mal etwas aus alten Zeiten

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Pola Lilith

Mitglied
DORFTROTTEL TRÄUMT


Brunnengespräche hätt ich gern
stramme Waden unter fliehenden
Röcken steife Hüte in Fenster-
stöcken und ein Lachen das kippt

Auf den Plätzen müßt es Zigeuner
geben der Wind dürfte durch Gassen
jagen der Bürgermeister sollt Roll-
schuh fahren - durch’s schräge Dorf

Ja Fahnen wärn auch nicht schlecht
Hammer & Sichel auf Blumenrosetten
das Haar der Tante in Fischernetzen
und der Metzger der müßt ABGESETZT

WERDEN GANZ DRINGEND das
blutrote Schwein auch der Pastor der
lächelt immer so fein wo ist denn nur
dein Mütterlein - im Grab der Tante auf

dem Friedhof dort sag
ich und möchte schrein

(veröffentlicht 1987 in "Am Erker" Zeitschrift für Literatur)
 

Art.Z.

Mitglied
Hier gefällt mir die chaotische Stimmung. Die Strophenübergänge sind interessant gesetzt, so dass dem Leser eine eigentümliche Leseweise aufgezwungen wird.

Wie bist du auf die Idee zu diesem Gedicht gekommen?
 

Pola Lilith

Mitglied
freut mich

dass es dir gefällt, aber leider weiß ich nicht mehr, wie ich darauf gekommen bin, ist ja schon so lange her...:)
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Frage: warum stellst du hier solch betagte Texte ein? Schreibst du nichts mehr? Dieser Text ist ja schon 25 Jahre alt und wurde bereits erfolgreich veröffentlicht.

Das soll keine Kritik sein, es interessiert mich wirklich.


LG
Bernd
 

Walther

Mitglied
hallo pola, hallo cellist,

mir sagt der text zu. ich denke, so kann man sich seiner versichern. wenn man präsentiert und drüber diskutiert, auch wenn es ältere texte sind.

die frage, ob man schreiben kann, ist eine dauernde. sie erheischt antwort, und das immer wieder neu. der autor verändert sich. die wege können in die falsche richtung laufen.

das zu hinterfragen kann sich lohnen.

lg w.
 



 
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