Liselotte Kranich
Mitglied
Es gibt zwei Dinge in meinem Leben, die ich trotz mehrerer seriöser Anstrengungen nicht kann. Ich kann kein vernünftiges Englisch und ich kann nicht schwimmen. Ungefähr mit 10 Jahren, nach mehreren Versuchen meiner Mutter, mir zu zeigen, wie einfach es sei, sich im Wasser mittels Betätigung der Extremitäten fortzubewegen, wurde beschlossen, dass das Kind schwimmen lernen muss. Mir stand ein dreimonatiger Lehrgang im Schwimmbad in meiner Heimatstadt bevor, mit allen Unbequemlichkeiten. Dieser musste zweimal pro Woche besucht werden. Dorthin kutschierte mich der Vater vor der Arbeit mit dem Dienstauto und schickte dann seinen Fahrer eine Stunde später los, um mich abzuholen. Er ging das Risiko ein, beim Volk in Ungnade zu fallen, wegen privater Nutzung des Dienstfahrzeuges. Mich musste immer ein Großelternteil begleiten und auf mich aufpassen. Die langen Haare waren im Winter selbstverständlich richtig zu trocknen. Nach dem Schwimmbad hatte ich zum Musikunterricht zu eilen. Der Aufwand war es allen wert.
Am Anfang des Lehrgangs war alles einfach. Ich konnte sofort alle Übungen im Wasser ausführen. Ich konnte mich ohne Mühe aufs Wasser legen, sowohl auf den Rücken als auch auf den Bauch. Ich musste immer wieder die perfekte Ausführung vorführen, damit die Nachzügler das besser lernen konnten. Alles lief bestens bis zum D-Day, als wir schwimmen mussten. Auch das konnte ich. Aber nur solange ich ausreichend Luft hatte. Sobald ich den Kopf zum Luftschnappen aus dem Wasser hob, blieb ich stehen. Dann mussten die Könner extra für mich ihr Können vorführen. Ich wurde gezwungen, ins tiefe Wasser zu springen. Das ist ein Klassiker, der zu 99% funktioniert. Bei mir aber nicht. Ich rief nach Hilfe, die lange nicht kam. Ich wurde müde und ging unter. Die erschrockene Schwimmlehrerin holte mich mit einem langen metallenen Stab aus dem Wasser heraus. Die Prüfung bestand ich durch Schwimmen auf dem Rücken und bekam mein Zeugnis „Ich kann schwimmen“, was nicht ganz stimmte. Alle waren aber froh, dass die Strapazen vorbei waren.
Mein Leben verlief friedlich weiter, ohne schwimmen zu können. Nichts deutete auf ein „Déjà-vu“. Ich fing das Studium an der Uni an und musste im Sportunterricht Schwimmen lernen. Das war Pflichtprogramm. Alle ukrainischen Studenten mussten schwimmen können. Ich war fleißig das erste Wintersemester im Schwimmbad schwimmend auf dem Rücken. Ich wurde eines Tages aufgefordert, aus fünf Meter Höhe ins Schwimmbecken zu springen. Ich wurde mit einem langen metallenen Stab – Standardausrüstung – wieder aus dem Wasser geholt. Ich kann in meinem fortgeschrittenen Alter stolz sagen, dass ich auch weiterhin erfolgreich nicht schwimmen kann.
Am Anfang des Lehrgangs war alles einfach. Ich konnte sofort alle Übungen im Wasser ausführen. Ich konnte mich ohne Mühe aufs Wasser legen, sowohl auf den Rücken als auch auf den Bauch. Ich musste immer wieder die perfekte Ausführung vorführen, damit die Nachzügler das besser lernen konnten. Alles lief bestens bis zum D-Day, als wir schwimmen mussten. Auch das konnte ich. Aber nur solange ich ausreichend Luft hatte. Sobald ich den Kopf zum Luftschnappen aus dem Wasser hob, blieb ich stehen. Dann mussten die Könner extra für mich ihr Können vorführen. Ich wurde gezwungen, ins tiefe Wasser zu springen. Das ist ein Klassiker, der zu 99% funktioniert. Bei mir aber nicht. Ich rief nach Hilfe, die lange nicht kam. Ich wurde müde und ging unter. Die erschrockene Schwimmlehrerin holte mich mit einem langen metallenen Stab aus dem Wasser heraus. Die Prüfung bestand ich durch Schwimmen auf dem Rücken und bekam mein Zeugnis „Ich kann schwimmen“, was nicht ganz stimmte. Alle waren aber froh, dass die Strapazen vorbei waren.
Mein Leben verlief friedlich weiter, ohne schwimmen zu können. Nichts deutete auf ein „Déjà-vu“. Ich fing das Studium an der Uni an und musste im Sportunterricht Schwimmen lernen. Das war Pflichtprogramm. Alle ukrainischen Studenten mussten schwimmen können. Ich war fleißig das erste Wintersemester im Schwimmbad schwimmend auf dem Rücken. Ich wurde eines Tages aufgefordert, aus fünf Meter Höhe ins Schwimmbecken zu springen. Ich wurde mit einem langen metallenen Stab – Standardausrüstung – wieder aus dem Wasser geholt. Ich kann in meinem fortgeschrittenen Alter stolz sagen, dass ich auch weiterhin erfolgreich nicht schwimmen kann.