfarben“ ist klasse.
Nach einem opulenten Frühstück in aller Herrgottsfrühe, gingen wir zum Treffpunkt, von wo unsere kleine Karawane starten sollte.
Das Komma nach „Herrgottsfrühe“ kann weg.
Drei Tage lang sollte es quer durch die Namib-Wüste Richtung Walvis Bay gehen. Außer uns nahm noch ein Asiat teil, der sich zwar höflich vorstellte, den wir aber nicht verstanden.
Gut recherchiert! Der dünnbrüstige Asiat gefällt mir irgendwie.
Mit von der Partie war auch eine ältere Dame. Erst später erfuhren wir, dass sie Käthe hieß und aus Hamburg kam. Zur Zeit unseres Eintreffens mühte sie sich gerade ab, den Rücken ihres Kamels zu erklimmen. Amado, unser Führer, half ihr zwar so gut er konnte, aber die Tatsache, dass Käthe ein mitternachtsblaues Kostüm trug, dessen Rock enger geschnitten war als sie die Beine spreizen musste, erschwerte die Besteigung des Kamels doch erheblich.
Das ist witzig. Ich kenne das Problem der falschen Kleiderwahl ganz gut. Mich lud man mal in Kreta auf ein dörfliches Anwesen. Dort sollte auf einer Veranda mit Blick auf die Berge gespeist werden. Ich kam im Kleid, wusste aber nicht, dass ich das Gemüse für das Mahl mit den anderen Gästen selbst erst noch abernten musste. Also, da war ich echt ungehalten. Man reichte mir ein stumpfes Messer und scheuchte mich in meinem Kleidchen und Sandälchen auf durchweichten Acker. Ich sah ja aus! Noch jetzt dröhnt mir das Lachen des Hausherrn im Kopf.
Ich sah meinem Kamel, in weiser Voraussicht, drohend in die Augen, woraufhin es sichtlich schrumpfte, so dass ich bequem aufsteigen konnte.
Ist zwar hier nicht zwingend, aber ich würde die Einschubkommata wegen besserer Lesbarkeit weglassen.
Nur dem Asiaten schien es nichts auszumachen, denn er knipste ergriffen eine Sanddüne, wie ich mit einem Auge entdeckte, welches ich dann doch riskierte, als ich mich von dem ersten Schreck erholt hatte.
Ein Auge „riskieren“? Einen Blick riskieren kenne ich ja, aber ein „Auge“? Gibt es das?
Unsere Karawane setzte sich in Gang und fortan ging es gemächlichen Schaukelschrittes über rote Sanddünen hinweg.
“Gemächlichen Schaukelschrittes“ klingt zu gestelzt.
>> Ach, das bildest du dir sicher ein <<, feixte ich, >> weißt du noch letztes Jahr, als du unter meinen Himbeeren ein Loch in den Boden grubst, weil du dort einen Schatz vermutetest? Der Wurm, den du zutage fördertest, wollte dich angeblich auch beißen. <<
Öhm...ich hab tatsächlich mal nach einem Schatz gegraben, aber das war in England und ich noch ein Teenager.
>> Ach Herzelchen, ich weiß doch seit ich dir Hansi in Pflege gab, dass deine Liebe zur Fauna ziemlich einseitiger Natur ist. Ich wusste gar nicht, dass Hansi überhaupt einen Schnabel hatte, bis zu dem Tag, als du ihn mir mit blutig gehackten Fingern zurückbrachtest. <<
Tja, jetzt wird’s unheimlich. Mein letzter Wellensittich verstarb im hohen Alter von 13 Jahren auf meiner Mondharfe. Er hörte auf den Namen HANSI!
>> Oh, tut mir der Hintern weh <<, jammerte sie.
>> Welcher Hintern? Ich spüre meinen schon seit einer Stunde nicht mehr. <<
>> Du hast einen Sonnenbrand <<, gestand sie mir und setzte ihren Strohhut ab.
>> Am Hintern? <<
LOL
Es zeigte ein Kamel, das recht freundlich in die Kamera guckte. Es hatte einen Büschel Heu auf dem Kopf, einem Lorbeerkränzchen nicht unähnlich.
Diese Textstelle liebe ich ja.