maktaba

maktaba

in armut beginnt ihre reise
ihr werden und wachsen im scheintoten land
ein flirrendes atmen schreibt leise
die worte der ahnen mit staubiger hand
in ihr frisch erblühendes leben
erzählt ihr von bräuchen, von aufrichtigkeit
und macht sie ein dasein erstreben
den vorbildern folgend aus uralter zeit

doch manchmal füllt sie ein bedauern
wenn sie in den steinen die zukunft berührt
begreift sie zugleich jene mauern
in denen das wissen den glauben verführt
vielleicht hat sie sich nur verlesen
es gibt keine fehler in der tradition
recht bald ist sie wieder genesen
und schenkt sich erfüllung als tagewerk lohn

wir schauen von fern ihre jugend
beschreiben ihr schicksal in reinweißer schrift
wobei ihre haltung und tugend
auf dorrendes wurzelwerk tief in uns trifft
und dennoch verbreiten wir lehren
sie wachsen auf modriger gleichgültigkeit
vielleicht lässt auch sie sich bekehren
verfällt uns in all ihrer arglosigkeit