Rot neigt sich die untergehende Sonne über die Berge hinter der kleinen Stadt. Ihr Glühen offenbart zwei Gestalten auf einer Bank, die vor der Kapelle am Hang steht. Bei genauerem Betrachten lassen
sich ein Mann und eine Frau erkennen, deren Falten das fortgeschrittene Alter der beiden verraten. Die Frau hat ihren Kopf auf die Schulter des Mannes gesenkt. Ihre grauen Haare fallen auf seinen Arm, den er um sie gelegt hat. Langsam setzt der Mann zum Sprechen an.
„Weißt du noch, wie wir uns damals das erste Mal getroffen haben, dort am Bach? Fast sechzig Jahre ist das jetzt her. Niemals werde ich vergessen mit welcher Leichtigkeit du über die Steine gesprungen bist, um an das andere Ufer zu kommen. Ich hatte dich zufällig entdeckt, als ich nach dem Krieg in das Dorf kam, um zu sehen wie es meinen Eltern ergangen war. Doch als ich dich dort sah waren all die Ereignisse der vorigen Jahre vergessen und ich beobachtete, wie du eine Blume nach der anderen pflücktest und dein verträumtes Flechten des Kranzes.“
Zärtlich wandert der müde Blick des Mannes über die Person, mit der er den größten Teil seines Lebens verbracht hat. Er streichelt über ihren rechten Arm und fährt fort.
„Weißt du noch? Weißt du noch, wie du mich dann entdecktest und mit dem Kranz in der Hand zu mir kamst? Dein Lächeln... Du gabst mir die Blumen, als wären sie ein Versprechen und gingst zurück zu deinem Haus. Dann, wir trafen uns heimlich, es muss dort drüben gewesen sein, oben bei der Lichtung.“
Langsam sinkt die Sonne immer tiefer und sie beginnt bereits die ersten Gipfel der Bäume zu streichen. Der Mann nimmt kurz seinen Arm von den Schultern der Frau greift nach seiner Jacke, die neben ihm auf der Bank liegt und legt sie um seine Frau.
„Langsam wird es kalt. Hier, nimm meine Jacke. Du sollst nicht frieren.
Ich erinnere mich noch genau an das Kleid, das du damals immer trugst. Es war ein weißes Sommerkleid mit aufgestickten Blumen. Der Sommer ist auch schon wieder vorbei. Merkst du wie es kälter wird?“
Die Falten um die Augen des Mannes treten deutlich hervor, als er in Richtung der untergehenden Sonne schaut und seinen Blick am Horizont entlang schweifen lässt.
„Dann, vor dem Altar, erinnerst du dich, wie wir uns sagten wir würden niemals von der Seite des anderen weichen? Erinnerst du dich? Und heute sitzen wir immer noch hier.“
Immer weniger Licht erhellt die Umgebung und die Kapelle wird in ein letztes dunkles Rot getaucht. Der Mann greift nach der Hand seiner Frau.
„Sag mal, frierst du nicht? Deine Hand fühlt sich so kalt an. Was ist mit dir? Du sollst nicht frieren. Du sollst nicht frieren!“
Die letzten Strahlen der Sonne verschwinden bereits. Es ist Nacht.
sich ein Mann und eine Frau erkennen, deren Falten das fortgeschrittene Alter der beiden verraten. Die Frau hat ihren Kopf auf die Schulter des Mannes gesenkt. Ihre grauen Haare fallen auf seinen Arm, den er um sie gelegt hat. Langsam setzt der Mann zum Sprechen an.
„Weißt du noch, wie wir uns damals das erste Mal getroffen haben, dort am Bach? Fast sechzig Jahre ist das jetzt her. Niemals werde ich vergessen mit welcher Leichtigkeit du über die Steine gesprungen bist, um an das andere Ufer zu kommen. Ich hatte dich zufällig entdeckt, als ich nach dem Krieg in das Dorf kam, um zu sehen wie es meinen Eltern ergangen war. Doch als ich dich dort sah waren all die Ereignisse der vorigen Jahre vergessen und ich beobachtete, wie du eine Blume nach der anderen pflücktest und dein verträumtes Flechten des Kranzes.“
Zärtlich wandert der müde Blick des Mannes über die Person, mit der er den größten Teil seines Lebens verbracht hat. Er streichelt über ihren rechten Arm und fährt fort.
„Weißt du noch? Weißt du noch, wie du mich dann entdecktest und mit dem Kranz in der Hand zu mir kamst? Dein Lächeln... Du gabst mir die Blumen, als wären sie ein Versprechen und gingst zurück zu deinem Haus. Dann, wir trafen uns heimlich, es muss dort drüben gewesen sein, oben bei der Lichtung.“
Langsam sinkt die Sonne immer tiefer und sie beginnt bereits die ersten Gipfel der Bäume zu streichen. Der Mann nimmt kurz seinen Arm von den Schultern der Frau greift nach seiner Jacke, die neben ihm auf der Bank liegt und legt sie um seine Frau.
„Langsam wird es kalt. Hier, nimm meine Jacke. Du sollst nicht frieren.
Ich erinnere mich noch genau an das Kleid, das du damals immer trugst. Es war ein weißes Sommerkleid mit aufgestickten Blumen. Der Sommer ist auch schon wieder vorbei. Merkst du wie es kälter wird?“
Die Falten um die Augen des Mannes treten deutlich hervor, als er in Richtung der untergehenden Sonne schaut und seinen Blick am Horizont entlang schweifen lässt.
„Dann, vor dem Altar, erinnerst du dich, wie wir uns sagten wir würden niemals von der Seite des anderen weichen? Erinnerst du dich? Und heute sitzen wir immer noch hier.“
Immer weniger Licht erhellt die Umgebung und die Kapelle wird in ein letztes dunkles Rot getaucht. Der Mann greift nach der Hand seiner Frau.
„Sag mal, frierst du nicht? Deine Hand fühlt sich so kalt an. Was ist mit dir? Du sollst nicht frieren. Du sollst nicht frieren!“
Die letzten Strahlen der Sonne verschwinden bereits. Es ist Nacht.