Maria
In meinem Zimmer war es heiß und stickig. Der Schweiß lief mir in den Kniekehlen zusammen und triefte allmählich meine Waden hinunter. Diese Hitze war ekelhaft. Es war 23:58 Uhr, gleich war es so weit. Gleich war 0:00 Uhr und dann hieß es eine Minute lang die Augen offen halten, wachsam sein, leise bis gar nicht atmen, den Mund offen halten, damit man besser hören konnte... Ich haßte diese Uhrzeit. Und was geschah jedes mal um 0:00 Uhr? Gar nichts. Also warum machte ich diese Prozedur jede Nacht durch? Ich versuchte mich anders zu betten. Bei dieser Hitze klebte alles. Die Balkontür stand offen, den Rollanden zum Schutz dann doch lieber unten. Zum Schutz vor was? Ich sollte aufhören zu denken. Ich schlief ein. Könnte mir bitte jemand helfen zu atmen? JETZT? SCHNELL WENN'S GEHT! Ich schreckte hoch, schweißgebadet schnaufte ich in mein dunkles, schwüles Zimmer. Die Straßenlaterne war schon längst ausgeschaltet. Ich brauchte Licht. Hatte ich etwa Angst im Dunkeln? Ach was, ich doch nicht. Oder doch? Im Haus schräg gegenüber brannte im obersten Fenster die ganze Nacht lang das Licht. Wahrscheinlich brauchte dort ein Kleinkind von 5 Jahren ein Nachtlicht, oder so, aber ich? Ich brauchte das nicht, nein. Ich stand auf und knipste das Licht an. Ich starrte erschrocken auf das Poster neben mir, welches kühl zurückstarrte, hielt den Mund leicht offen, damit ich besser hören konnte... So, jetzt war es an. Jetzt stand ich hier dumm im Zimmer herum. Und nun? Wenn das Licht an war, war es gleich nicht mehr so heiß. Ich schaute in den Schrank. Was erwartete ich bloß darin? Ein Monster? Ich schloß den Schrank beruhigt wieder, nichts dergleichen darin gefunden zu haben. Einen letzten Blick auf das Poster, den Weg zum Bett merken, schnell das Licht aus, ins Bett hechten, trotz Hitze die Decke bis ins Gesicht ziehen. Es war 0:15 Uhr. Die Decke mutig umgedreht, damit die kühlere Seite jetzt auf meiner Haut lag. 0:20 Uhr, die Decke mutig umgedreht, 0:25 Uhr, die Decke mutig umgedreht, 0:30 Uhr, die Decke mutig umgedreht... Sollte das die ganze Nacht so gehen? Ich drehte mich zur Wand. Drei kurze Blicke zur Uhr, kein Monster im Zimmer gesichtet, beruhigt wieder umgedreht. Doch noch ein kurzer Blick hinter den Schrank? Nur um sicher zu gehen, nicht das ich auch da etwas vermutet hätte, aber man darf ja nichts ausschließen... Es war nichts dahinter... Fünf Minuten Schlaf! Bitte, gönn' ihn mir doch! Laß mich schlafen! Fünf Minuten Schlaf. Ich wachte auf und roch den Schweiß meiner Großmutter. Es war die Nacht, in der sie starb.
In meinem Zimmer war es heiß und stickig. Der Schweiß lief mir in den Kniekehlen zusammen und triefte allmählich meine Waden hinunter. Diese Hitze war ekelhaft. Es war 23:58 Uhr, gleich war es so weit. Gleich war 0:00 Uhr und dann hieß es eine Minute lang die Augen offen halten, wachsam sein, leise bis gar nicht atmen, den Mund offen halten, damit man besser hören konnte... Ich haßte diese Uhrzeit. Und was geschah jedes mal um 0:00 Uhr? Gar nichts. Also warum machte ich diese Prozedur jede Nacht durch? Ich versuchte mich anders zu betten. Bei dieser Hitze klebte alles. Die Balkontür stand offen, den Rollanden zum Schutz dann doch lieber unten. Zum Schutz vor was? Ich sollte aufhören zu denken. Ich schlief ein. Könnte mir bitte jemand helfen zu atmen? JETZT? SCHNELL WENN'S GEHT! Ich schreckte hoch, schweißgebadet schnaufte ich in mein dunkles, schwüles Zimmer. Die Straßenlaterne war schon längst ausgeschaltet. Ich brauchte Licht. Hatte ich etwa Angst im Dunkeln? Ach was, ich doch nicht. Oder doch? Im Haus schräg gegenüber brannte im obersten Fenster die ganze Nacht lang das Licht. Wahrscheinlich brauchte dort ein Kleinkind von 5 Jahren ein Nachtlicht, oder so, aber ich? Ich brauchte das nicht, nein. Ich stand auf und knipste das Licht an. Ich starrte erschrocken auf das Poster neben mir, welches kühl zurückstarrte, hielt den Mund leicht offen, damit ich besser hören konnte... So, jetzt war es an. Jetzt stand ich hier dumm im Zimmer herum. Und nun? Wenn das Licht an war, war es gleich nicht mehr so heiß. Ich schaute in den Schrank. Was erwartete ich bloß darin? Ein Monster? Ich schloß den Schrank beruhigt wieder, nichts dergleichen darin gefunden zu haben. Einen letzten Blick auf das Poster, den Weg zum Bett merken, schnell das Licht aus, ins Bett hechten, trotz Hitze die Decke bis ins Gesicht ziehen. Es war 0:15 Uhr. Die Decke mutig umgedreht, damit die kühlere Seite jetzt auf meiner Haut lag. 0:20 Uhr, die Decke mutig umgedreht, 0:25 Uhr, die Decke mutig umgedreht, 0:30 Uhr, die Decke mutig umgedreht... Sollte das die ganze Nacht so gehen? Ich drehte mich zur Wand. Drei kurze Blicke zur Uhr, kein Monster im Zimmer gesichtet, beruhigt wieder umgedreht. Doch noch ein kurzer Blick hinter den Schrank? Nur um sicher zu gehen, nicht das ich auch da etwas vermutet hätte, aber man darf ja nichts ausschließen... Es war nichts dahinter... Fünf Minuten Schlaf! Bitte, gönn' ihn mir doch! Laß mich schlafen! Fünf Minuten Schlaf. Ich wachte auf und roch den Schweiß meiner Großmutter. Es war die Nacht, in der sie starb.