Maria Magdalena

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hermannknehr

Mitglied
Wie Botticelli sie einst zeigte,
madonnenhafte Frauen, schlicht,
fällt ihr, wie sie die Stirne neigte
ein Glanz auf ihr schönes Gesicht,

schmal, unter runden Augenbogen,
leicht fragend, abgewendet und
versonnen, auf sich selbst bezogen,
doch sinnlich durch den vollen Mund.

Mit einer zärtlichen Gebärde
beschließt sie, was sie einst verband
mit jenem Toten, den die Erde
bedecken wird, um in ein Land

zu gehen, das wir nur erahnen
und dennoch vage Hoffnung bringt,
wie eine Segnung von Altanen
die Menge in die Knie zwingt.
 

Herr H.

Mitglied
Lieber Hermann,

wieder eimmal ein wunderschönes Gedicht von dir - tiefgründig, bildhaft, klangvoll.
Kleine Anmerkung: In der vierten Zeile der ersten Strophe stimmt der Rhythmus nicht.

LG von
Herrn H.
 

hermannknehr

Mitglied
Wie Botticelli sie einst zeigte,
madonnenhafte Frauen, schlicht,
fällt ihr, wie sie die Stirne neigte,
ein heller Glanz auf ihr Gesicht,

schmal, unter runden Augenbogen,
leicht fragend, abgewendet und
versonnen, auf sich selbst bezogen,
doch sinnlich durch den vollen Mund.

Mit einer zärtlichen Gebärde
beschließt sie, was sie einst verband
mit jenem Toten, den die Erde
bedecken wird, um in ein Land

zu gehen, das wir nur erahnen
und dennoch vage Hoffnung bringt,
wie eine Segnung von Altanen
die Menge in die Knie zwingt.
 

hermannknehr

Mitglied
Hallo Herr H.,
vielen Dank für Deine positive Beurteilung und Deine Anregung.
Z4/S1 habe ich geändert. Manchmal empfinde ich falsche Betonungen in einem Gedicht gar nicht als störend, sondern eher als Auflockerung. In diesem Fall hast Du aber sicher recht.
LG
Hermann
 



 
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